Die Zeit zurückdrehen

Wie alt sind Sie wirklich?

18.11.2016

Warum sind manche Menschen jünger und fitter als ihre Altersgenossen?

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Die ewige Jugend wird wohl – zumindest laut heutigem Stand der Wissenschaft – ein Wunschtraum bleiben. Es ist aber möglich, den natürlichen Alterungsprozess zu verlangsamen. Und damit ist nicht der Weg zum Beauty-Doc gemeint. Wir haben es selbst in der Hand, ob wir zu den glücklichen Menschen gehören, die jünger aussehen, oder ob wir bei der Nennung des Alters peinliches Schweigen beim Gegenüber auslösen. Die Gene spielen bei unserer potenziellen Lebenserwartung und der Frage, wie wir altern, eine wichtige Rolle. Sie sind jedoch keine feste, unveränderliche Größe, mit der wir auf die Welt kommen und die ein Leben lang behalten wird.  Vor allem in früheren Jahren können wir durch unseren Lebensstil sehr stark Einfluss nehmen, ob wir länger jung bleiben oder schneller altern.  

Älter werden – aber langsam

Die Menschen werden immer älter. Die Lebenserwartung hat sich in den letzten 125 Jahren nahezu verdoppelt. In Europa lag sie im Jahr 2015 bei durchschnittlich 81 Jahren für Frauen und etwas mehr als 74 Jahren für Männer. Doch wir wollen nicht nur älter werden, sondern auch später altern. Laut Experten setzt der Alterungsprozess bereits nach Erreichen einer Vitalitätsspitze im Alter von 20 bis 30 Jahren ein. Das bedeutet, die Leistungsfähigkeit von Organen und Geweben nimmt stetig ab. Als Ursache des Alterungsprozesses haben die Wissenschaftler verschiedene Theorien aufgestellt.

  

Ernährung gegen freie Radikale

Als eine Hauptursache für unser körperliches Altern sehen Forscher den sogenannten oxidativen Stress in den menschlichen Zellen.  Ausgelöst durch ein Überhandnehmen aggressiver Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) im Vergleich zu körpereigenen Schutzzellen werden DNA, Proteine und Lipide der gesunden Zellen angegriffen und Schäden verursacht, die im Laufe des Älterwerdens immer schwieriger repariert werden können. Wir sind aber in der Lage, unseren Körper bei der Abwehr der freien Radikale zu unterstützen. Dies gelingt, indem wir sogenannte Antioxidantien mit der Nahrung gezielt zuführen – vorwiegend enthalten in Vitamin C und E, Karotinoiden, Obst und Gemüse – und eine zusätzliche Aufnahme durch Umweltgifte, UV-Licht oder Nikotin vermeiden.  

Sport hemmt Zellverschleiß

Eine weitere Theorie besagt, dass jede Zelle unseres Körpers nur eine begrenzte Lebenszeit hat. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Enden der Chromosome, die Telomere, bis sie aufgebraucht sind und die Zelle stirbt. Unser Lebensstil kann bestimmen, wie schnell dieser Telomere-Verschleiß abläuft. Negativer Stress, vor allem psychische Belastungen wie Unzufriedenheit oder Trauer, Übergewicht und Bewegungsmangel, beschleunigt den Verschleiß. Regelmäßiger Sport hingegen kann den Prozess deutlich verlangsamen.

Sex hält jung

Ein sinkender Hormonspiegel lässt uns ebenfalls altern. Künstliche Hormone als Anti-Aging-Mittel und deren Risiken sind bekannt. Es ist aber auch auf natürlichem Wege möglich, die Hormonausschüttung ein wenig anzukurbeln. Studien zufolge hat ein erfülltes Sexual­leben eine verjüngende Wirkung. Sex führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Geschlechtshormonen und Botenstoffen, hilft beim Stressabbau, regt die Durchblutung an, strafft die Haut und sorgt so für ein jugendliches Aussehen.   

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