9 von 10 betroffen

Nie wieder Fieberblasen! Die besten Tipps

30.05.2023

Lippenherpes gilt vor allem als Sommerproblem. Bis zu 40 Prozent aller Erwachsenen leiden unter wiederkehrenden Bläschen auf den Lippen. Auslöser für einen Herpes-Schub ist u. a. UV-Strahlung.

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Sie sind nicht nur ein ­ästhetisches Problem, sondern auch sehr schmerzhaft: die Fieberblasen – auch Herpes simplex labialis genannt. Herpes-Viren sind hoch ansteckend. Dafür muss aber eine gewisse Virenmenge vorhanden sein, wie etwa bei einer akuten Erkrankung. Die angesteckte Person wird dann selbst zum Virusträger, auch wenn die Krankheit nie ausbricht. So kann das Virus bereits bei der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Je nach Herpes-Art sind bis zu 90 Prozent der Bevölkerung Virusträger, vielen ist es nicht einmal bewusst.

Bleibt ein Leben lang

Selbst wenn die Erstinfektion ­ohne Symptome verläuft oder die Ersterkrankung abgeschlossen ist, bedeutet dies nicht, dass das Virus eliminiert ist. Im Gegenteil. Gelangt das Herpes-Virus einmal über Haut oder Blutbahn in den Körper, ist es aus dem Organismus nicht mehr wegzubringen. Es zieht sich an Stellen zurück, die für das Immunsystem äußerst schwer erreichbar sind. Dort kann es sich jahrelang unbemerkt verstecken und wartet dort auf eine Chance auszubrechen.

Diese Chance kommt, wenn das Immunsystem geschwächt ist – z. B. durch eine Erkrankung, Hormonschwankungen oder starken körperlichen oder psychischen Stress. Auch starke UV-Strahlung gehört zu den Risikofaktoren. Sie schwächt zum einen die Abwehr und kann u. a. die Viren sogar noch stimulieren, sodass sie sich leichter ausbreiten können. Genannte Faktoren können zu einem Wiederaufleben (Rezidiv) mit einer erneuten Virenproduktion führen. Die Viren bewegen sich dann entlang der Nervenbahnen und breiten sich in dem von diesen Nerven versorgten Hautareal aus. Dort rufen sie einen erneuten Ausbruch hervor.

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Was hilft?

Lippenherpes ist also nicht heilbar, doch es lässt sich mittlerweile gut behandeln. Zudem lassen sich Fieberblasen vorbeugen – u. a. mit gutem Sonnenschutz. Einen Überblick über die wirksamsten Therapien sowie Vorsorgemaßnahmen:

Vorbeugung

Ansteckungsrisiko reduzieren

Herpes ist ansteckend, wenn Viren ausgeschieden und frische Bläschen zu erkennen sind. Noch nach Abfallen der Herpes-Kruste können kleine Virenmengen ausgeschieden werden. Neuen Studien zufolge überleben Herpes-Viren bis zu 48 Stunden außerhalb des Körpers. Da bei einer akuten Herpes-Erkrankung an Lippen und Mund auch der Speichel mit Viren infiziert und ansteckend ist, können die Viren sogar mittels Tröpfcheninfektion bei körperlicher Nähe übertragen werden. Während eines Fieberblasen-Ausbruchs sollten Sie daher beim Sprechen, Husten, Niesen genügend Abstand zu anderen Personen einhalten, nicht küssen sowie auf Oralverkehr verzichten.

Hygiene beachten

Finger können Herpes-Viren übertragen. Daher gilt: Regelmäßig gründlich Hände waschen, nicht an den Fingernägeln kauen und mit den Fingern nicht in den Augen reiben. Teilen Sie Lippenstifte oder Zahnbürsten nie mit anderen Personen. Bewahren Sie die Zahnbürsten der Familie getrennt voneinander auf. Desinfizieren oder wechseln Sie nach einem Ausbruch Lippenstifte und Zahnbürsten.

Immunsystem stärken

Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte durch gesunde Ernährung, Bewegung – am besten an der frischen Luft – und ausreichend Schlaf.

Vorsicht bei Sonne & Stress

Vermeiden Sie zu starke Sonneneinstrahlung auf den Lippen. Lippenpflegestifte mit Lichtschutzfaktor sind sinnvoll. Und: Versuchen Sie, zu viel Stress zu vermeiden. Lernen Sie beispielsweise eine Entspannungstechnik wie Yoga oder autogenes Training.

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Therapie: Das hilft gegen die unangenehmen Symptome

Virenvermehrung hemmen

Medikamente, sogenannte Virostatika, mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir können die Vermehrung der Viren hemmen und so die Heilungsdauer verkürzen. Spezielle Pflaster (Herpesbläschen-Patches) helfen, das Übertragungsrisiko von der Lippe auf andere Bereiche oder andere Personen zu verringern. Antivirale Gele und Cremes (auch in Tablettenform möglich) wirken jedoch nur dann gut, wenn sie bereits bei den ersten Anzeichen konsequent aufgetragen werden. Bei sehr ausgeprägten Symptomen oder Komplikationen kann auch eine intravenöse Gabe der Wirkstoffe hilfreich sein. Viren, die nicht aktiv sind, werden durch die Medikamente nicht beeinflusst.

Symptome lindern

Sind bereits Bläschen sichtbar, ist es möglich, den Heilungsverlauf zu beschleunigen. Salben mit Zinksulfat oder desinfizierenden Zusätzen helfen, Bläschen auszutrocknen und fördern die Abheilung.
Achtung: Fieberblasen keinesfalls aufstechen. Durch vermehrte Freisetzung der Viren erhöht sich die Ansteckungsgefahr – die Infektion kann leicht auf andere Körperbereiche übertragen werden.

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