Darm-Check

So äußert sich der Reizdarm

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Schmerzt und drückt es, sollten Menschen mit Darmproblemen dem Mediziner Dr. Ulrich Strunz zufolge ihren Beschwerden zeitnah auf die Spur kommen. Dadurch können sie schwerwiegenderen chronischen Krankheiten vorbeugen.  

Der Darm ist ein Superorgan. Er erfüllt eine Vielzahl von wichtigen Aufgaben und vollbringt jahrzehntelange Höchstleistungen. Unter anderem werden Nahrungsmittel verarbeitet, Nährstoffe aufgenommen, die man zum Leben benötigt, Krankheitserreger sowie Giftstoffe abgewehrt und Abfallstoffe ausgeschieden. „Der Darm einer 75-jährigen Person hat etwa 30 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit verarbeitet“, so Gastroenterologe und Autor Dr. Ulrich Strunz im Buch „77 Tipps für einen gesunden Darm“. Unser Superorgan spielt eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und verdient laut dem Mediziner daher nicht nur großen Respekt – man sollte ihn auch gut hegen und pflegen.

Fördert man das Darmmikrobiom durch eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise, verhindert man Reizdarm und damit unangenehme Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung und Co. 

Fördert man das Darmmikrobiom durch eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise, verhindert man Reizdarm und damit unangenehme Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung und Co. 

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× Fördert man das Darmmikrobiom durch eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise, verhindert man Reizdarm und damit unangenehme Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung und Co. 

Undichter Darm

Durch eine unausgeglichene Lebens- und Ernährungsweise wird das Darmmikrobiom gestört. Das kann dazu führen, dass der Darm anfälliger für Entzündungen wird. Diese schädigen die Darmbarriere und können wiederum einen Leaky Gut – engl. für durchlässigen Darm – auslösen, der eine Ursache für Reizdarm sein kann. Von einem Leaky-Gut-Syndrom spricht man, wenn die Barrierefunktion der Schleimhaut des Dünndarms gestört ist und infolge Toxine sowie Bakterien aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen. Erste Anzeichen dafür können beispielsweise Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung sein. Im weiteren Verlauf können Dr. Strunz zufolge auch z. B. chronische Erkrankungen wie Rheuma, Allergien, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Krebs oder Adipositas auftreten.

Aufgrund der Darm-Hirn-Achse kann es sogar zu einem „Leaky Brain“, also einem undichten Gehirn kommen. Dabei gelangen dem Arzt zufolge falsche Stoffe in das Gehirn und verursachen dort chronische Entzündungsreaktionen. Die Folge davon sind Schlafprobleme, schlechte Stimmung, bis hin zu Depressionen und Parkinson. Laut dem Gastroenterologen ist es daher wichtig, Darmentzündungen frühzeitig abzuklären und schwerwiegenderen chronischen Krankheiten vorzubeugen.

„Leaky Brain“: Aufgrund der Darm-Hirn-Achse kann ein Leaky-Gut-Syndrom unbehandelt auch Depressionen und Parkinson verursachen. 

„Leaky Brain“: Aufgrund der Darm-Hirn-Achse kann ein Leaky-Gut-Syndrom unbehandelt auch Depressionen und Parkinson verursachen. 

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× „Leaky Brain“: Aufgrund der Darm-Hirn-Achse kann ein Leaky-Gut-Syndrom unbehandelt auch Depressionen und Parkinson verursachen. 

Leaky Gut aufspüren

„Viele Betroffene leiden an chronische Darmentzündungen und einem Leaky Gut, wissen aber gar nichts davon“, so der Gastroenterologe. Im nächsten Schritt sollten Sie idealerweise Gastroenterolog:innen aufsuchen. Die können anhand des Markers I-FABP die Diagnose stellen. Dieses Protein kommt nur in Darmzellen vor. Sind die I-FABP-Werte erhöht, kann das ein Zeichen für eine Darmerkrankung oder eine Depression sein: Der Wert sollte unter 1827 pg/ml liegen. Ein erhöhter Zonulinwert im Blut oder Stuhl kann ebenfalls auf eine gestörte Darmbarriere hindeuten. 

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