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Forscher finden Ursache für Rotwein-Kopfschmerzen

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Gehören Sie zu den Menschen, die Rotwein anscheinend nicht vertragen? Forscher wollen nun den Grund für die berüchtigten Rotwein-Kopfschmerzen gefunden haben.

Rotwein zählt zu den beliebtesten alkoholischen Getränken. Die einen genießen ihn besonders gerne zum saftigen Steak oder zum Abendessen, die anderen begegnen ihm mit Respekt. Denn spätestens wenn sie am folgenden Morgen mit Kopfschmerzen aufwachen, bereuen sie das Glas vom roten Tropfen. Rotwein ist gemeinhin schwerer als ein weißer und steigt entsprechend schneller zu Kopf. Doch woran konkret das liegt, war bisher unklar. Nun sind Forschende des Kopfschmerz-Zentrums an der University of California den berüchtigten Rotwein-Kopfschmerzen auf den Grund gegangen - und fündig geworden!

Forscher finden Ursache für Rotwein-Kopfschmerzen
© Getty Images
× Forscher finden Ursache für Rotwein-Kopfschmerzen

So unterscheidet sich der Rotweinkater vom klassischen Alkoholkater 

Die Beschwerden eines Rotweinkaters unterscheiden sich vom klassischen Alkoholkater, wie man ihn als Folge einer durchzechten Nacht kennen dürfte. Rotwein-Kopfschmerzen können bereits nach nur einem Glas auftreten, oftmals sogar schon nur 30 Minuten nach dem Verzehr. Um die Ursache dafür zu verstehen, haben die Wissenschaftler verschiedene Stoffwechselprozesse beim Rotweintrinken untersucht.

Wein enthält viel Unverträgliches

Der Studie zufolge enthält Rotwein verschiedene Inhaltsstoffe, die potenzielle Auslöser für Kopfschmerzen sein könnten. Hierzu zählen Histamine, auf die bekanntlich einige Menschen unverträglich reagieren, verschiedene pflanzliche Gerbstoffe und die sogenannten Sulfite, also Schwefelverbindungen, die im Wein als Konservierungs- und Antioxidationsmittel funktionieren.

Flavonoide sind Schuld

Im Fokus der Untersuchung standen diejenigen Inhaltsstoffe, die Rotwein aus gesundheitlicher Sicht "besser" machen sollen als andere alkoholische Getränke: Flavonoide. Die speziellen Pflanzenstoffe sind unter anderem für die Farbgebung verschiedener Kräuter, Gemüse- und Obstsorten verantwortlich. Zudem sollen sich Flavonoide in der Ernährung günstig auf die Herzgesundheit und Hirnfunktion auswirken. Rotwein enthält hohe Mengen davon.

Ein bestimmtes in Rotwein enthaltenes Flavonoid fiel bei den Untersuchungen jedoch negativ auf: Quercetin. Beim Abbau von Quercetin produziert die Leber eine bestimmte Substanz, welche die Umwandlung von Alkohol in zunächst Acetaldehyd und im nächsten Schritt Acetat blockiert. Als Folge sammelt sich Acetaldehyd in der Blutbahn an, erklären die Forschenden, was zu Kopfschmerzen und weiteren katertypischen Beschwerden führen kann.

Veränderte Rotwein-Rezepturen denkbar

Ihre Theorie wollen die Forschenden nun mit weiteren klinischen Studien bestätigen. Darin soll untersucht werden, ob Rotweine mit jeweils unterschiedlichem Gehalt an Quercetin Kopfschmerzen auslösen.

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