Chronotypen

Nachteule oder Frühaufsteher? DAS ist gesünder!

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Finnische Forscher haben untersucht, welcher der zwei Chronotypen eine längere Lebenserwartung hat. Die Gründe haben jedoch überraschend wenig mit Schlaf zu tun.

Frühaufsteher oder Langschläfer? Menschen lassen sich generell in zwei verschiedene Chronotypen einteilen, bei denen die innere Uhr für unterschiedliche Schlaf-Wach-Rhythmen sorgt. Nachteulen sind dabei nicht nur durch den tendenziell frühen gesellschaftlichen Alltag benachteiligt – mehrere Studien bestätigen darüber hinaus ein größeres Risiko für verschiedene körperliche und psychische Erkrankungen. Außerdem würden Nachtmenschen mehr Fastfood, Kaffee, Alkohol und Nikotin konsumieren und häufiger unter Übergewicht leiden, heißt es. Frühaufsteher haben daher längere Lebenserwartungen als ihre Gegensätze.

Nachtmenschen haben höheres Sterberisiko

Wann jemand zu Bett geht, beziehungsweise aufsteht, hat tatsächlich weniger Einfluss auf dessen Lebenserwartung, als man vielleicht denken würde. Das berichten finnische Forscher im Fachmagazin „Chronobiology International“ auf Grundlage einer Studie mit Tausenden von Zwillingen. Zwar haben Menschen vom Typ „Nachteule“ ein höheres Sterberisiko als „Early Birds“ – jedoch liege das daran, dass sie tendenziell mehr rauchen und trinken würden.

Studienverlauf und Ergebnisse

Forschende der Studie sind der Frage nachgegangen, ob tatsächlich der Chronotyp selbst oder doch andere Faktoren die Gesundheit von Nachtschwärmern beeinflussen. Zu Beginn der Studie wurden knapp 23.000 Männer und Frauen gebeten, ihre innere Uhr einzustufen. Ein Drittel der Studienteilnehmer gab an „bis zu einem gewissen Grad eine Nachteule“ zu sein, knapp zehn Prozent bezeichneten sich als eindeutige Nachtmenschen. Wiederrum ein Drittel beschrieben sich hingegen als eindeutige Frühaufsteher und weitere 27,7 Prozent als Morgenmenschen „bis zu einem gewissen Grad“.

Dabei stellten die Forschenden fest, dass die Nachteulen im Vergleich zu den Morgenmenschen jünger waren und sowohl mehr Alkohol als auch mehr Nikotin konsumierten. Zudem gaben ausgeprägte Nachtschwärmer seltener an, täglich acht Stunden Schlaf oder mehr zu bekommen.

Bei den Sterberaten beobachteten die Wissenschaftler, dass die Sterbewahrscheinlichkeit bei Nachteulen im Vergleich zu Frühaufstehern insgesamt um neun Prozent höher war. Eine genauere Analyse zeigte allerdings, dass Rauchen und Alkohol die Hauptursache für diese Todesfälle waren und nicht der Schlafrhythmus der Teilnehmer. Die Ergebnisse der Studie deuten daher darauf hin, dass der Chronotyp nur einen geringen Beitrag zur Sterblichkeit leistet. Das erhöhte Sterberisiko bei eindeutigen Nachtmenschen lasse sich darauf zurückführen, dass diese mehr rauchten und tranken.

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