Grippe ist nicht gleich Grippe!

Mangelhaftes Wissen bei Influenza

18.02.2019

Studie in drei Ländern: Kenntnisse der Menschen beruhen meist auf persönlichen Erfahrungen.

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Die Information in der Bevölkerung über den Unterschied zwischen einer Influenza, also einer "echten" Grippe, und einem grippalen Infekt ist mangelhaft. Das zeigt eine in Belgien, Kroatien und Österreich durchgeführte qualitative Studie unter der Leitung von Kathryn Hoffmann von der MedUni Wien. Viele Menschen können die beiden Erkrankungen nur schwer unterscheiden, was zu Irritationen führe.

"Influenza und grippaler Infekt sind zwei verschiedene Paar Schuhe", betonte Kathryn Hoffmann am Montag in einer Aussendung der MedUni und erklärte: "Die klar abzugrenzenden Influenza-Viren lösen eine Erkrankung aus, deren Verlauf schwer sein kann. Ein grippaler Infekt dagegen entsteht durch infektiöse Viren, von denen es hunderte Arten gibt. Der Verlauf und die Symptome sind in den allermeisten Fällen viel harmloser. Aus einem grippalen Infekt wird auch - entgegen der landläufigen Meinung - nie eine echte Grippe." Die befragten Personen hätten die Symptome zwar richtig gedeutet, aber den genauen Unterschied zwischen den Erkrankungen nicht gekannt.

Plötzliches Fieber und Gliederschmerzen als Influenza-Indikator 

Vor allem zu Beginn seien die beiden Erkrankungen unterschiedlich: Während Influenza blitzartig mit Gliederschmerzen und Fieber beginne und man sich Stunden vorher noch bestens gefühlt hat, fange ein grippaler Infekt meistens mit Halsschmerzen, Schnupfen und Husten an und starte eher langsam. Auch steige die Körpertemperatur hier eher langsamer an. Außerdem sei die Bezeichnung "Verkühlung" nicht ganz korrekt - dass man sich leichter mit Viren infiziert, wenn man friert, ist nicht vollständig geklärt. Entscheidend sei in jedem Fall der Kontakt mit den viralen Krankheitserregern. Ein grippaler Infekt sei aber - im Gegensatz zur "echten" Grippe - bei viel Ruhe und Erholung meist in fünf Tagen überstanden.

Die Studie zeige, dass die Menschen immer dann, wenn Fieber eines der Symptome ist, sofort an eine "echte" Grippe denken, meinte Hoffmann. Das sei auch der Grund, warum viele Personen, die gegen Influenza geimpft sind und dann trotzdem Fieber und grippeähnliche Symptome bekommen, glauben, dass der Impfstoff wirkungslos sei. Einen grippalen Infekt könne man aber leider auch trotz einer Influenza-Impfung bekommen. Eine Impfung könne vor einer Influenza schützen, den infektiösen Viren des grippalen Infekts sei man schutzlos ausgesetzt. Empfohlen werden gesunde Lebensstilmaßnahmen, die das Immunsystem stärken sowie penible Händehygiene.

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