Neurodegenerativ

Fortgeschrittenes Parkinson

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Morbus Parkinson ist eine fortschreitende chronische Erkrankung. Sie wird durch die Degeneration der "Substantia nigra" im Mittelhirn ausgelöst. 

Ein schleichender Verlust von Nervenzellen, die Dopamin enthalten, in der sogenannten Substantia nigra des Gehirns verursacht die Entstehung von Parkinson.

Symptome. Im Frühstadium deuten laut dem Neurologen OA Ronald Saurugg oft eine einseitige Muskelsteifheit, einseitige Schulterschmerzen und Stimmungsschwankungen, die dem Umfeld auffallen, auf die Erkrankung hin. Typische Symptome sind in weiterer Folge das einseitige Zittern und Gangstörungen -z. B. kleinschrittig, Hängenbleiben mit einem Fuß -, die ins Auge stechen. "Es hat sich aber auch gezeigt, dass hartnäckige Verstopfungen und ein allmähliches Verlieren des Riechvermögens Frühzeichen einer Parkinson Erkrankung sein können", so der Arzt. Die Krankheit ist zwar nicht heilbar, doch mit der geeigneten Therapie lassen sich die Symptome lindern.

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Unterstützende Maßnahmen

Arbeiten der medizinische und therapeutische Bereich eng zusammen, erzielt man laut OA Dr. Saurugg die besten Erfolge. Mittels Physiotherapie können Gangsicherheit und Gleichgewicht trainiert werden. Die Ergotherapie hilft den Parkinson-Patient:innen dabei die Alltagstätigkeiten wie Essen oder Anziehen besser zu bewältigen. Die Logopädie kann mit gezielten Übungen die Atmung, die Stimme, die Aussprache und das Sprechtempo der Parkinson-Patient:innen behandeln. "Ein Problem gegen das wir immer noch besonders hart ankämpfen müssen ist, dass Betroffene (und ältere Menschen) allgemein zu wenig trinken", so der Neurologe. Eine ausreichende Trinkmenge pro Tag könne jedoch dabei helfen, sehr effektiv Gedächtnis- und Kreislaufproblemen entgegenzuwirken. Dabei spielt es laut dem Neurologen keine Rolle, wann die Flüssigkeit konsumiert wird. Trinken die Patient:innen bereits am Vormittag ausreichend, spart das nächtliche Probleme mit vermehrtem Harndrang. Äußerst wichtig sei es auch die Angehörigen in die (medikamentöse) Therapie mit einzubeziehen und gemeinsam mit ihnen zu definieren, was die Bedürfnisse und Anforderungen für die Behandlung sind. 

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Die wichtigsten Fakten im Überblick

Fortgeschrittener Parkinson: Die wichtigsten Infos über Ursachen, Symptome und Behandlungsoptionen im Überblick.

Definition

Morbus Parkinson ist eine chronisch fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die meist im Alter von 55 bis 65 Jahren aufritt.

Ursache

Durch das Absterben der Dopamin produzierenden Nervenzellen in der "Substantia nigra" im Gehirn wird die Krankheit ausgelöst.

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Stadien

Die Hoehn-und-Yahr-Skala gibt eine Stadieneinteilung, die laut Dr. Saurugg die Verteilung der Symptomatik und den Behinderungsgrad durch die Erkrankung erfasst. Besser sei es dem Neurologen zufolge bei den Patient: innen individuell zu beurteilen, in welchem Stadium sie sich befinden. Orientieren kann man sich etwa daran, wie viele Medikamente genommen werden und wie oft man sie nehmen muss, um die Symptome gut zu behandeln. Oder man richtet sich danach, welche Komplikationen auftreten. Hier sind die besten Beispiele Stürze, Probleme beim Schlucken, die Notwendigkeit von Hilfsmitteln.

Symptome des fortgeschrittenen Parkinsons

Psychisch sind es laut Dr. Saurugg vor allem Halluzinationen, Gedächtnisprobleme und Schwierigkeiten beim Planen und Ausführen von komplexeren Handlungen. Physisch ist es einerseits eine plötzlich auftretende Bewegungsverlangsamung, sogenannte "Off-Phasen", in denen die Parkinson-Medikamente nicht die erzielte Wirkung erreichen oder Überbewegungen, die als Nebenwirkungen der Therapie auftreten können. Auch Probleme beim Gehen wie zum Beispiel Stolpern und Probleme von Stand loszugehen -sogenanntes Freezing -sind in diesem Stadium ein großes Problem und mit einem hohen Sturzrisiko verbunden.

Präventionsmaßnahmen

Laut der Österreichischen Parkinson Gesellschaft kann man durch eine gesunde, mediterrane Diät und vor allem intensives körperliches Training die Entstehung einer Parkinson-Krankheit verzögern und einen späteren Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Einen immer klareren wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis gibt es für Sport und Bewegung -dazu gehören auch Physiotherapie und Tanz. Als Auslöser stehen auch Giftstoffe - insbesondere Spritzmittel und Industriegifte -in Verdacht. Ein Schädel-Hirm-Trauma kann ebenso Parkinson verursachen.

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