Gestresste Sonnenhaut behandeln

SOS-Hilfe bei Sonnenbrand & Co.

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Wenn die Haut rot sieht: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Doch auch mit besten Absichten kann man die Haut nicht immer restlos vor Schaden bewahren. So handeln Sie bei Sonnenbrand & Co.

Tage unter der Sonne sind eine Wohltat für die Psyche. Doch zumeist ein Stresstest für unser größtes Organ – die Haut. Wird keiner oder kaum Sonnenschutz verwendet, beziehungsweise werden schützende Produkte in zu geringer Menge aufgetragen, kommt es zu Verbrennungen – dem Sonnenbrand. Laut Schätzungen holt sich immerhin ein Viertel der Menschen in unseren Breiten mindestens einen Sonnenbrand pro Jahr. Häufig treten auch Sonnenallergien oder die sogenannte Mallorca-Akne auf. Und auch die Haut der Augen, die Hornhaut, fängt sich leicht einen Sonnenbrand ein.

Kommt es zu Verbrennungen und Entzündungen, verlangt die Haut nach rascher Linderung. Bei gröberen Hautnotfällen können Dermatolog:innen lindernde Medikamenten verschreiben. In jedem Fall sollte nach einem sonnenintensiven Sommer ein Hautcheck erfolgen. Nachstehend die wichtigsten Hauttipps auf einen Blick.

Wie schlimm ist es?

Wie schwer der Sonnenbrand ausfällt, hängt stets von der Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung sowie dem individuellen Hauttyp ab. Hellhäutige Menschen sind eher gefährdet zu „verbrennen“. Unterschieden werden drei Schweregrade. Bei einem leichten Sonnenbrand ersten Grades muss man mit Rötungen, Brennen, Spannungsgefühl und Juckreiz rechnen. Bei Grad zwei bildet die Haut zusätzlich Blasen. Später beginnt sich die Haut zu schälen. Die schwerste Stufe ist der Sonnenbrand dritten Grades, der bereits einer schweren Verbrennung entspricht. Die obersten Hautschichten sind zerstört und lösen sich ab. Es kann zu Fieber und starkem Kopfschmerz kommen.

Wie behandeln?

Der erste Schritt ist das Meiden von UV-Strahlung. Hat es Sie leicht erwischt, stehen bei der Behandlung zwei Aspekte im Vordergrund: zum einen die Kühlung der betroffenen Hautpartie, zum anderen das Zuführen von ausreichend Flüssigkeit. Kühlende After-Sun-Produkte sowie ausreichend Wasser trinken helfen der Haut, wieder auf die Beine zu kommen. Sobald jedoch Blasen auftreten – also bereits ab Grad 2 – ist ein Arztbesuch angeraten. Mediziner:innen können mit Medikamenten, Infusionen sowie antiseptischen Verbänden Schmerzen und Entzündungen lindern.

Rettung für sonnengeplagte Haut. Was im Akutfall hilft und wann die Haut Hilfe vom Arzt braucht.  

Rettung für sonnengeplagte Haut. Was im Akutfall hilft und wann die Haut Hilfe vom Arzt braucht.  

© Getty Images
× Rettung für sonnengeplagte Haut. Was im Akutfall hilft und wann die Haut Hilfe vom Arzt braucht.  

Sonnenbrand

Der Sonnenbrand ähnelt einer Verbrennung der Haut ersten, zweiten und im schlimmsten Fall dritten Grades und wird vor allem durch die UV-B-Strahlen der Sonne verursacht.

Als Erstes gilt: Raus aus der Sonne! Verbrannte Hautstelle mit einem nassen Tuch kühlen oder kühlende Gele (z. B. mit Aloe vera, Dexpanthenol und Ringelblume) auftragen. Damit die Haut von innen hydriert wird, viel Wasser trinken. Auf jeden Fall braucht die Haut nun Ruhe und Sonne sollte dringend vermieden werden. Bei Schmerzen, starken Entzündungen, Brandblasen (ab Grad 2), Fieber oder Erbrechen ist ein Arzt aufzusuchen.

So behandeln Ärzt:innen: Zum Einsatz kommen Wirkstoffe aus der Familie der nicht-steroidalen Entzündungshemmer (z. B. ASS, Ibuprofen, Diclofenac) und Glukokortikoide. Auch antiseptisch Verbände sorgen für Linderung.

Sonnenallergie

Bei der Sonnenallergie handelt es sich nicht um eine Allergie, sondern um eine gutartige Hautkrankheit –
die polymorphe Lichtdermatose (PLD). Zu den (oftmals schmerzhaften) Symptomen zählen fleckige Rötungen (Erytheme), Juckreiz, örtlich begrenzte Schwellungen, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und brennen.

Behandlung: Wird die Sonne gemieden, bilden sich die juckenden Hautveränderungen üblicherweise rasch wieder zurück und die Beschwerden verschwinden. In akuten Phasen helfen kühle Umschläge oder Kühlaggregate und entzündungshemmende, kortisonhaltige Mittel (Gels) zum Auftragen sowie
Antihistaminika.

Gut zu wissen: Vorbeugen kann man mit ausreichend Sonnenschutz. Plus: auf Parfüms, Deodorants und Make-up verzichten. 

Mallorca-Akne

Die Mallorca-Akne ist eine Sonderform der polymorphen Lichtdermatose (Sonnenallergie). Es handelt sich dabei aber nicht um eine Akne, sondern um eine Reaktion auf Sonnenlicht in Kombination mit Sonnenschutzmitteln. Sie tritt meistens einige Tage nach intensiven Sonnenbädern auf. Durch das Zusammenspiel von körpereigenem Talg oder fettreichem Sonnenschutz mit UV-A-Licht wird eine Entzündungsreaktion ausgelöst. Symptome sind Juckreiz, Knötchen und Pusteln.

Behandelt wird die Mallorca-Akne, indem man die Sonne zunächst meidet. Bei starkem Juckreiz helfen kalte Umschläge, entzündungshemmende Cremen sowie Antihistaminika.

Hornhaut-Brand

Auch unsere Augen müssen wir vor UV-Strahlen schützen, denn auch die Hornhaut kann einen Sonnenbrand bekommen. Umgangssprachlich ist meist von der „Schneeblindheit“ die Rede, eine unangenehme Verletzung der Augen durch UV-Strahlen. Typische Symptome bei Augensonnenbrand: Die Augen schmerzen, tränen, jucken und sind gerötet, auch die Sicht kann getrübt oder unscharf sein, mitunter kommt es zu übermäßiger Lichtempfindlichkeit.

Das ist zu tun: In der Regel verläuft ein Sonnenbrand im Auge harmlos. Kommt es allerdings wiederholt zu schwerem Augensonnenbrand, so kann dies die Entstehung von Augenerkrankungen begünstigen. Bei einem Augensonnenbrand deshalb sofort aus der Sonne gehen und die Augen mit einer kalten Auflage kühlen. Auch wenn es juckt: nicht die Augen reiben. In jedem Fall ist auch der Augenarztbesuch notwendig – verschrieben werden zumeist lindernde Salben oder Tropfen.

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