Diagnose Demenz

Kampf gegen das Vergessen

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Rund 13 Prozent aller Menschen über 65 leiden an einer Form der Demenz, bei den über 90-Jährigen sind es sogar 90 Prozent.

Ein wenig wie Honig im Kopf, alles so verklebt“, antwortet der 70-jährige Amandus (Dieter Hallervorden) in Til Schweigers neuestem Film „Honig im Kopf“ auf die Frage, wie es sich denn anfühlt, Demenz zu haben. Der Film über das Leben mit einem Demenzkranken läuft derzeit im Kino (siehe Interview rechts).

Die Ursachen

Unter dem Überbegriff Demenz werden unterschiedliche Krankheiten, bei denen die geistige Leistungsfähigkeit abnimmt, zusammengefasst. Was genau nun eine dieser Formen von Demenz verursacht, ist bisher ungeklärt, je nach Art der Erkrankung kommen dafür unterschiedliche Auslöser infrage.

Alzheimer-Demenz
Die Alzheimer-Demenz ist für 60 bis 80 Prozent aller Hirnleistungsschwächen im Alter verantwortlich, sie ist damit die häufigste Form der Demenz. Betroffene leiden unter einem Verlust der Nervenzellen im Gehirn, weshalb es in Folge auch zu einem Abbau der Hirnmasse kommt. Durch das Schwinden der Nervenzellen werden auch die Synapsen, die für die Informationsweiterleitung zuständig sind, zerstört. Die Konzentration der neuronalen Botenstoffe nimmt ebenso ab; es kommt zu Störungen der Lern- und Gedächtnisleistung und zu Problemen der Informationsverarbeitung im Gehirn. Teile der abgestorbenen Nervenzellen lagern sich im Gehirn ab.
Neben genetischen Faktoren spielt das Lebensalter eine wesentliche Rolle in der Entwicklung eines Morbus Alzheimer. Ab dem 60. Lebensjahr verdoppelt sich das Erkrankungsrisiko alle fünf Jahre. Schilddrüsenunterfunktion, Depression und schwere Gehirnverletzungen zählen ebenfalls zu den Risikofaktoren wie Alkoholkonsum, Rauchen, ein Zuviel an gesättigten Fettsäuren und chronischer Stress. Volkskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus verschlechtern eine bestehende Demenz und können diese auch mit hervorrufen.

Das sind die Symptome
Zwar kann eine zuverlässige Diagnose nur der Facharzt mittels bildgebender Verfahren wie beispielsweise CT oder MRT treffen; bei Symptomen wie einer Verschlechterung des Kurzzeit-Gedächtnisses, einer Verminderung der Konzentrations- und Denkleistung, Sprachstörungen, Müdigkeit, Problemen mit dem Ausdrücken von Gedanken, Probleme, Personen und Dinge zu benennen, und Halluzinationen sollte auf jeden Fall eine Abklärung durch den Arzt erfolgen.

Vorbeugung & Therapie

Vor allem bei einer vaskulären und alkoholbedingten Demenz können eine gesunde Lebensweise und körperliche Bewegung helfen, der Erkrankung vorzubeugen. Es hat sich außerdem gezeigt, dass Menschen mit guten sozialen Kontakten deutlich seltener an einer Alzheimer-Demenz erkranken. Liegt bereits eine Demenz vor, wird mittels Hirnleistungstraining und einer medikamentösen Behandlung versucht, das Voranschreiten aufzuhalten. Häufig führt Alzheimer in weiterer Folge zur Pflegebedürftigkeit der Betroffenen, was eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten darstellen kann.

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