Experten-Tipps

Nie wieder kalte Hände und Füße mit diesen Tipps

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Eisfinger ade! Und auch frierenden Füßen sagen wir hier Lebewohl. Experte Prof. Bankhofer verrät, warum das Frösteln leider Frauensache ist und wie wir uns mit einfachen Hacks Wärme spenden und erhalten.

In der kühleren und kalten Jahreszeit sind sie der ständige Begleiter fast aller Mädchen und Frauen: kalte, oft eiskalte Extremitäten. Die Ursachen für die Eisfinger und Eiszehen sind vielfältig, lassen sich aber in den meisten Fällen auf einen gemeinsamen Nenner bringen: die weibliche Biologie. Muskeln sind die Verbrennungsmaschinen des Körpers. Wer mehr von ihnen hat, produziert mehr Energie und damit Wärme. Und Männer haben einfach mehr von ihnen – egal wie viel Frau auch trainieren mag.

Das lässt uns frösteln

„Statistisch gesehen“, so Gesundheitsexperte Prof. Hademar Bankhofer, „besteht der männliche Körper aus 40 Prozent Muskeln und nur 10 Prozent Fett. Bei den Frauen sind es etwa bloß 25 Prozent Muskeln und 25 Prozent Fett. Zwar wirkt Fett als Isolation vor der Kälte. Doch die Wärme wird von den Muskeln produziert.“ Auch der Hormonhaushalt trägt dazu bei, ob wir Modell Hochofen oder Frostbeule sind. „Frauen können – zum Teil durch den Einfluss ihrer Hormone – nicht so große Depots an speicherfähigen Vitaminen anlegen. Das trifft besonders auf Vitamin E zu. Gerade dieses Vitamin aber braucht der Mensch als ,Heizmaterial‘, damit im Körper genügend Wärme produziert werden kann“, so der Experte.

Aber auch der Lebensstil (Schlaf, Genussmittelkonsum, Ernährung, Stress), Medikamente (z. B. Betablocker), niedriger Blutdruck oder auch gesundheitliche Probleme wie Adernverkalkung, Durchblutungsstörungen oder das Raynaud-Phänomen können zu chronisch kalten Extremitäten führen.

Können zu gesundheitlichen Problemen führen

Die wichtigste Frage lautet: Sind eisige Füße und Hände nur unangenehm oder können Sie eventuell sogar unserer Gesundheit schaden? „Gerade kalte Füße werden“, so Prof. Bankhofer, „in Bezug auf unsere Gesundheit enorm unterschätzt. Wir sollten uns jedoch bewusst sein: Wer ständig mit kalten Füßen herumläuft und nichts dagegen unternimmt, der kann damit den Grundstock für eine Reihe von gesundheitlichen Problemen legen: Kalte Füße können zu Unterleibs­erkrankungen, zu Darmstörungen, zu verstärkter Anfälligkeit gegenüber Scheidenpilz und Blasenkatarrh, aber auch zu chronischen Kopfschmerzen führen. Wer immer an kalten Füßen leidet, der ist sehr anfällig für eine Infektionserkrankung und hat ein geschwächtes Immunsystem. Denn wenn man kalte Füße hat, so hat man um ein bis zwei Grad Celsius weniger Temperatur in den Mundschleimhäuten. Das ist eine kleine „Klima-Katastrophe“ im Körper und freut Viren und Bakterien.“

Daher sein Tipp: Regelmäßig die Körpererwärmung ankurbeln! So beugen Sie kalten Füßen und Händen entweder vor oder verschaffen sich im SOS-Fall sofort Wohlbefinden.

Hier kommen die ultimativen Warm-up-Hacks vom Gesundheitsprofi:

Hand anlegen

Die populärsten Therapien gegen kalte Hände und Füße sind äußere Maßnahmen wie regelmäßige Einreibungen, die die Durchblutung fördern: Wichtig ist, dass man kräftig einreibt – vor allem Fußsohlen und Handflächen. Auch Einreibungen mit Rosmarinöl bringen Erfolg. Bei kalten Händen eignen sich auch Einreibungen mit Kamillenöl.
Keine Lust auf Verwöhnung mit Ölen? Dann setzen Sie auf Trockenbürsten-Massagen mit einer Naturborsten-Bürste.
Bankhofers To-go-Tipp: Es macht aber auch Sinn, mit bloßen Händen zu massieren. Wenn man etwa unterwegs ist und nichts zum Massieren oder Einreiben dabei hat.

Wärme, Wärme, Wärme

Wenn man Füße und Hände äußerlich erwärmt, erweitern sich die Gefäße – das fördert die Durchblutung. Es genügt oft, im Bett die Füße auf eine mit heißem Wasser gefüllte Wärmflasche zu stellen oder in Wollsocken in der Wohnung umherzulaufen. Hände mit Klatschen erwärmen oder auf den Bauch legen. Das sorgt für sofortiges Wohlbefinden.

Der Kneipp-Trick

Sie haben gerade etwas Zeit? Lassen Sie sich ein warmes Fußbad ein. Baden Sie Ihre Füße in einem speziellen Rosmarin-Bad. So geht‘s: Füße drei Minuten in das warme Wasser mit 38 Grad Celsius setzen, danach für 10 Sekunden in 15 Grad kaltes Wasser steigen oder Füße mit kaltem Wasser abbrausen. Den Vorgang mehrmals wiederholen und danach warme Wollsocken anziehen.

Ein weiteres klassisches Hausmittel, das man auch zur Vorbeugung einsetzen kann, ist das Wassertreten in der Bade- oder Duschwanne. So geht‘s: 20 Zentimeter tief kaltes Wasser einlassen und darin 1 bis 2 Minuten im Storchenschritt umhersteigen.

Ähnlich funktioniert es bei den Händen: Diese drei Minuten in kaltes Wasser einlegen, dann in warmes Wasser, dann ganz kurz in kaltes Wasser tauchen. Damit trainiert man nachhaltig die Hautblutgefäße.

Die top Food-Hacks

Man kann sich auch von innen heraus aufwärmen. Da steht ganz oben der Knoblauch. Laut Studie kann der regelmäßige Genuss von Knoblauch die Durchblutung in den Füßen verbessern. Es müssen aber mindestens drei Knoblauchzehen pro Tag sein. Es gibt zudem eine interessante Studie der Universität Peking. Sie hat ergeben: Karotten, Paprika, Lauch, Nüsse und Kürbis heizen ein. Ebenfalls empfohlen sind alle Lebensmittel, die viel vom „Heizmaterial“ Vitamin E enthalten – das sind z. B. Nüsse, pflanzliche Öle, Spinat und Süßkartoffeln. Vermeiden sollte man kühlende Lebensmittel wie Kiwis, Äpfel, Zitronen und Ananas.

Gefäßpflege

Mit dem Rauchen aufhören. Nikotin verengt nämlich die Gefäße und verschlechtert daher die Durchblutung.

Tatsächliches Warm-up

Bewegung – wir alle wissen es – bringt den Body im Nu auf Hochtouren. Doch wie viel Aktivität braucht es? Sportmediziner der Uni Köln empfehlen: Es hilft bereits, wenn man jedes Wochenende wandert, oder wenn man bloß zuhause täglich 10 Minuten am Stand läuft. Bankhofers Super-Rezept gegen kalte Füße ist das Tanzen – Foxtrott oder Walzer.

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