Raus aus der Zuckerfalle

Endlich Schluss mit Zucker

Teilen

Zucker steckt in vielen Lebensmitteln, an die wir es nie denken würden. Erfahren Sie hier, wie Sie Zuckerfallen erkennen, auf Zucker verzichten können und dadurch Ihre Gesundheit nachhaltig fördern.

Schon von Natur aus werden Menschen darauf programmiert, Süßes zu bevorzugen. An das süße Geschmacksmuster gewöhnt man sich bereits als Baby im Mutterleib, denn das Fruchtwasser schmeckt leicht süßlich. Aber auch die Muttermilch schmeckt aufgrund der enthaltenen Laktose süßlich, damit die Neugeborenen überleben und ihre Nahrung nicht ablehnen, erklärt Hannah Frey im Buch „Zuckerfrei – Das Goldene von GU“.

Laut der Ernährungsexpertin und Gesundheitswissenschafterin ist das Verlangen nach Süßem aber nicht nur ein angeborenes, sondern auch ein erlerntes Verhalten. Mit Süßigkeiten wird man bereits in der Kindheit belohnt, wodurch Süßes eine große emotionale Bedeutung bekommt. Später, als Erwachsene greifen wir dann oftmals gerne bei Stress, Wut oder Traurigkeit zu Süßem, um uns glücklich zu fühlen. Konsumiert man Zucker in natürlicher Form, zum Beispiel als unverarbeitetes Obst und Gemüse, ist er laut WHO nicht bedenklich. Dramatische Folgen für unsere Gesundheit hat jedoch ein hoher Konsum von industriellem Zucker (z. B. Einfachzucker und Zweifachzucker), der sich in vielen verarbeiteten Lebensmitteln versteckt.

Zucker weglassen: Reduziert man den Zuckerkonsum, fühlt man sich wohler, fitter und man beugt damit auch vielen Krankheiten vor.  

Zucker weglassen: Reduziert man den Zuckerkonsum, fühlt man sich wohler, fitter und man beugt damit auch vielen Krankheiten vor.  

© Getty
× Zucker weglassen: Reduziert man den Zuckerkonsum, fühlt man sich wohler, fitter und man beugt damit auch vielen Krankheiten vor.  

Zucker ist allgegenwärtig

Etwa 90 Gramm Zucker pro Tag nehmen die Österreicher:innen täglich zu sich, doch die WHO empfiehlt eine Tagesdosis von 25 Gramm. „Das entspricht etwa 6 TL Zucker pro Tag“, informiert die Autorin. Doch Zucker im Alltag aus dem Weg zu gehen, ist gar nicht so einfach – nicht nur in Mehlspeisen, Schokolade, Gummibärchen und Eis steckt offensichtlich Zucker: „Viele Nahrungsmittel, von denen wir es nie denken würden, enthalten zugesetzten Zucker“, so die Autorin.

Die größten Zuckerfallen 

  • Industriell hergestellte Nahrungsmittel (Zucker versteckt sich oft in Brot, Tiefkühlpizza, Gemüsebrühpulver, Wurst, Fruchtjoghurt, Dosenobst, Saucen (Ketchup, Senf, Sugo), Feinkostsalate, Cerealien, Müsliriegel)
  • Säfte, Smoothies & Alkohol (Trinken Sie keine Früchte, sondern essen Sie sie. Denn trinkt man sie, nimmt man dadurch zu viel Zucker zu sich. Auch pflanzliche Milch­alternativen aus Soja & Co. sind oft zuckerhaltig. Reichlich Restzucker enthält auch Alkohol.)
  • Energydrinks (Sie enthalten meist viel Zucker (ca. 20 Stück Würfelzucker) und Koffein. Diese Kombination stellt ein besonderes Risiko für die Herzgesundheit dar.)

Auch in pflanzlichen Milchalternativen wie Haferdrinks, Konserven und Brot kann sich Zucker verstecken. Rund 80 Prozent der industriell hergestellten Nahrungsmittel in Supermärkten wird Zucker zugesetzt, denn er habe eine konservierende Wirkung, sorgt für Fülle, dient als Geschmacksverstärker und Süchtigmacher. Idealerweise wirft man daher zu Hause zunächst einen Blick auf die Zutatenliste, sortiert zuckerhaltige Nahrungsmittel aus und ersetzt sie durch frische Lebensmittel und Selbstgekochtes.

Auf Zucker verzichten und sich wieder wohlfühlen!

Auf Zucker verzichten und sich wieder wohlfühlen!

© Getty
× Auf Zucker verzichten und sich wieder wohlfühlen!

Zucker hat viele Namen

Er steckt hinter allen Zutaten, die auf -ose, -sirup, -dicksaft oder -zucker enden, aber auch hinter „Dextrose“, „Glukose-Fruktose-Sirup“, „Agavendicksaft“ und „Rohrzucker“ verbirgt sich Zucker. Die Bezeichnung „zuckerarm“ gibt etwa an, dass im Nahrungsmittel maximal 5 g Zucker pro 100 g und in Getränken 2,5 g pro 100 ml enthalten sein sollten. „Zuckerfrei“ meint, es dürfen nicht mehr als 0,5 g Zucker pro 100 g vorkommen. Und „zuckerreduziert“ bedeutet, dass der Ein- und Zweifachzucker gegenüber vergleichbaren Produkten um mindestens 30 Prozent verringert sind (Anm.: Einfachzucker sind z. B. Glukose d.h. Traubenzucker oder Fruktose, Zweifachzucker sind Haushaltszucker, Laktose oder Maltose).

So gelingt die Entwöhnung

Knallhart, aber dafür effektiv ist es laut der Gesundheitswissenschafterin, den Zucker nicht Schritt für Schritt zu reduzieren oder durch alternative Süßungsmittel zu ersetzen, sondern ihn komplett wegzulassen. Denn die Gesundheitsrisiken von künstlichen Süßstoffen wie etwa Acesulfam K (E950), Aspartam (E951), Saccharin (E954) und Sucralose (E955) wurden erstens nicht vollständig erforscht und zweitens erschweren sie den Zuckerverzicht. Durch den Zuckerentzug gewöhnt man sich den süßen Geschmack ab und bekämpft den Heißhunger auf Süßigkeiten.

Kann man an nichts mehr denken außer an Süßes, helfen diese SOS-Tipps:

  • Zahnpasta hemmt z. B. den Appetit auf Süßes, also hilft es, die Zähne zu putzen.
  • Mit gesunden Fetten wie etwa einem Esslöffel Kokosöl, einem halben Esslöffel Avocadoöl oder einem Stückchen Käse (ca. 30 g) kann man den Gelüsten ein echtes Schnippchen schlagen.
  • Auch ein kleiner Handgriff – ein Akupressurpunkt sei hilfreich: Man drückt mit dem Zeigefinger 15 bis 20 Sekunden zwischen Oberlippe und Nase auf das Oberlippengrübchen.
  • Zudem könne man sich mit Sport ablenken – bereits 15 Minuten auspowern genügt.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.