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Schokomüslis im Test: Zu viel Zucker und Fett

23.09.2015

"Kinderlebensmittel" sind für die oberösterreichische Lebensmittelaufsicht keine "gesunde Jause".

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Zwei Testergebnisse für Schokomüsli und "Kinderlebensmittel", die am Mittwoch in Oberösterreich veröffentlicht wurden, entzaubern diese Produkte: Müsli enthalten laut Konsumentenschützer der Arbeiterkammer oft zu viel Zucker und Fett und die "Kinderlebensmittel" sind aus dem selben Grund laut Lebensmittelaufsicht des Landes nicht als "gesunde Jause" zu bezeichnen.

Am Besten: Eigenes Müsli zubereiten
Die positive Ausnahme sind Bio-Produkte, die mit sechs bis zwölf Prozent Zucker zeigen würden, dass es auch anders geht. Aber nicht nur Schokolade und Zucker sorgen für Kalorien im Müsli. Häufig sind dazu Fette und Öle enthalten, insbesondere bei Knuspervarianten, in denen die Getreide mit Öl, Fett, Honig oder Zucker zu Klumpen vermischt gebacken werden. In manchen Produkten seien zudem auch noch Spuren von Pestiziden und weitere umstrittene Inhaltstoffe festgestellt worden. "Auch die Testsieger sollten nicht täglich auf den Frühstückstisch", rät der Leiter des Konsumentenschutzes, Georg Rathwallner. Vor allem Kinder sollten erst gar nicht an den süßen Geschmack gewöhnt werden. Am besten sollte das Müsli selbst mit Getreideflocken, Nüssen, Milch und ganz viel Obst zubereitet werden.

Kinder-Produkte stark verarbeitet
Ähnlich kritisch fiel die Analyse der AGES aus, die 23 von der Lebensmittelaufsicht im Handel entnommene Proben, darunter 16 Kinderlebensmittel und der Rest Vergleichslebensmittel, analysierte. Es handelte sich um Getränke, Joghurt mit "Extras" wie Knusperbeilagen, Müsli und Süßigkeiten sowie Schokomilch. Dabei stellte sich heraus, dass sich die für Kinder angebotenen Produkte kaum - höchstens beim Fett - von den anderen unterschieden. Generell enthielten alle viel Zucker. Jene für Kinder waren zum Großteil stark verarbeitet, aromatisiert und enthielten viele Zusatzstoffe. Vor allem den Getränken wurden Vitamine und/oder Mineralstoffe zugesetzt, aber hauptsächlich solche, für die bei Österreichs Kindern ohnehin kein Mangel besteht. Aber immerhin wurden keine Verstöße gegen das Lebensmittelrecht festgestellt.

Der zuständige Landesrat Rudi Anschober (Grüne) resümierte: "Für eine gesunde Ernährungsweise sind Kinderlebensmittel nicht notwendig, da gesunde Kinder keine speziellen Lebensmittel benötigen. Bei Kinderlebensmitteln handelt es sich um Genussmittel - die untersuchten Produktgruppen wären als Süßigkeiten einzuordnen - und keine wertvollen Zwischenmahlzeiten, wie seitens der Vermarktung oft suggeriert wird." Er rät, Kinderlebensmittel selbst zubereiten. Das spare nicht nur Geld, sondern auch unerwünschte Inhaltsstoffe.

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