Fleisch-Ernährung

Carnivore-Diät: Wie ungesund ist es, nur Fleisch zu essen?

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Wer sich nach einem strikten Carnivore-Prinzip ernährt, isst jeden Tag und zu jeder Mahlzeit Fleisch. Da sträuben sich nicht nur die Haare von Vegetariern, sondern auch von Ernährungswissenschaftlern.

Die Carnivore-Ernährung bezeichnet ein Diätkonzept, in der sich die Nahrung hauptsächlich aus Fleisch besteht. Die Diät positioniert sich klar gegen einen vegetarischen oder veganen Lebensstil. Zu der Mahlzeit werden Kohlenhydrate vom Speiseplan gestrichen und stattdessen Protein in Form einer Extraportion Fleisch serviert. Dies soll einerseits das Abnehmen fördern, und zudem den Muskelaufbau unterstützen sowie den Testosteronspiegel pushen.

Die Hardcore-Low-Carb-Diät soll der Körper in die Ketose versetzen. Sobald keine Glukose für die Energieversorgung von Gehirn und Co. zur Verfügung steht, werden Ketonkörper aus Fett synthetisiert und dabei Depotfett abgebaut.

Welche Lebensmittel sind tabu?

Bei der strengen Diät sollten alle Nahrungsmittel, die nicht tierischen Ursprungs sind, gemieden werden. Auch der Verzehr von kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Reis, Kartoffeln oder Pasta ist verboten. Selbst nährstoffreiche, kalorienarme Nahrungsmittel, etwa Gemüse und Salat, sind nur selten auf den Tellern von Carnivoren zu finden.

  • Gemüse & Salat
  • Obst
  • Kartoffeln
  • Pilze
  • Getreide & Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Pflanzenöle
  • Kaffee & Tee

Welche Lebensmittel sind erlaubt?

Alle Lebensmittel, die vom getöteten Tier stammen, sind erlaubt. Gleiches gilt für tierische Produkte wie Milch oder Eier. Auch Fisch ist erlaubt, da Lachs, Makrele und Co. aufgrund der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wichtig für die Ernährung sind. Jedoch sollten Carnivore Fleisch den Vortritt geben. 

  • Fleisch- und Fleischprodukte
  • Fisch- und Fischprodukte
  • Eier & Kaviar
  • Talg & Schmalz
  • Milchprodukte
  • Wasser

Auf dem Speiseplan einer Carnivore-Diät: Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch!

Auf dem Speiseplan einer Carnivore-Diät: Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch!

© Getty
× Auf dem Speiseplan einer Carnivore-Diät: Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch!

Vorteile der Carnivore-Diät

  • keine Nährstoffberechnung
  • kein Kalorienzählen
  • Protein sättigt nachhaltig
  • Gewichtsreduktion durch Ketose
  • reduziertes Allergiepotential

Nachteile der Carnivore-Diät

Auch wenn sich die Ernährung anfänglich positiv auf eine Gewichtsreduktion auswirken mag, wirkt sich die Diät langfristig sehr negativ auf die Gesundheit aus. Denn eine Ernährung ohne entzündungshemmende, antioxidative Schutzstoffe und Ballaststoffe aus Pflanzen kann sich positiv auf ernährungsabhängige Erkrankungen auswirken. Zudem birgt die Extraportion an gesättigten Fettsäuren, Antibiotika, Purinen und Cholesterin Entzündungen und fördert ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, Diabetes und Hypertonie. Auch das Herz leidet unter eiweißreichen Low-Carb-Diäten.

Nachteile der Carnivore-Diät im Überblick:

  • keine Antioxidantien (sekundäre Pflanzenstoffe)
  • Makronährstoffverhältnis bleibt unbeachtet
  • Mangel an Ballaststoffen
  • zu wenig Omega-3-Fettsäuren
  • programmierter Nährstoffmangel
  • erhöhtes Gicht-Risiko
  • zu viel Fett und Protein
  • Verdauungsprobleme
  • umweltschädlich
  • nicht ausgewogen
  • Belastung von Leber und Nieren
  • hohes gesundheitliches Risiko bei Dauerkost

Fazit der Extrem-Ernährung

Die Carnivore-Diät gilt definitiv als nicht ausgewogene Ernährung. Es gibt kaum eine andere Diät, die klassische Ernährungsempfehlungen so konsequent meidet. Zu hoher Fleischverzehr gilt also durch alle negativen Auswirkungen auf die Gesundheit als absolutes No-Go. 

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