10 Tage-Detox-Kur

Gesünderer Darm in 10 Tagen

22.01.2016

Frühjahrsputz: Zehn Tage strenges Fasten für einen gesunden und fitten Darm.

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© Getty
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Ein Fitness-Programm für einen gesunden Darm in zehn Tagen? Wenn Sie jetzt glauben, Sie müssten morgens, mittags und abends eine Riesenportion Sauerkraut verputzen und dann viel Zeit auf der Toilette verbringen, dann irren Sie gewaltig. Auch Trockenfrüchte, Floh- oder Leinsamen helfen hier nicht auf die Sprünge. Dazu der Experte, Dr. med. Adrian Schulte – er räumt übrigens derzeit mit seinem neuen Buch „Alles Scheiße!?“ (erschienen im Scorpio-Verlag) sämtliche Verdauungsprobleme aus dem Weg und zeigt, wie wir den Darm in zehn Tagen fit bekommen: „Unser Darm braucht vor allem ­Ruhe, um wieder fit zu werden und um zu regenerieren. Es verhält sich wie bei einem gebrochenen Knochen, den Sie ruhig stellen müssen, um ihn wieder belastbar zu machen. Niemand würde erst einmal einen Dauerlauf machen, wenn er sich ein Bein gebrochen hat.“ Klingt logisch.

Darm ist überlastet
Unser Darm ist meist überlastet durch schnell gegessene und zu große Mahlzeiten, durch Zwischenmahlzeiten, die ihm keine Zeit geben, sich zu säubern. Und durch ausgiebige, zu üppige abendliche Mahlzeiten, die ihm in der nächtlichen Regenerationsphase keine ruhige Minute lassen. Zudem wird unser Darm durch ­industriell veränderte Nahrungsmittel belastet.

So geht die Detox-Kur
Um den Darm wieder in Ordnung zu bringen, geht es eine Zeit lang um Verzicht und ums Pausemachen. Also ums Fasten. Es geht darum, Gewohnheiten zu brechen und langfristig zu ändern. „Eigentlich ist es ganz einfach“, erklärt Dr. Schulte im gesund&fit-Gespräch: „Es gibt fünf wesentliche Punkte, wenn man diese einhält, dann ist das Detox-Wunder vollbracht.“ Verraten Sie uns diese fünf Punkte? „Lassen Sie jeglichen Industriezucker weg, und damit ist nicht ein Stück Schokolade als Nachtisch gemeint. Essen Sie kein Brot und keine Nudeln, ­außer altes Dinkelbrot als Kautraining. Lassen Sie die Zwischenmahlzeiten weg und das Abendessen aus. Wenn Sie dann zu jeder Mahlzeit das Kautraining zele­brieren und dazu nur Säfte wie Smoothies oder Gemüsesuppe essen, werden Sie sehen, wie schnell sich der Darm ­regeneriert.“

Ohne Fleiß kein Preis
In diesen zehn Tagen geht es vor allem darum, die Leistungsfähigkeit des Darms zu erhalten oder zu verbessern, ihn zu säubern und zu entgiften. Es geht auch da­rum, sich in dieser Zeit auf das Essverhalten zu be­sinnen. Es, wenn nötig, zu ­verändern und das neue Verhalten zu üben. Bereits eine Woche vor der Kur sollte es zu ersten Umstellungen kommen (s. Kasten S. 23).  

Der Start – 7 Tage Vorbereitung:

Die 10-Tage-Fitness-Kur für den Darm sollte schon eine Woche vor dem eigentlichen Fastenprogramm (s. Regeln nächste Seite) gestartet werden. Halten Sie sich für ein optimales Ergebnis an folgende Tipps.

Die NO-GOS:
Verzichten Sie bereits eine Woche, bevor Sie die 10-Tages-Kur starten, auf Zigaretten, Alkohol, Kaffee und Zucker.

Das Kautraining
Beginnen Sie mit dem Kautraining. Essen Sie ein Stück altes Brot und kauen Sie einen Bissen bis zu 30 Mal ganz langsam und bewusst. Was werden Sie bemerken? Richtig: Das Brot schmeckt zum Schluss
richtig süß.

Nehmen Sie Bittersalz:

Besorgen Sie sich Bittersalz in der Apotheke und nehmen Sie morgens einen gestrichenen Teelöffel in warmem Wasser aufgelöst. Trinken Sie es auf nüchternen Magen.

Basenpulver :
Geben Sie morgens und mittags ­jeweils einen schwach gehäuften Teelöffel Basenpulver in ein Glas Wasser. Umrühren und austrinken.

