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Gesundheits-Studie: Wer weniger verdient, stirbt früher

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Je geringer das Einkommen, desto schlechter ist auch der Gesundheitszustand. Das ergeben nun Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat.

Wer ärmer ist, lebt kürzer. Das Einkommen spielt eine entscheidende Rolle bei der Gesundheit der Menschen. Hat eine Person ein geringes Einkommen, ist auch ihr Gesundheitszustand im Durchschnitt schlechter. Das zeigen die Daten des europäischen Statistikamts Eurostat.

Im reichsten Fünftel geben 3,5 Prozent der österreichischen Beschäftigten an, dass sie einen „schlechten“ oder „sehr schlechten“ Gesundheitszustand haben. Vier Mal so viele sind es im einkommensärmsten Fünftel mit rund 14 Prozent. Zum Vergleich: 82 Prozent im reichsten Einkommensfünftel haben einen „guten“ oder „sehr guten“ Gesundheitszustand. Im einkommensärmsten Fünftel können das nur 62 Prozent behaupten – ein Unterschied von 20 Prozentpunkten!

Wer in armen Bezirk wohnt, stirbt früher

Auch die Daten der durchschnittlichen Lebenserwartung in Kombination mit dem durchschnittlichen Nettolohn nach Wiener Wohnbezirken zeichnen ein klares Bild. Die höchste Lebenserwartung haben Menschen, die im 1. Bezirk leben mit 82,7 Jahren. Im Durchschnitt verdient man in der Inneren Stadt 2.470 Euro netto im Monat. Die geringste Lebenserwartung haben Bewohner:innen in Floridsdorf mit 74,5 Jahren und einem Nettoeinkommen von 1.670 Euro pro Monat.

Das ist im Schnitt ein Unterschied von etwas mehr als 8 Jahren beim Sterbealter und 800 Euro beim Nettoeinkommen. “Wer in ärmeren Bezirken wohnt, stirbt also im Durchschnitt früher”, so Jakob Sturn, Ökonom am Momentum Institut. Bezirke, in denen das durchschnittliche Nettoeinkommen um 100 Euro höher ist, haben im Durchschnitt eine um 8 Monate längere Lebenserwartung.

Das Momentum Institut empfiehlt dringend die Arbeitsbedingungen in besonders belastenden Berufen zu verbessern. “Instrumente zur Verbesserung wären ein kollektivvertraglicher Mindestlohn von mindestens 2.200 Euro brutto oder eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf 30 Wochenstunden”, so Sturn abschließend. 

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