Studie

Pestizid-Alarm: Spuren in Schoko-Osterhasen

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Schlechte Arbeitsbedingungen und Pestizid-Einsatz bei Kakao-Produktion.

Ein am Mittwoch in Wien präsentierter Bericht von Global 2000 und Südwind zur Situation der Kakaobauern in Westafrika zeigt enorme ökologische und soziale Defizite auf. Kinderarbeit, Einkommen von 50 bis 80 Cent pro Tag, unsachgemäßer Einsatz von Pestiziden bestimmen das prekäre Dasein. "Macht eure Schokolade fair und bio", forderte Südwind-Expertin Caroline Sommeregger.

Trotz Pestiziden keine Gesundheitsrisiken zu befürchten
"In der Kakao-Produktion werden nach wie vor Pestizide eingesetzt, die in der EU längst verboten sind", sagte Nachhaltigkeits-Experte Martin Wildenberg von Global 2000. Es wurden über 40 schokoladenhaltige Produkte auf Pestizide und ökologische und soziale Qualität getestet.

Die nachgewiesenen Spuren von Pestziden würden keine direkten Gesundheitsrisiken für den Konsumenten bedeuten. Man könne jedoch durch die aufwendige Verarbeitung der Kakaobohne von einem massiven Einsatz von Stoffen wie Endosulfan oder Chlorpyrifos ausgehen, erläuterte Wildenberg.

Dies erklärt sich damit, dass viele Kakaobauern keine Ausbildung in der Anwendung von Pestiziden haben, diese übermäßig einsetzen und dabei keine Schutzkleidung verwenden, sagte Wildenberg. Auf die Frage der APA, wie man zu den verbotenen Pflanzenschutzmitteln käme, erläuterte der Nachhaltigkeitsexperte, dass einerseits Restbestände eingesetzt würden. "Auch gefälschte Pestizide, die in China hergestellt werden, landen in dieser Region auf dem Schwarzmarkt. Gekauft wird natürlich, was am billigsten ist." Doch im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Produkten ist es beim Kakao möglich, diesen umweltschonend anzubauen, gab Wildenberger zu bedenken. Nicht zuletzt würde so auch einer Abholzung der Regenwälder Vorschub geleistet.

Konsumenten sollen beim Kauf auf FAIRTRADE, UTZ und EU-BIO-Siegel achten
Diese Siegel würden Qualität garantieren - der Preis des Produktes hingegen nicht. Das Urteil fällten die beiden NGOs anhand der in Österreich bestehenden, unabhängigen drei Siegel - dem Fairtrade-Siegel, dem UTZ-Siegel und dem EU-Bio-Siegel.
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