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Moderne Parkinson-Therapien

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Parkinson lässt sich nicht heilen, doch aufgrund der Forschungsergebnisse und moderner Therapien ist die Lebenserwartung bei einer Parkinson-Erkrankung nicht verringert. Der Neurologe im Interview. 

Auch im fortgeschrittenen Stadium lässt sich die Lebensqualität von Parkinson-Patient: innen dank weiterführender Therapien verbessern -verschiedene Behandlungsmethoden sind verfügbar.

Expertenwissen. OA Dr. Ronald Saurugg, Facharzt für Neurologie, expliziert, warum sich die Lebenserwartung von Parkinon-Betroffenen heute kaum von der allgemeinen Lebenserwartung unterscheidet.

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© Getty Images
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Wie wird das fortgeschrittene Parkinson behandelt?

OA DR. Ronald Saurugg: Zuallererst ist es wichtig, die medikamentöse Therapie zu optimieren und an die Bedürfnisse und Probleme des Betroffenen anzupassen. Der Mangel an Dopamin wird durch Medikamente ausgeglichen. In weiterer Folge gilt es dann zu prüfen, welche Hilfsmittel notwendig sind und welche Therapien helfen können, die Alltagsfunktionen zu nutzen und zu erhalten.

Welche weiterführenden Therapieoptionen gibt es?

Dr. Saurugg: Reichen die Medikamente zum Schlucken nicht mehr aus, um die Funktionen am Laufen zu halten, stehen Apparate-unterstützte Methoden (DAT - device aided therapies) zur Verfügung. Damit kann man bei den sogenannten Pumpen-Therapien die Medikamente zuführen und so für eine kontinuierliche Beweglichkeit bzw. Mobilität sorgen. Die "Levodopa-Pumpe" gibt etwa die Mittel direkt in den Dünndarm ab und die "Apomorphin-Pumpe" verabreicht den Wirkstoff "Apomorphin" mithilfe einer Infusionspumpe unter die Haut. Auch das Implantieren von Sonden direkt in das Gehirn -die sogenannte "tiefe Hirnstimulation" - ist eine erprobte und effektive therapeutische Option. Natürlich beinhalten weiterführende Therapieoptionen auch nicht medikamentöse Maßnahmen wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie.

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Welche Fortschritte konnten zuletzt im Zusammenhang mit Parkinson verzeichnet werden?

Dr. Saurugg: Einer der größten Fortschritte war es sicherlich, dass es uns Neurolog:innen gelungen ist durch Aufklärungsarbeit und Fortbildungen die Früherkennung von Parkinson zu fördern. Damit kann man wesentlich früher mit den Therapien beginnen und so die Symptome lindern, was die Lebensqualität verbessert. Durch die Fortschritte in der medikamentösen Behandlung der Parkinson-Erkrankung ist es uns auch gelungen, eine annähernd normale Lebenserwartung bei den Betroffenen zu erwirken. Es wurde der folgende Slogan geprägt: "Man verstirbt nicht mehr an Parkinson sondern mit Parkinson".

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