Neue Rettungs-Struktur:

Wiener Notärzte finden Aufnahme im Spital

Teilen

Mediziner werden vom KAV übernommen: Einsätze direkt vom Krankenhaus aus.

Die Wiener Notärzte werden ab 1. April in den Spitälern des Krankenanstaltenverbundes (KAV) stationiert. Damit soll die Versorgung mit Einsatzmedizinern - in dem Bereich gab es zuletzt Engpässe - verbessert werden. Der KAV übernimmt die Notärzte von der Wiener Berufsrettung (MA 70). Das teilte die zuständige Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) der APA mit.

Beruf soll attraktiver gemacht werden

Durch die enge Anbindung der Notärzte an die zentralen Notaufnahmen in den Spitälern werde der Beruf attraktiver gemacht, hofft man im Rathaus. "Dass beim Nachwuchs mittelfristig ein Engpass entstehen kann, haben wir erkannt", versicherte Frauenberger. Mit der Anbindung der Notärzte an die Spitäler werde dieser Entwicklung vorgebeugt, hofft sie. Das Paket solle sicherstellen, dass es künftig ausreichend Nachwuchs gibt.

Attraktiveres Gehaltsschema

Die Ressortchefin erwartet sich "Vorteile auf mehreren Ebenen". So würden die Betroffenen als Mitarbeiter des KAV auch das dortige attraktivere Gehaltsschema übernehmen: "Zusätzlich bieten die Entwicklungsperspektiven und die Aufgabenbereiche im KAV viele Anreize für den Einstieg in den Beruf." Das Betätigungsfeld werde breiter: "Im KAV stehen ihnen natürlich alle Entwicklungsmöglichkeiten offen, die es im KAV gibt."

Qualitätsverbesserungen für Patienten

Gleichzeitig ist das System durchlässig konzeptioniert. Sprich: Es sollen auch KAV-Ärzte künftig mit der Rettung unterwegs sein. Schon jetzt gebe es dafür Bewerber, wie versichert wird. Qualitätsverbesserungen werden auch für die Patienten in Aussicht gestellt. Die Einsatzerfahrung der Notärzte und das Wissen der Mediziner aus den Ambulanzen würden verbunden, warb Frauenberger für die neue Struktur.

Nach einem Pilotprojekt in Kooperation mit dem AKH Wien und einem Folgeprojekt im Krankenhaus Hietzing wird das neue System mit 1. April auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Die Notarzt-Einsatzfahrzeuge (NEF) fahren dann nicht mehr von einer der zwölf Rettungsstationen, sondern direkt von einem Krankenhaus zu den Einsätzen, wobei als Standorte das Krankenhaus Hietzing, das Sozialmedizinische Zentrum Floridsdorf, das Donau- und das Wilhelminenspital sowie das AKH Wien vorgesehen sind.

Die Besatzung der NEF-Fahrzeuge bleibt laut Rathaus unverändert: Die Mediziner kommen aus einem Pool von Notärzten des jeweiligen Krankenhauses, die Sanitäter von der Berufsrettung Wien. Gesteuert werden die Einsätze auch weiterhin über die Wiener Rettungsleitstelle 144.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.