Migräne & Co.

Die besten Anti-Kopfschmerz-Tipps

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Wie Sie Kopfschmerzen erkennen, verstehen, lindern und ihnen vorbeugen können.

Ist es das Wetter? War’s der Kaffee? Zu wenig geschlafen oder zu viel Zucker gegessen? Die möglichen Gründe, die Kopfschmerzen heraufbeschwören, sind zahlreich und oft werden sie am gänzlich falschen Ursachenspektrum vermutet. Auch die Art des Schmerzes wird medizinisch unterschieden und von Betroffenen häufig nicht richtig erkannt: Denn während oftmals Migräne vermutet wird, sind es womöglich die weitaus häufigeren Spannungsschmerzen, die uns plagen. 
 
Kopfschmerzen vorbeugen und vertreiben 1/10
1. Entspannen: Stress erzeugt Anspannung – und damit Kopfschmerzen. Auch plötzlich nachlassender Stress, nach einer sehr anstrengenden Arbeitswoche, kann Beschwerden auslösen („Wochenend-Migräne“). Sorgen Sie für Entspannung!
 
2. Trinken: Oftmals sind Kopfschmerzen ein Zeichen dafür, dass unser Körper nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist. Versuchen Sie deshalb, viel Wasser zu trinken (und eventuell weniger Kaffee). Bei Kopfschmerz: Zwei Gläser Wasser leeren und warten – oft reicht das schon, um Beschwerden zu lindern.
 
 
Primäre vs. sekundäre Schmerzen
Auch die ursächliche Definition von Kopfschmerzen erfordert eine medizinische Unterscheidung: Primäre Kopfschmerzen sind jene, die selbst als Ursache der Beschwerde gelten. Sekundäre Kopfschmerzen hingegen treten als Begleiterscheinung einer anderen (primären) Erkrankung auf oder als Nebenwirkung, etwa bei Medikamenten-Einnahme. Begleitend treten sie in unterschiedlichsten Facetten auf: So kann eine einfache Erkältungskrankheit, wie Nebenhöhlenentzündung, Kopfschmerzen mit sich ziehen. Sie können jedoch auch auf sehr viel ernstere Krankheiten hindeuten, die behandelt werden sollten. Deshalb ist es wichtig, vor allem öfter auftretende Schmerzen zu beobachten und ärztlichen Rat zu suchen – besonders dann, wenn sie erstmalig sehr plötzlich und heftig auftreten und über den Hinterkopf ausstrahlen (z. B. Hirnblutung möglich), wenn sie von steifem Nacken und Fieber begleitet werden (z. B. Meningitis möglich) oder wenn Sie Konzentrations- oder Gedächtnisprobleme bemerken oder Gliedmaßen taub werden. Auch nach Verletzungen, bei denen der Kopf oder die Wirbelsäule beteiligt waren, sollte der Gesundheitszustand unbedingt abgeklärt werden – besonders dann, wenn nach Verletzungen Kopfschmerzen auftreten. Werden chronische Kopfschmerzen stärker, so kann dies ebenfalls auf eine ernsthafte Erkrankung deuten. Es bleibt jedoch eine Tatsache, dass der mit Abstand größte Teil der Kopfschmerzen harmloser Natur ist – wenn mitunter auch stark belastend.

Spannungsschmerz oder Migräne?
Die am weitesten verbreitete Form von Kopfschmerzen ist spannungsbedingt. Rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit leiden zumindest gelegentlich daran. Sie gehen meist auf schlechte Haltung oder Überbelastung zurück und werden durch drückende Schmerzen im Kopf- und Nackenbereich charakterisiert. Ebenfalls häufig sind Clusterkopfschmerzen sowie Migräne – 90 Prozent aller Fälle von Kopfschmerzen lassen sich in diese drei Kategorien einteilen. Migräne ist weitaus schlechter greifbar und entsteht aufgrund sehr individuell gefärbter Ursachen: Stress, Wetter, hormonelle Gründe oder bestimmte Verhaltensmuster im Alltag können sie begünstigen. Die Schmerzen werden häufig von einer „Aura“ begleitet: Sehstörungen wie etwa Flimmersehen oder „Blitze vor den Augen“ können vorkommen, in extremen Fällen auch Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen. Während Spannungskopfschmerzen häufig durch verbesserte Haltung und Mobilität vermieden werden können, ist die Linderung von Migräneschmerz oft schwieriger. Die Suche nach den Auslösern kann ein langer Weg sein, ebenso wie das Finden einer funktionierenden Therapie, denn migränebedingte Schmerzen sprechen nicht immer auf übliche Schmerzmittel an. Vorbeugung spielt eine essenzielle Rolle. 
 
