Zusammenhänge

Wie sich Beziehungen auf die Gesundheit auswirken

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Vom Partner verlassen zu werden, gehört zu den schmerzhaftesten Gefühlen.

Liebe ist das wohl schönste Gefühl der Welt. Jeder kennt die sofort spürbaren Auswirkungen des Verliebtseins: Die Schmetterlinge im Bauch und das euphorische Schweben im siebten Himmel gehören genauso dazu wie die Schattenseiten. Letztere sind der Stich ins Herz und der totale Zusammenbruch bei einer Trennung. Während sich eine glückliche Beziehung stabilisierend auf die Gesundheit auswirkt, kann eine unglückliche Beziehung genau das Gegenteil bewirken. Warum das so ist, darüber klärt dieser Beitrag auf.

Menschen in Beziehungen
© pixabay

Wer verliebt ist, erlebt die schönsten Glücksgefühle.

Der Zusammenhang zwischen guten Gefühle und der Gesundheit

Gefühle und Gedanken haben Einfluss auf die Gesundheit. Was täglich unmittelbar erfahren wird, ist in Medizin oder Neurowissenschaftlern schon lange bekannt. Immer wieder belegen Studien, wie groß der Einfluss von Emotionen auf die Körperfunktionen ist. Dabei wird ganz klar: Glücksgefühle stärken einen Menschen. Und nicht nur das, denn persönliches Glücksempfinden hilft uns gesund zu bleiben und kann sogar unsere Lebenszeit verlängern. Studienergebnisse bescheinigen glücklichen Menschen eine durchschnittlich längere Lebenszeit von bis zu 14 Prozent.

Besonders stark ist dies in der glücklichen Anfangsphase einer Beziehung zu merken. Wenn man sich verliebt, produziert der Körper einen Cocktail von Hormonen und Botenstoffen, der sofort positiv auf den Körper wirkt:

  • Der Wirkstoff Phenylethylamin wird immer produziert, wenn wir an die geliebte Person denken. Er ist stärkend für den Organismus.
  • Auch das Hormon Melatonin wird verstärkt produziert. Es hilft den Stress abzubauen und schenkt Vitalität.
  • Das Hormon Noradrenalin reduziert den Selbstschutz und macht empfänglich für die andere Person. So wird Empathie und wirkliches Mitfühlen möglich.
  • Dopamin ist ein natürliches Schmerzmittel und stärkt das Immunsystem.
  • Endorphine sorgen für Hochgefühle und ein ausgeprägtes Wohlbefinden.

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Wie kaum ein anderes Phänomen lösen Liebesgefühle besonders starke Emotionen aus.

Zeit, sich zu Verlieben

Verliebtsein ist gesund. Es gibt wohl kaum jemanden, der in der Hochphase einer glücklichen Beziehung krank wird. Doch auch während einer Beziehung sollten die positiven Merkmale überwiegen, damit sie dauerhaft stärken und gesund halten.

Wie aus einer aktuellen Umfrage von Elitepartner hervorgeht, haben die österreichischen Singles klare Vorstellungen und zum Teil hohe Ansprüche an ihre potentiellen Partner. So wünschen sich fast die Hälfte aller Befragten einen humorvollen Gefährten. Klugheit und eine positive Lebenseinstellung sollte der Wunschpartner ebenfalls besitzen, das sagt ein Drittel der Befragten.

Schon bei der Partnerwahl auf ähnliche Interessen zu achten, ist sehr vorausschauend. Gemeinsame Hobbies zu haben, kann ein Paar tatsächlich stark miteinander verbinden. Sie sind jedoch nicht die Hauptvoraussetzung, um miteinander glücklich zu sein.

Mit einem Partner glücklich werden

Humor ist nach Ansicht von Psychologen eine der besten Eigenschaften, die in eine Partnerschaft eingebracht werden kann – das gilt für beide Geschlechter. Gemeinsam lachen entspannt und verbindet. Durch den humorvollen Umgang mit den Hindernissen des Lebens entsteht eine wohltuende Leichtigkeit. Das hilft, auftretende Probleme einfacher miteinander zu entschärfen. Dazu gehört auch das Lachen über sich selbst.

