Panikattacken

Angststörungen: Was kann ich dagegen tun?

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Mag. Jürgen Steurer, Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe,antwortet.

Frage: Wie lassen sich Angststörungen mit kognitiver Verhaltenstherapie behandeln?

Antwort:  Wenn eine Angststörung vorliegt, sollte auf jeden Fall professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.
Sind Auslöser für die Ängste vorhanden: In der Therapie wird mit dem Patienten erarbeitet, welche Situationen angstauslösend sind und diese werden dann nach ihrem subjektiven Erregungsgrad in einer Werteskala von 0 bis 10 eingeordnet. Der Patient wendet nun eine erlernte Entspannungsmethode an und muss sich jener Situation aussetzen, welche von allen die geringste Erregung auslöst. Es folgt ein Wechsel von Entspannungssequenzen und Konfrontation der angstbesetzten Situation. Jede Situation wird solange wiederholt, bis der Patient keine Anzeichen subjektiver Erregung mehr beobachtet. Dann wird zur nächstschwierigeren Situation übergegangen. Die Vermeidung der angstauslösenden Situation wird so abgebaut und Betroffene machen die Erfahrung, dass die Angst unbegründet ist.

Ist kein Auslöser vorhanden: Es ist zu klären, ob körperliche Ursachen für die Panikattacken (z. B. Schilddrüsenüberfunktion) vom Arzt ausgeschlossen werden konnten. Der Patient erlernt eine Entspannungsmethode, welche er täglich anwendet. Mit dem Betroffenen wird ein individueller Angstkreislauf grafisch erstellt. Dieser veranschaulicht, wie durch eine (verzerrte) Wahrnehmung körperliche Symptome (z. B. Pulsschlag) als „Gefahr“ interpretiert werden und letztlich Angst auslösen. Das negative innere Selbstgespräch während einer Panikattacke wird identifiziert und in ein konstruktives (z. B. „das ist nur eine Panikattacke, daran kann man nicht sterben“, …) verändert.

Mag. Jürgen Steurer, Kooperationspartner von JUVENIS, Klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe, 1010 Wien. www.juvenismed.at

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