Neue Therapie bei Migräne
Nebst gezielter Schmerztherapie liegt der Schlüssel zur langfristigen Behandlung von Migräne oft in der Prophylaxe. Seit Kurzem sind sogenannte „monoklonale Antikörper“ auf dem Markt, die gezielt an den Entstehungsmechanismen der Schmerzen ansetzen. Sie wirken auf ein Protein namens Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP). Dieses CGRP-Protein ist ein Botenstoff, der während einer Migräneattacke verstärkt im Blut und Speichel vorkommt und an der Schmerzempfindung beteiligt ist. Die Antikörper hemmen das Eiweiß und dadurch den Schmerz. Die Verabreichung erfolgt einmal pro Monat, mittels Injektion. Die Präparate sind bisher nur für Patienten mit bestimmter Attackenfrequenz (über Fachärzte für Neurologie) zugänglich und teuer. Ob die Krankenkassen die Kosten (500 Euro pro Dosis) übernehmen werden, bleibt noch abzuwarten. Therapien wie die mit monoklonalen Antikörpern (oder auch bisherige, mit Betablockern oder Kalziumantagonisten) versprechen vor allem bei ausgeprägten Beschwerden Hilfe. In vielen Fällen jedoch kann auch selbstständig an der Vorbeugung gearbeitet werden, da sich Migräne- und allgemeine Kopfschmerz-Auslöser häufig im Alltäglichen verstecken.
 
Selbst gegensteuern
Was Kopfschmerzen auslöst, ist hochindividuell. So können Ernährungsgewohnheiten samt Wahl der Lebensmittel, Wetterfühligkeit, Schlafverhalten und vieles mehr Kopfschmerzen begünstigen. Da besonders häufig Haltungsfehler schuld an (Spannungs-)Kopfschmerzen sind, kann hier gut präventiv angesetzt werden: Achten Sie auf korrekte Haltung – vor allem beim Sitzen. Zusätzlich ist reichlich Bewegung notwendig, um die Muskulatur entsprechend zu lockern und zu stärken. Vorsicht auch bei der Nutzung von Smartphones und Tablets! Beim Benützen der Geräte beugen wir uns meist nach unten. Durch diese ergonomisch inkorrekte Haltung wirken enorme Zugkräfte auf unseren Nacken, die gefährliche Überbelastungen entstehen lassen („Handynacken“). Langfristige Schäden und Kopfschmerzen sind die Folge.

Diese Faktoren begünstigen Kopfschmerzen häufig:
1. Schlechte Gewohnheiten
Nachtruhe Schlafen Sie regelmäßig? Ob zu wenig, zu viel oder zu unregelmäßig: Verminderte Schlafqualität kann Kopfschmerzen heraufbeschwören. 
 
2. Unvorteilhafte Haltung 
Aufrecht Verspannte, steife Muskeln können Spannungsschmerzen auslösen, ebenso ungünstige oder Fehlhaltungen. 
 
3.  Ernährung
Mahlzeit Unregelmäßiges Essen, zu große oder zu kleine Mahlzeiten, zu geringe Flüssigkeitszufuhr sowie zu viel Kaffee und ­Zucker können Kopfschmerzen befeuern. Auch bestimmte Lebensmittel können Auslöser sein, z. B. Wein, Hartkäse, Alkohol, Tomaten oder scharfe Gewürze.
 
4. Umwelteinflüsse 
Wetter & Co. Umschwünge oder bestimmte Witterungen werden häufig mit Kopfschmerzen in Verbindung gebracht, ebenso Lärm, sehr helles Licht oder starke Gerüche (z. B. Duftkerzen).
 
5. Emotionaler Stress 
Druck Stress (v. a. chronisch) sowie Ängste, Druck im Privat- oder Berufsleben können Ursachen sein.
 
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