Neben dem gemeinsamen Humor gibt es noch andere wichtige Merkmale für eine dauerhaft glückliche Beziehung:

  • Eine starke und offene Kommunikation: Sie hilft, sich gegenseitig besser zu verstehen und entstehende Konflikte besser zu lösen. Denn ein Streit muss nicht unvermeidlich das Aus der Partnerschaft nach sich ziehen.
  • Toleranz und Respekt: Diese beiden Merkmale sind wichtig, um dem Partner seine Freiheit zu lassen. Denn bei aller Liebe hat niemand wirklich einen Anspruch auf den anderen und sein Leben. Vertrauen geht damit einher und schafft mehr Nähe, als dauernde Kontrolle.
  • Starkes Selbstbewusstsein: Kein Partner ist allein für das Glück des anderen verantwortlich. Jeder Mensch ist immer selbst für seine Gefühle verantwortlich. Das stärkt den Partner und nimmt den Anspruch aus der Beziehung.

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So fördernd eine glückliche Beziehung ist, so zerstörerisch kann eine unglückliche Partnerschaft sein.

Unglückliche Beziehungen machen krank

Die positiven Seiten einer guten Beziehung lassen sich auch durch negative Aspekte im Gegenteil ausmachen. Vom Partner verlassen zu werden, gehört zu den schmerzhaftesten Gefühlen, die man als Mensch ertragen muss. An Liebeskummer leidende Menschen haben ähnliche Symptome wie trauernde Personen: Sie verlieren die Lust am Leben, bekommen Schlafstörungen, leiden unter Appetitlosigkeit oder Essattacken, unter Depressionen oder Zukunftsängsten, Migräne oder Herz-Kreislaufbeschwerden.

Unter den starken emotionalen Belastungen fällt das rationale Denken und Handeln viel schwerer und die Betroffenen schaffen es oft alleine nicht aus der Einsamkeit. Trennung und Liebeskummer sind gleichzusetzen mit ernsthaften Erkrankungen.

Ungute Gefühle und damit zusammenhängende Beeinträchtigungen können jedoch schon innerhalb einer bestehenden Partnerschaft belasten. Schon vor über 900 Jahren hat Hildegard von Bingen auf den Zusammenhang von Kränkung und Krankheit hingewiesen. Eine kränkende Bemerkung löst immer negative Emotionen aus. Die Kränkung des Selbstwertgefühls kann auf Dauer krankmachen und ernsthafte Beschwerden auslösen.

Unschöne Angewohnheiten vermeiden

Beide Beziehungspartner tragen zum Gelingen einer Beziehung bei. Niemals ist immer nur einer schuld. Schuldzuweisungen oder unausgesprochene Beschuldigungen sind Gift in einer Beziehung. Es gibt einige Angewohnheiten, die zerstörerisch auf eine Beziehung wirken:

  • Zu wenig Zeit miteinander schafft Distanz, vor allem, wenn die Beziehung noch nicht gefestigt ist.
  • Wenn nur noch über Textnachrichten oder E-Mail kommuniziert wird, können viele Missverständnisse entstehen.
  • Eingefahrene Gewohnheiten sind ein großer Beziehungskiller.

Ein Ende kann ein Anfang sein

Es ist schön in einer Beziehung zu sein, wenn sie eine Quelle von glücklichen und bestärkenden Gefühlen ist. Wenn einer der Partner jedoch nicht aufhören kann, den anderen ständig zu kritisieren oder ihn für seine eigenen Gefühle verantwortlich macht, kann das auf Dauer Krankheiten verursachen. Oft ist diese zerstörerische Haltung eines oder beider Partner unbewusst und vielleicht von den eigenen Eltern so übernommen.

Haben sich beide im Laufe der Zeit zu sehr in unschöne Gewohnheiten verrannt, ist es sogar gesünder, sich zu trennen als sich ständig weiter zu verletzen. Dann ist ein Ende mit Schrecken sprichwörtlich besser als ein Schrecken ohne Ende. In der Zeit der Trennung kann jeder wieder zu sich kommen und an sich arbeiten – mit positiven Perspektiven: Ein Ende kann auch immer wieder ein guter Anfang sein.

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