Keimfallen
Schutz vor Viren
29.10.2019Viren und Bakterien haben eine Reihe von Strategien entwickelt, um das Immunsystem auszutricksen. Wir verraten Ihnen, wie Sie Keimfallen entgehen.
Obwohl selbst gar keine Lebewesen, sind Viren wahre Überlebenskünstler: Sie vermehren sich, indem sie Zellen anderer Organismen kapern und ihnen die Arbeit überlassen. Sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel, sondern verfügen lediglich über Erbsubstanz, die es zu vermehren gilt – und das beherrschen sie seit Millionen von Jahren hocheffizient.
Viren überlisten unser Immunsystem
Viren mutieren und passen sich Gegebenheiten perfekt an, sie schleichen sich in unseren Körper, ducken sich unter den Kontrollschranken unseres Immunsystems hindurch und überlisten unsere Abwehrzellen. Zwischen scheinbar ungefährlichen Alltagsgegenständen und winterlichen Temperaturen haben die gesundheitsschädlichen Erreger jetzt besonders leichtes Spiel.
Denn trockene Luft begünstigt fiese Erkältungsviren, weil diese in einem trockenen Umfeld viel länger überleben können und sich schneller verbreiten. Dies wird uns im Winter zum Verhängnis, da kalte Luft sehr viel weniger Feuchtigkeit enthält und aufnehmen kann als warme. Zusätzlich trocknet das Heizen die Raumluft weiter aus – es herrschen also ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Viren. Dabei gilt: Angriff ist die beste Verteidigung. Die effektivste Gegenmaßnahme ist das aktive Befeuchten der Luft durch häufiges Belüften der Wohn- und Arbeitsräumlichkeiten. (Das feuchtere Klima tut überdies auch den Schleimhäuten gut, die essenziell für eine gute Immunabwehr sind.) Um sich vor Erkrankungen zu schützen, sollten die Erreger aber auch örtlich reduziert werden.
Hier verstecken sich Viren gerne
Jeder weiß: Einen Erkrankten mit „Küsschen links, Küsschen rechts“ zu begrüßen, oder ihn innig zu umarmen, ist keine gute Idee. Genauso gefährlich sind jedoch unscheinbare Alltagsgegenstände. Denn viele Keimquellen werden oftmals übersehen, und diese sind näher, als uns lieb ist: Sehr viele Erreger befinden sich im Haushalt. Ein solcher Hotspot ist die Küche, denn wo gekocht und viel sozialisiert wird, sammeln sich Keime in riesigen Zahlen: Unter den Kochutensilien sind Schneidbretter besonders stark verunreinigt, deshalb sollten sie nach Verwendung mit heißem Wasser und Spülmittel gesäubert werden. Ebenso sollte die gesamte Arbeitsfläche regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden – einfaches „Drüberwischen“ reicht nicht aus, um Krankheitserreger zu entfernen. Vorsicht auch bei Reinigungsutensilien: In Schwämmen, Bürsten, Geschirrtüchern & Co. wimmelt es nach dem Reinigen nur so vor Keimen, daher sollte auch das Putzzubehör häufig gereinigt und desinfiziert werden.
Viren-Hotspots minimieren
Viren-Hotspot Nummer eins ist allerdings das Handy. Am Smartphone etwa konnten erschreckend hohe Zahlen an Keimen und Krankheitserregern nachgewiesen werden. Je nachdem, wie oft, wo und wie wir das Gerät nutzen, übertragen wir Verunreinigungen der Hände auf unser Smartphone. Durch Telefonieren gelangt dieser Keimcocktail bis ins Gesicht.
Ähnlich stark verunreinigt sind viel genutzte Arbeitsgeräte wie Telefon, Computertastatur oder die Schreibtischoberfläche – auch sie sollten häufig desinfiziert werden. Viel Keimkontakt haben auch Handtaschen und Rucksäcke: Sie werden häufig berührt und auf dem Boden abgestellt, müssen viele verunreinigte Gegenstände beherbergen und werden nur sehr selten gereinigt. Regelmäßiges Abwischen mit desinfizierenden Tüchern (außen und innen!) kann hier viel zur Keimreduktion beitragen.
Ein starkes Immunsystem schützt
Da man unmöglich alle Gefahren eliminieren kann, gilt grundsätzlich: Die beste Waffe gegen Viren ist immer noch ein starkes Immunsystem. Viel Bewegung und Schlaf, gesunde Ernährung und gutes Stressmanagement – so lautet das Rezept, um Ihre Abwehrkräfte fit zu halten und um Krankheitserregern möglichst stark entgegenzutreten. Nur wenn Körper und Psyche gesund sind, ist man wirklich vor einer Ansteckung geschützt.
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