Sonnenstich

Wenn die Sonne zugeschlagen hat

22.06.2017

Lange andauernde direkte Sonnenbestrahlung auf den Kopf kann die Gehirnhäute reizen und einen Sonnenstich auslösen. Hier die wichtigsten Fakten!

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Der Sommer ist für viele Menschen die schönste Zeit im Jahr. Die strahlende Sonne zieht uns verstärkt ins Freie. Wer jedoch zu viel Sonne auf den ungeschützten Kopf, Hals oder Nacken bekommt, riskiert einen Sonnenstich – von Medizinern auch als Insolation bezeichnet. Dabei werden die unter der Schädeldecke liegenden Hirnhäute durch die starke Hitze gereizt. Die typischen Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen treten jedoch nicht sofort, sondern oft erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auf. Besonders Babys und Kleinkinder, aber auch glatzköpfige Menschen oder jene mit wenig/dünnem Kopfhaar sind häufiger von einem Sonnenstich betroffen.  

Hitzeschäden

Ein Sonnenstich zählt wie der Hitzschlag oder Hitzekollaps zu den sogenannten Hitzeschäden. Im Unterschied zu den anderen genannten ist bei einem Sonnenstich nur der Kopf und nicht der gesamte Körper betroffen. Die Kreislauffunktion ist in der Regel intakt, die Körpertemperatur nicht erhöht und ein Sonnenstich daher nur in seltenen Fällen lebensbedrohlich. Kommt es jedoch zu Komplikationen wie einem Hirnödem (Flüssigkeitsansammlung im Hirngewebe), das zu einem Druckanstieg im Gehirn führen kann, ist die rasche Behandlung durch einen Notarzt erforderlich.

Was tun?

Treten oben beschriebene Symptome auf, sollte der Betroffene spätestens jetzt schnellstens aus der Sonne gehen! Der gerötete, heiße Kopf sollte mit feuchten, Tüchern gekühlt werden. Viel  trinken und Lagerung mit leicht erhöhtem Kopf und Oberkörper werden ebenfalls empfohlen. Meist klingen die Beschwerden nach Einhaltung von Bettruhe von selber wieder ab. Verschlechtern sich die Symptome, treten Bewusstseinstrübungen oder Bewusstlosigkeit ein, sollte umgehend der Notarzt verständigt und Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden.  Da die Symptome eines Sonnenstichs jenen anderer möglicher Ursachen (virale oder bakterielle Hirnhautentzündung) ähneln können, sind diese ärztlich abzuklären.

Besser vorsorgen

Vorsorgen ist besser als heilen. Schützen Sie ihren Kopf – beziehungsweise den ihres Kindes – vor längerer direkter Sonneneinstrahlung. Besonders in der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr ist dies wichtig, da hier die Sonne am intensivsten ist. In dieser Zeit sollte die Sonne wenn möglich am besten völlig gemieden werden. Glatzköpfige Menschen haben, da der Schutz der Haare wegfällt, auch ein erhöhtes Risiko, einen Sonnenstich zu erleiden. Dabei hilft es nicht, die Glatze mit Sonnencreme zu schützen, da sie nur vor UV-Strahlen schützt, die einen Sonnenbrand verursachen. Verantwortlich für einen Sonnenstich und die dabei entstehende Erwärmung des Gehirns  sind in erster Linie die langwelligen Wärmestrahlen des Sonnenlichts, die den Schädelknochen durchdringen können. Davor schützt eine Kopfbedeckung (Kappe, Hut).

Zur Vollversion des Artikels