Kopfweh

So werden Sie Kopfschmerzen rasch los

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Warum Sie nicht so oft zur Tablette greifen sollten - und was die Qualen lindern kann.

Typisch Frau … Das Klischee kennen Sie sicherlich. Stimmt aber nicht, wenn es um Kopfschmerzen geht. Denn da sind beide Geschlechter gleichermaßen betroffen. Im Schnitt leidet jeder zweite Österreicher mehrmals jährlich an pochendem Schädel. Die Medizin kennt 252 Arten von Kopfschmerz, wobei der so genannte Spannungskopfschmerz am häufigsten auftritt. Die Ursachen für die Pein sind so vielfältig wie die Auslöser und reichen von zu niedrigem oder zu hohem Blutdruck bis zu Stress und Erkältung. Erst kürzlich haben Forscher festgestellt: Ständiges Kaugummi-Kauen kann bei Jugendlichen zu chronischen Kopfschmerzen führen.

Häufige Auslöser für Kopfschmerzen 1/5
Stress
Stress ist eine der häufigsten Ursachen für Kopfweh, weil durch die Stresshormone das körpereigene Schmerzabwehrsystem aus dem Takt kommt.

Pochen gegen die Stirn, Drücken am Hinterkopf, Ziehen an den Schläfen oder Trommeln hinter den Augäpfeln: Kopfschmerz hat viele Gesichter und kann äußerst quälend sein. Trotzdem ist er meist harmlos und mit Hausmitteln oder Selbstmedikation in den Griff zu bekommen. Bei plötzlich auftretenden, sehr starken sowie länger andauernden Schmerzattacken sollte man aber doch einen Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen.

Immer mehr Kinder betroffen
Spannungskopfschmerz kann jeden treffen. Was aber Ärzten Sorge macht: Immer mehr Kinder leiden unter Kopfweh. Seit den 1970er Jahren hat sich die Zahl der jungen Kopfschmerzpatienten etwa vervierfacht. „Bereits im Vorschulalter sind zehn bis 20 Prozent der Kinder von Kopfschmerzen betroffen“, erklärt Christian Lampl, Neurologe und Präsident der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft. Experten vermuten als Ursache den Lebensstil der Kids: Sie stehen heute häufiger unter Stress, schauen mehr fern, bewegen sich weniger.

Überlastung ist aber auch bei Erwachsenen die Hauptursache für das Pochen im Schädel. Besonders häufig führt Stress bei den 30- bis 59-Jährigen zu Kopfschmerz. Früher ging die Medizin davon aus, dass eine Verspannung der Muskulatur von Hals und Nacken die Ursache der Kopfschmerzen ist. Heute weiß man, dass auch eine Störung der Schmerzverarbeitung im Gehirn mitspielt.

Wenn Tabletten Kopfweh machen
Um die Schmerzbahnen im Gehirn zu durchbrechen (und vor allem, um sich nicht martern zu lassen!), ist es durchaus sinnvoll, beim Hämmern im Schädel zur Schmerztablette zu greifen. Doch dabei kann man auch allzu leicht in die Pillenfalle geraten: Denn die übermäßige Einnahme von Tabletten kann selbst zu chronischen Kopfschmerzen führen, gegen die dann wiederum Schmerzmittel geschluckt werden.

Von diesen so genannten „Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch“ (MÜK) sind immer mehr Menschen betroffen. Experten schätzen, dass in Österreich etwa 10000 Kopfschmerz-Patienten dem Teufelskreis von Schmerz und Pilleneinnahme nicht entfliehen können. Deswegen gilt als Faustregel: Schmerzhemmer nicht öfter als an maximal zehn Tagen im Monat einnehmen!

Das Aus für Kopfweh
Bevor Sie zur Kopfschmerztablette greifen, sollten Sie das Repertoire an Hausmitteln und alternativen Heilmethoden ausschöpfen. Finden Sie heraus, was den Druck im Kopf am besten löst.

Bewährt bei Spannungskopfschmerzen hat sich etwa Akupunktur, denn aus Sicht der Traditionellen chinesischen Medizin bekommen wir Kopfweh, wenn sich das Qi – die Lebensenergie – staut. Studien beweisen: Die gezielten Nadelstiche veranlassen den Körper Stoffe zu produzieren, die Schmerzen nachhaltig hemmen.

Nicht nur bei Sportverletzungen – auch bei Spannungskopfschmerzen ist jetzt „Taping“ in: Ein spezielles Tape aus elastischer Baumwolle wird auf das Schmerzareal geklebt. Es entspannt über Hautrezeptoren die Muskulatur und aktiviert über Lymphbahnen das Schmerzdämpfungssystem.

Auch Sport hilft: Im Gegensatz zu Migräne werden Spannungskopfschmerzen beim Laufen oder Radfahren besser.

SOS-Tipps für den Kopf 1/8
1. Tasse Espresso
Eines der ältesten Hausmittel gegen Kopfschmerz heißt Mokka mit einem Spritzer Zitrone. „Manchen Patienten hilft es tatsächlich“, erklärt Neurologe Christian Lampl. Vor allem bei Kater und Migräne kann Koffein schmerzlindernd wirken, da es die Gefäße zusammenzieht.
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