Mythos aufgedeckt

Männerschnupfen: Leiden Männer wirklich mehr als Frauen?

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Zur Grippe- und Erkältungssaison leiden männliche Patienten meist stärker als Frauen. Wir verraten, warum an dem Gesundheitsmythos tatsächlich was dran ist.

Bei eisigen Temperaturen sind Krankheiten wie Grippe und Erkältung wieder auf dem Vormarsch. Die schlimmste Form der Erkältung befällt dabei jedoch nur ein Geschlecht: Der Männerschnupfen. Husten, Gliederschmerzen, leichtes Fieber und eine laufende Nase setzen selbst die männlichsten Männer außer Gefecht. Doch ist diese von Frauen oft müde belächelte Erkrankung wirklich so schlimm, oder sind Männer nur gute Schauspieler?

Was ist Männerschnupfen?

Der berüchtigte Männerschnupfen – oder im schlimmsten Fall sogar die Männergrippe – bezeichnet eine überempfindliche Reaktion auf Symptome wie Husten und Schnupfen seitens männlicher Betroffener. Das Gesundheitsphänomen wird meistens scherzhaft gebraucht, um auf die übertriebene Wehleidigkeit bei einer leichten Erkrankung aufmerksam zu machen.

Mythos medizinisch belegt

Am Mythos Männergrippe ist jedoch etwas Wahres dran. Männer leiden während einer Erkältung tatsächlich stärker als Frauen. Grund dafür ist das Immunsystem. Das männliche Immunsystem reagiert anders auf Krankheitserreger als das weibliche. Das Hormon Östrogen hemmt die Vermehrung von Viren. Bei Männern ist der Östrogenspiegel niedriger als bei Frauen, wodurch die Virenaktivität höher ausfällt. Ein weiterer Grund ist der höhere Testosteronspiegel bei Männern. Je mehr Testosteron, desto weniger Antikörper befinden sich im Körper. 

Dass der Männerschnupfen nicht bloß ein Mythos ist, belegen auch mehrere Studien. Forschende der Universität Innsbruck untersuchten beispielsweise die Unterschiede in der Immunantwort von Männern und Frauen und fanden heraus, dass Östrogen die Vermehrung der spezifischen Immunzellen, die im Kampf gegen einen bestimmten Erreger besonders wirksam sind, fördert.

Frauen sind schmerzresistenter 

Frauen haben zudem regelmäßiger Schmerzen als Männer - einmal im Monat während der Menstruation und während einer Geburt über viele Stunden. Somit sind sie nicht nur schmerzresistenter sondern können Schmerzen auch besser einordnen als Männer. Das weibliche Immunsystem ist zudem anpassungsfähig und sehr beweglich. Je nach Hormonlage, die während des Zyklus enorm schwankt, geht es mal mehr in Richtung Angriff oder mehr in Richtung Toleranz, vor allem unter Einfluss von Progesteron.

Was hilft bei Männerschnupfen?

Frauen achten insgesamt mehr auf ihre Gesundheit als Männer. So waschen Sie sich etwa dreimal so häufig die Hände, ein effektives Mittel gegen Infektionen. Zudem achten Frauen eher als Männer auf eine gesunde Ernährung, lassen sich konsequenter impfen und suchen bei einer Erkrankung häufiger den Arzt auf. 

Um sich also vor der nächsten (Männer-)Erkältung zu schützen, helfen vorbeugende Maßnahmen:

  • Mehrmals täglich Händewaschen: Vor dem Essen, nach dem Heimkommen, nach dem Toilettengang
  • Mehr Obst und Gemüse essen
  • Körperliche Bewegung in den Alltag einbauen
  • Grippeimpfung
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