Reduziertes Abendessen:

Bereits in der Vorbereitungswoche sollten Sie sich darauf einstellen, abends wenig bis gar nichts zu essen. Dann fallen Ihnen die Fastentage leichter.


So geht es nach den 10 Tagen weiter
Nach den zehn Fastentagen ist es ratsam, noch eine weitere Woche auf Schonkost zu setzen. In der Woche danach gewöhnen Sie den Darm langsam wieder an normale Kost. Essen Sie Bananen, Papayas, Blaubeeren, Avocados, Haferbrei, Hirsebrei, nicht blähendes Gemüse, Reis, Fisch und Geflügel. „Ich kann Ihnen dieses Programm nur ans Herz legen“, so Dr. Schulte. Auch wenn Sie jetzt kopfschüttelnd meinen: Das schaffe ich nie. In dem Moment, wo ich in der Arbeit oder eingeladen bin, kippen  meine Vorsätze. Auch wenn Sie glauben, Sie sollten das Leben lieber genießen, anstatt sich an die Kandare zu nehmen – denken Sie daran: Es sind nur etwa drei Wochen. Drei Wochen für ein zufriedeneres Leben mit einem gesunden Darm. Und ist Gesundheit nicht eine der wichtigsten Säulen, um glücklich zu sein?!

Die 10-Tage-Detox-Kur

Das richtige Umfeld
Freunde animieren Damit Sie die 10 Tage gut durchhalten können, erzählen Sie es ihren Freunden. Vielleicht könnten Sie ­sogar jemanden dazu motivieren mitzumachen, das spornt zusätzlich an.

Nehmen Sie sich Zeit
Genussvoll essen Nehmen Sie sich mindestens 30 Minuten Zeit für jede Mahlzeit. Gegessen wird nur zweimal am Tag – morgens und mittags.

Starten Sie mit Bittersalz

Am Morgen Jeder Tag beginnt mit einer Bittersalzspülung, 3 Gramm oder einen gestrichenen, kleinen Teelöffel auf einen Viertelliter Wasser, nach dem Aufstehen. Sie werden in den ersten drei Tagen erfahren, wie Ihr Darm darauf reagiert, oder Sie haben es in der Vorbereitungswoche bereits erfahren. 1- bis 3-mal täglich sollten Sie einen breiig bis flüssigen Stuhl produzieren, dessen Geruchsintensität von Tag zu Tag abnimmt. Wenn Sie unter Verstopfung leiden, nehmen Sie am besten die ersten zwei Tage die doppelte Menge an Bittersalz.

Basenpulver einnehmen
Für den Säure-Basen-Haushalt Wie schon in der Vorbereitungswoche nehmen Sie auch während der 10 Tage täglich  morgens und mittags einen leicht gehäuften Löffel Basenpulver, aufgelöst in einem Glas Wasser.

Kautraining zu jedem Essen
Nüsse, Brot und Kokosnuss Die Mahlzeiten bestehen immer aus einem Kautrainer (Nüsse, Kokosnuss, Kokoschips oder altes Brot, am besten Dinkelbrot, keine Vollkornprodukte) und einem erlaubten Nahrungsmittel, das Ihnen zusätzlich Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zur Verfügung stellt (Smoothies siehe Rezepte rechts). Das machen Sie, damit Sie früher satt sind und der Magen nicht so viel Arbeit hat.

So läuft eine Mahlzeit ab
So wird gegessen Sie nehmen den Kautrainer in den Mund und kauen, bis Sie nur mehr Speichelbrei im Mund haben, geben dann eine kleine Menge der erlaubten Nahrungsmittel dazu (Liste auf dieser Seite ganz oben), vermischen sie mit dem Speichelbrei und kauen weiter, bis der Bissen im Mund verschwindet. Auf diese Weise geht es Bissen für Bissen weiter.

Zwischen den Mahlzeiten:
Viel trinken Trinken Sie ausreichend, möglichst kein Sprudelwasser. Greifen Sie zu Tee (Lemongrastee, Bergtee, Basen-Tee, Detox-Tee) oder Leitungswasser.

Monotones Essen:
Schonend essen Essen Sie zum Kautrainer (Brot, Nüsse …) immer nur entweder einen Smoothie oder eine Gemüsesuppe.

Kein Abendessen:
Fasten Das Abendessen wegzulassen wird Ihnen nicht leichtfallen. Probieren Sie es trotzdem aus!

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