Kranke Kinderzähne

Wiener Zahnärztin übt Kritik an putzfaulen Eltern

08.10.2019

Fehlende Putzdisziplin bei Familien: Wiener Zahnärztin übt auf Facebook Kritik an fehlender Pflege von Kinderzähnen.

Zur Vollversion des Artikels
© SYMBOLBILD Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

15 Prozent aller Kleinkinder werden bereits vor ihrem dritten Geburtstag von kariösen Zähnen geplagt. Daran sind keinesfalls die Kids schuld, sondern die Eltern. Die Annahme, dass Milchzähne nicht gepflegt werden müssen, da sie ohnehin ausfallen, ist leider weitverbreitet und schlichtweg falsch. Sie sollten bis zum Durchbruch gesund erhalten werden. Unbehandelte Zahnfäulnis kann die Sprachentwicklung, die Kaufunktion und die weitere Entwicklung des Gebisses erheblich beeinträchtigen.

Mangelndes Bewusstsein auf Elternseite

Auch wenn die Genetik ein unbeeinflussbarer Faktor in Sachen Zahnsubstanzgesundheit ist, zählt Karies nicht zu den angeborenen Zahnkrankheiten. Vielmehr  handelt es sich um eine der am weitesten verbreiteten Infektionskrankheiten in Industrieländern -ausgelöst durch Bakterien. Der Konsum von Zucker und Kohlenhydraten bildet die Nährstoffgrundlage für die Bakterien und begünstigt deren Vermehrung. Endprodukt des Verdauungsprozesses ist Säure, die den Zahnschmelz deminaralisiert - ein "Loch" entsteht.  Meist werden die Kinder unwissentlich von ihren Eltern mit Karies angesteckt. Wenn mangelden Zahnhygiene dazukommt, ist das Kinderlächeln weniger strahlend denn von Zahnfäulnis befallen. Noch weniger gibt es dann zu lachen, wenn der erste Zahnbesuch ansteht. Leider ist zu diesem Zeitpunkt der Zahnverfall schon so weit fortgeschritten, dass der Bohrer zum Einsatz kommen muss.

Zahnärztin ärgert sich über putzfaule Eltern

Eine Wiener Zahnärztin hat ihrem Ärger über Eltern, die ihren Kindern keine Zahnpflegeroutine vermitteln, auf Facebook Luft gemacht: "Immer öfter kommen Eltern mit ihren plusminus 6 Jährigen Kindern zu uns und es stellt sich nach kurzem Blick in den Mund heraus: alles schwarz. Und ich meine schwarz. Nicht nur ein, zwei Löcher (die für mich noch kein Drama sind). Alles verfault. Alles kaputt", schreibt sie auf Facebook. Die kleinen Patienten sind verängstigt und entwickeln eine Abneigung zum Thema Zahngesundheit. "In der Realität kommen vollkommen verängstigte 5 Jährige zu uns. Haben keine Ahnung, wer wir sind und was wir tun, machen kaum den Mund auf und die Eltern stehen daneben und sind verärgert, weil WIR die verrotteten Zähne nicht gesund zaubern können", führt die Ärztin weiter aus. Der Facebook-Beitrag wurde bereits über 1000 Mal geteilt und hundertfach kommentiert.

© Screenshot Facebook

© Screenshot Facebook

So bleiben Kinderzähne gesund


Beginn der Zahnhygiene

Ab dem ersten Zahn. Ist der erste Zahn durchgebrochen, sollte mit der Zahn-Mundhygiene begonnen werden. Die Kinder selbst sollten sich so früh wie möglich an das Zähneputzen, aber auch an das Nachputzen der Eltern gewöhnen. Selbermachen ist auch schon für die ganz Kleinen richtig und wichtig!

Vorbildfunktion

Eltern sind toll! Das wissen Ihre Kinder - fungieren Sie deshalb als Vorbild! Die Zahnhygiene funktioniert am besten, wenn Mama oder Papa es vormachen und gemeinsam mit ihren Kindern die Zähne pflegen.

Spielerisch zum Erfolg

Anfang ist schwer. Ratsam ist es, das Kind anfänglich spielerisch mit geeigneten Mundpflegehilfsmitteln hantieren zu lassen. Mit drei bis vier Jahren kann man dann die KAI-Technik (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen) antrainieren. Sobald das Kind dann feinmotorisch dazu bereit ist, kann langsam auf die modifizierte Basstechnik (Bürstenkopf im 45-Grad-Winkel zum Zahnfleisch) umgestellt werden und auch die Hygieneinstruktion mit Zahnseide begonnen werden.

Zahnarzt

Ab dem dritten Lebensjahr werden regelmäßige Zahnarztbesuche empfohlen. Ein Zahnarztbesuch ab dem ersten Zahn lohnt sich!

Zur Vollversion des Artikels