Hyperhidrose

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Alles zu Hyperhidrose: Übermäßiges Schwitzen.

Definition
Das Krankheitsbild der Hyperhidrose charakterisiert sich durch übermäßiges Schwitzen unabhängig von körperlicher Anstrengung oder Umgebungstemperatur.

Ursache
Die genaue Ursache ist medizinisch noch nicht vollständig bekannt. Vermutlich sind Fehlregulationen im vegetativen Nervensystem dafür verantwortlich. Man unterscheidet zwischen der primären und sekundären Hyperhidrose. Die primäre tritt ohne Grunderkrankung auf und lässt sich medizinisch nicht erklären. Sekundäre Hyperhidrose kann hormonell- oder krankheitsbedingt auftreten, wie zum Beispiel in den Wechseljahren oder bei Adipositas, Schilddrüsenüberfunktion, Krebs­erkrankungen oder Infektionen.

Diagnose
In einem Patientengespräch wird zunächst die Krankengeschichte erhoben und mögliche Ursachen werden abgeklärt. Hilfreich ist es, wenn die Patient:innen die Umstände, die zum Schweißausbruch führen, selbst kennen. Zur Beurteilung der Schweißareale und Bestätigung der Krankheit wird im nächsten Schritt der Jod-Stärke-Test durchgeführt. Dabei wird neu gebildeter Schweiß mit Hilfe von Jod und Stärke farblich dargestellt.

Therapie
Eine effektive Behandlungsmethode bei übermäßiger Schweißproduktion in der Achselregion oder auch an der Hand ist laut OA Dr. Veith Moser, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, die Botox-Injektion (Botulinumtoxin). Mit Botox können die Schweißdrüsen bzw. deren Muskulatur vorübergehend blockiert werden, sodass die Schweißproduktion vermindert wird. Das Botulinumtoxin wird dabei an mehreren Stellen der Hand oder der Achselhöhle mittels feiner Nadel injiziert. Die Behandlung wird schmerzarm, wenn die Stelle zuvor betäubt wird. Die Wirkung hält einige Monate an. Nachhaltiger – um die übermäßige Schweißproduktion dauerhaft in den Griff zu bekommen – ist eine Absaugung der Schweißdrüsen. Dieser Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose. Schweißhände kann man auch mittels „thorakoskopischer Sympathektomie“ behandeln. Dabei wird unter Vollnarkose der Teil der sympathischen Nerven durchtrennt oder entfernt, der das Schwitzen in der zugehörigen Region reguliert.

Sanfte Hilfe
Hat man Hyperhidrose, sollte man bei der Kleidung auf atmungsaktive, natürliche Stoffe wie etwa Baumwolle oder Leinen achten. Bei der Ernährung meidet man am besten übermäßigen Zucker, Salz- oder Fleischkonsum, Fett, scharfe Nahrungsmittel sowie Alkohol. Positive Auswirkungen zeigt Salbei – in Form von Tees oder Präparaten aus der Apotheke.   

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