Genetik und Gehirn?

Neue Studie zur Ursache von Depressionen

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Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Genetik und Gehirnstruktur wohl keinen Einfluss auf die Entstehung von Depressionen haben. 

Frühere Annahmen gingen davon aus, Genetik und das Gehirn seien kritische Faktoren bei der Entwicklung von Depressionen. Jedoch liefert eine aktuelle Studie, durchgeführt von den Universitäten Münster und Bonn sowie dem Forschungszentrum Jülich, andere Ergebnisse und stellt fest, dass psychische Störungen sich weder auf Gene noch auf Gehirnstrukturen reduzieren lassen.

In der Studie wurden die Daten von insgesamt mehr als 1809 Erwachsenen analysiert, wobei 861 die Diagnose Depression hatten. Die wissenschaftliche Untersuchung, die mithilfe von bildgebenden Verfahren und verschiedenen Analysemethoden durchgeführt wurde, zeigte keine signifikanten neurobiologischen Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Depressionen. Es wurde festgestellt, dass die Differenzen in den Gehirndaten der beiden Gruppen lediglich 2 Prozent betrugen. Dies deutet darauf hin, dass die Unterschiede wohl äußerst minimal sein dürften und steht im Widerspruch zu jahrelangen Annahmen in der psychiatrischen Forschung.

Die Befunde legen nahe, dass die Ursachen von Depressionen vielschichtiger und komplexer sind, als bisher angenommen, und unterstreichen die Notwendigkeit, die Vielfalt der Faktoren zu berücksichtigen, die bei der Entstehung von Depressionen eine Rolle spielen könnten. 

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