Plus: Welche Desinkfetionsmittel helfen wirklich?

Coronavirus: So desinfiziert man Hände richtig

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Hygiene ist jetzt von größter Wichtigkeit: Worauf man besonders achten sollte.

Unsere Hände kommen im Alltag mit einer Vielzahl an Mikroorganismen in Kontakt, darum sollten Sie sich besonders in der Grippezeit - und jetzt während der Coronavirus-Krise - häufig und gründlich die Hände waschen. Da der Waschgang im Regelfall viel zu kurz ausfällt, um die meisten Erreger abzutöten, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgende Hilfestellung: Beim Händewaschen zweimal hintereinander das Lied „Happy Birthday“ singen bzw. im Kopf durchspielen. Das dauert circa 30 Sekunden. Insbesondere vor dem Essen sollten wir unsere Hände waschen. Natürlich auch nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen, nach dem Kontakt mit Abfällen und vor dem Hantieren mit Medikamenten ist gründliches Händewaschen Pflicht. Auch ist es ratsam, die Hände vom Gesicht fernzuhalten und aufs Händeschütteln zu verzichten. In öffentlichen Einrichtungen sollten die Hände möglichst mit einem Papiertuch getrocknet werden.
 
Richtige Desinfektion
Das Coronavirus führt nun auch zu Lieferengpässen in heimischen Apotheken. Waren Atemschutzmasken bereits seit längerem nur sporadisch erhältlich, so sind seit wenigen Tagen auch Desinfektionsmittel in Form von Fertigprodukten in vielen heimischen Apotheken nicht mehr verfügbar. Abhilfe verschaffen von Apothekern selbst gefertigte Desinfektionsmittel aus hochprozentigem Alkohol. Dr. Klaus von Schülke erklärt, worauf es besonders ankommt:

 

 

Interview mit Dr. Christoph Klaus

Dr. Christoph Klaus, Geschäftsführer des Arzneimittelunternehmens und Desinfektionsmittelherstellers Schülke & Mayr erklärt: „Beim Schutz vor SARS-CoV-2 gilt wie bei Influenza: Kontakt mit Erkrankten meiden und Hände desinfizieren als wirkungsvollster Übertragungsschutz.“ 


Hände desinfizieren – aber womit?
Um Corona- aber auch Influenzaviren ausreichend zu eliminieren, müssen Desinfektionsmittel zumindest „begrenzt viruzid“ sein. Das bedeutet, dass sie gegen behüllte (oder lipophile) Viren wirksam sind. Das muss auf den Produkten gekennzeichnet sein. „Desinfektionsmittel, die in Krankenhäusern zum Einsatz kommen und in Apotheken verkauft werden, sind in der Regel entsprechend geprüft. Bei Produkten aus dem Supermarkt sollte man nicht davon ausgehen“, warnt Klaus.
 
Faustregel: 3 ml – 30 Sekunden
Für die hygienische Händedesinfektion werden ca. 3ml Desinfektionsmittel benötigt. Das entspricht etwa dem Volumen, das in eine Hand passt, wenn man eine Schale formt. Die Hände und einzelnen Finger dann 30 Sekunden lang vollständig einreiben – den Daumen dabei nicht vergessen. Manche Händedesinfektionsmittel sind bereits in 15 Sekunden „begrenzt viruzid“. Auch das ist auf dem Produkt vermerkt.

Hochprozentiger Virenschutz
Händedesinfektionsmittel enthalten hohe Konzentrationen an Ethanol, 1-Propanol und/oder 2-Propanol. Welche Alkohole in welcher Konzentration und Kombination eingesetzt werden, bestimmt die Wirksamkeit. Hochwertigen Produkten sind zudem noch pflegende und rückfettende Substanzen zugesetzt.
Schülke
© Schülke
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