Schmerzfrei

Was Sie über Kopfschmerzen wissen sollten

25.08.2017

90 Prozent der Österreicher leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Kopfschmerzen. Doch Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Die Mehrheit der Österreicher kennt es. Das unangenehme Stechen, Pochen oder Ziehen im Kopf. Die Rede ist von Kopfschmerzen – womit 90 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben zu kämpfen haben. Doch nicht jeder Kopfschmerz ist gleich. Denn Auswirkungen, Formen und Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Immerhin werden laut internationaler Kopfschmerz-Klassifikation rund 250 verschiedene Ausprägungen unterschieden. Die Mehrheit von ihnen ist harmlos und gut therapierbar. Halten sich die Schmerzen aber hartnäckig und gewinnen an Intensität, kann in seltenen Fällen auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken. Sie sehen schon, Kopfschmerzen sind komplex. Im Kopfschmerz-Guide bringen wir Licht ins Dunkel und klären über Ursachen und Therapien auf.

Kopfschmerz – aber welcher?

Bei rund 80 bis 90 Prozent der Kopfschmerzen handelt es sich um eine eigenständige Krankheit – die Rede ist von sogenannten primären Kopfschmerzen. Zu den häufigsten Vertretern dieser Gruppe zählen Migräne, Spannungskopfschmerzen und sogenannte trigemino-autonome Kopfschmerzen, die auf eine Reizung des fünften Hirnnervs zurückzuführen sind (z. B. Clusterkopfschmerzen). Beim Rest der Fälle handelt es sich um sekundäre Kopfschmerzen. Sie treten als Symptom verschiedenster Krankheiten wie Infektionen, Traumata aber auch Tumore auf. Eine genaue Einordnung oder Erklärung ist meist schwierig. Denn nicht zwangsläufig müssen die Stellen, an denen der Kopfschmerz am heftigsten wahrgenommen wird, auch ursächlich für den eigentlichen Schmerz sein.

Schmerzen sind immer subjektiv
Zudem sind Schmerzen immer subjektiv – jeder Mensch hat eine individuelle Schmerzschwelle, weshalb ein und derselbe Schmerz von zwei Menschen mit unterschiedlicher Intensität wahrgenommen werden kann. Doch gibt es Skalen, die eine Einordnung der Schmerzintensität zulassen. Ausgegangen wird bei der Schmerzbeurteilung, die durch eine Zuordnung innerhalb von zehn Punkten erfolgt, vom stärksten Schmerz, der je erlebt wurde. Ebenso wichtig zur Beurteilung der Schmerzen ist die Schmerzqualität – sprich, wodurch äußert sich der Schmerz (z. B. durch ein Pulsieren oder Stechen). Handelt es sich um einen Schmerz mit besonders starker Intensität, den Sie in dieser Form noch nie erlebt haben, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen und die Ursache abklären zu lassen.

Schmerzen sind gut therapierbar

Doch in der Regel sind Kopfschmerzen meist gut therapierbar – abhängig von Art und Ursache können sie in den meisten Fällen beseitigt oder deutlich abgeschwächt werden. Während beim Clusterkopfschmerz meist nur die Intensität und Häufigkeit der Schmerz-Attacken reduziert werden können, lässt sich Migräne in den meisten Fällen sehr gut therapieren. Ein akuter Migräneanfall wird in der Regel medikamentös behandelt. Entspannungstechniken, Akupunktur, aber auch Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, Coenzym Q10 und Vitamin B2 zeigen ebenfalls positive Wirkung gegen Migräne-Attacken. Einen vielversprechenden Ansatz zur Vorbeugung von Migräne bietet die neue Antikörper-Therapie, die derzeit klinisch erprobt wird. Spezielle Medikamente werden einmal im Monat unter die Haut gespritzt und sollen den Botenstoff CGRP, der eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Migräne spielt, bremsen.

Botox gegen Migräne
Bringen Medikamente oder Therapien nicht die erwünschte Wirkung, ermöglicht der lokale Einsatz von Botox eine Beseitigung der Schmerzen. Das Prinzip dahinter: Durch Botox können bestimmte Muskeln lahmgelegt werden. Im Gesicht wird so nicht nur eine Glättung der Falten erzielt, sondern, an der richtigen Stelle injiziert, können eingeklemmte Nerven befreit und die Schmerzen so gelindert werden.

Dauerhafte Wirkung durch OP

Wem die dreimonatige Botoxbehandlung zu kostspielig ist, der kann auch eine OP in Erwägung ziehen. Durch einen kleinen Schnitt im Oberlidbereich wird der den Nerv einklemmende Muskel durchtrennt oder dauerhaft entfernt. Zeitgleich ist auch mit der Migräne ein für alle Mal Schluss!

Zur Vollversion des Artikels