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Diabetes: 7 Tipps zur Prävention

25.04.2023

Über eine Million Menschen sind in Österreich von einer Störung des Zuckerstoffwechsels betroffen.

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Eine Diabetes-Erkrankung kann schleichend beginnen und über Jahre unbemerkt bleiben – unspezifische Symptome wie etwa häufiges Wasserlassen, ständiges Durstgefühl oder Müdigkeit können darauf hindeuten. Nimmt man diese Warnsignale wahr, sollte man frühzeitig einen Arzt oder eine Ärztin auf­suchen, um rasch die Diagnose sowie die richtige Therapie zu erhalten und somit Komplikationen zu vermeiden.

Untherapiert kann die Zuckerkrankheit langfristige Organschäden verursachen. Denn selten kommt Diabetes allein, oft wird die Erkrankung begleitet von Folge- und Begleitkrankheiten wie beispielsweise dem diabetischen Fußsyndrom (krankhafte Veränderungen an den Füßen), der diabetischen Retinopathie (Erkrankungen der Gefäße der Netzhaut), Nephropathie (Nierenerkrankung), Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, schlechte Wundheilung und vieles mehr.

Richtiger Umgang mit Diabetes

Für manche Menschen kann die Dia­gnose der Zuckerkrankheit ein Schock sein, manchen Patient:innen fällt es auch schwer, die Empfehlungen der behandelnden Ärzt:innen im Alltag bzw. Berufsleben anzuwenden. Möchte man seine Diabetes-Managementfähigkeiten optimieren und intensive Hilfe zur Selbsthilfe in Anspruch nehmen, dann kann eine Reha die richtige Maßnahme sein. „Menschen mit Diabetes haben Anspruch auf eine Stoffwechsel­rehabilitation. Im Rahmen einer dreiwöchigen Behandlung und Betreuung können Patient:innen ab 18 Jahren lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen und das Risiko für Folge- und Begleitkrankheiten zu senken“, so OA Univ.-Doz. Dr. Martin Bischof, MBA, Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie am Rehabilitationszentrum Austria.

Die Behandlung wird laut dem Arzt individuell auf die Betroffenen und ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten. Sie beinhaltet neben der ausführlichen Diabetesschulung auch eine Ernährungstherapie, Massagen, psychologische Beratung und viele unterschiedliche Bewegungseinheiten wie etwa Unterwasser- oder Wirbelsäulentraining.

Das Risiko reduzieren

Zwar hat die Zuckerkrankheit einen hohen erblichen Hintergrund, doch man kann das Risiko, an Diabetes zu erkranken, auch erhöhen durch falsche Ernährung (hochkalorisch, zu viele gesättigte Fette, zu viele Einfachzucker), mangelnde Bewegung und Rauchen. Drei Viertel aller Erkrankungen hängen mit einem ungesunden Lebensstil zusammen.

Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) empfiehlt daher, zucker- und fettreiche Nahrungsmittel zu meiden und sich regelmäßig zu bewegen. Erstrebenswert sind 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche bei mittlerer Intensität wie etwa Radfahren, Wandern, Nordic Walking, Schwimmen, Langlaufen, Tanzen oder flottes Spazierengehen (WHO-Empfehlung mindestens 8.000 Schritte pro Tag), kombiniert mit zumindest zweimal wöchentlichem Krafttraining (z. B. Crunches, Kniebeugen, halbe Liegestütze etc.). 

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7 Tipps zur Diabetes-Prävention

  1.  Körperliche Aktivität. 150 Minuten pro Woche bei mittlerer Intensität (bzw. 75 Minuten bei höherer Intensität oder eine Kombination daraus) und muskelkräftigende Übungen werden empfohlen.
  2. Bewegung im Alltag. Treppensteigen statt Liftfahren, Radfahren oder Gehen statt das Auto oder den Bus zu benutzen, eine Haltestelle früher aussteigen und den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen.
  3. Gesunde Ernährung. Vermeiden Sie Fertigprodukte und kalorienreiche Süßspeisen, verzichten Sie auf zuckerhaltige Getränke und reduzieren Sie den Verzehr von rotem Fleisch und tierischen Fetten.
  4. Mediterrane Kost. Essen Sie regelmäßig Fisch, frisches Gemüse und Obst (vorbehaltlich allfälliger Unverträglichkeiten, Allergien etc.) – aber mehr Gemüse als Obst. Verwenden Sie natives Olivenöl und achten Sie auf ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen, Hülsenfrüchten und Nüssen.
  5. Gewichtsreduktion. Durch mediterrane Ernährung und Reduktion der Energiezufuhr um etwa 500 kcal pro Tag in Kombination mit ausreichender körperlicher Bewegung.
  6. Nicht Rauchen. Rauchen stört die Stoffwechselprozesse, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes und sollte daher vermieden werden.
  7. Vorsorge. Ab 45 sollte man sein Diabetesrisiko überprüfen lassen. Auch vorher wird in bestimmten Fällen das Diabetes-Screening empfohlen: Wenn erstgradig Verwandte an Diabetes erkrankt sind, bei Übergewicht, bei Vorliegen eines metabolischen Syndroms, bei Bluthochdruck, bei Fettstoffwechselstörungen, v.a. bei niedrigem HDL-Wert und Fettlebererkrankung, wenn Frauen bereits einen Schwangerschafts­diabetes hatten, bei Vorliegen eines polyzystischen Ovarialsyndroms (PCO).
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