Dauerbelastung

Daran erkennen Sie ein Weihnachts-Burn-out

Teilen

Der Weihnachtstrubel ist vorbei. Nun ist es Zeit für eine mentale Jahresbilanz. Nehmen Sie sich Zeit für eine Selbstreflexion, erkennen Sie etwaige Burn-out-Signale und handeln Sie, bevor es zu spät ist.

Das Jahr neigt sich nun dem Ende zu und es ist Zeit für eine ehrliche Selbstreflexion. Dabei sollte man sich jedoch nicht auf berufliche Erfolge oder Niederlagen fokussieren, sondern tief in die Seele blicken. Nehmen Sie sich dafür einen Moment und überlegen Sie: Wie geht es mir wirklich? Habe ich etwa inmitten der täglichen Herausforderungen die Warnzeichen für ein Burn-out übersehen?

Wie entsteht Burn-out?

Laut der WHO (Weltgesundheitsorganisation) entsteht ein Burn-out infolge von chronischem Stress am Arbeitsplatz. Charakteristisch dafür sind ein Gefühl der Erschöpfung, eine mentale Distanz zur Arbeitsstelle zusammen mit einer negativen Haltung sowie eine geringere berufliche Leistungskraft. Doch dieses Phänomen kann auch Auswirkungen auf andere Lebensbereiche haben. Meist erleben Betroffene eine allgemeine Überlastung, die sich auf ihre gesamte Lebensqualität auswirkt.

Nicht ein einzelner Aspekt im Zusammenhang mit chronischem Stress kann Burn-out verursachen. Vielmehr löst ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren über Wochen und Monate, ein Ausgebranntsein aus. Das können äußere Bedingungen wie etwa lange Arbeitszeiten, starre Hierarchien, ein schlechtes Betriebsklima, Unterbezahlung, aber auch subjektive Umstände wie Perfektionismus, mangelnde Selbstfürsorge oder eine geringe Frustationstoleranz sein.

Burn-out-Anzeichen

Die chronische Überlastung ist nicht nur für die Psyche eine Zerreißprobe, auch akute, physische Erkrankungen werden bei vermehrtem Stressaufkommen begünstigt: Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes, Magen-Darm-Erkrankungen und vieles mehr können die Folge sein. Erkennt man die typischen Anzeichen frühzeitig, kann man ein Burn-out erkennen und somit gut behandeln oder sogar vermeiden.

12 Burn-out-Stadien

  1. Zwang, sich zu beweisen: Übersteigerter Ehrgeiz entsteht aus gesundem Engagement. Bei mangelnder Wertschätzung ist auch Motivationsverlust möglich
  2. Verstärkter Einsatz: Man will die Arbeit immer besser machen und achtet nicht auf die Durchführbarkeit
  3. Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse: Soziale Kontakte, Ruhe und Entspannung werden unwichtiger. Man hat das Gefühl, sich dafür keine Zeit nehmen zu können
  4. Verdrängung von Bedürfnissen und Konflikte: Es kommt häufiger zu Fehlleistungen wie Verspätungen, Verwechslungen und Konflikten.
  5. Umdeutung von Werten: Emotionale Abstumpfung – was früher Freude bereitet hat, kommt nicht mehr vor.
  6. Verstärkte Verleugnung aufgetretener Probleme: Abschottung von der Umwelt. Typische Anzeichen: Zynismus, Aggression, Ungeduld, körperlichen Beschwerden
  7. Sozialer Rückzug: Stärkere Abschottung, Orientierungslosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Ersatzbefriedigungen treten in Erscheinung wie Alkohol, Einkaufen, Essen
  8. Verhaltensänderungen: Rückzug aus dem sozialen Leben
  9. Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit: Man kann das Leben nicht mehr aktiv steuern
  10. Innere Leere. Es treten Mutlosigkeit, Angst und Panik auf; Ersatzbefriedigungen ufern aus
  11.  Depression: Depressive Episode mit u. a. Erschöpfung, Verzweiflung und Suizidgedanken
  12. Völlige Burn-out-Erschöpfung: Emotionaler, körperlicher und geistiger Zusammenbruch

Einen Gang zurückschalten

Haben Sie das Problem erst erkannt, können Sie gezielte, positive Schritte für mehr Effizienz und für mehr entspannenden Ausgleich setzen. Reduzieren Sie etwa Stressfaktoren im Berufs- und Privatleben. Sagen Sie beispielsweise unnötige Besprechungen ab, vermeiden Sie zusätzliche Aufgaben und achten Sie mehr auf Ihr physisches sowie psychisches Wohlbefinden. Sorgen Sie allgemein für mehr Erholung im Alltag. Sind Ihre depressiven Symptome stark und anhaltend, sollten Sie professionelle Hilfe in Betracht ziehen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.