Immunabwehr stärken, Entzündungen stoppen

Gesünder dank Detox

23.08.2021

Der Darm gilt nicht umsonst als Zentrum der Gesundheit: Lesen Sie, warum er für das Immunsystem entscheidend ist und wie Sie ihn mit abwehrstarker Kost versorgen können. 

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Schadstoffe und entzündliche Prozesse schwächen unseren gesamten Organismus – und damit auch unser Immunsystem. Der Darm leidet als Keyplayer unserer Abwehr besonders unter Giftstoffen. Mit Detox können Sie gezielt nachhelfen. Unser Organismus ist tagtäglich zahllosen Einflüssen ausgesetzt, die ihre Spuren hinterlassen – darunter Luftverschmutzung, Chemie oder Ernährung. Ein Organ, das ebendiese Einflüsse besonders zu spüren bekommt, ist unser Darm. In unserem Verdauungstrakt sammeln sich zugeführte Nährstoffe genauso wie Abfall- und Giftstoffe. Letztere können zu Verdauungsproblemen sowie Entzündungserscheinungen beitragen, unter denen auch unser Immunsystem empfindlich leidet. Denn: Der Darm ist der Sitz des ­Immunsystems. Ist er geschwächt, dann leidet nicht nur die Verdauung, sondern es haben auch Krankheitserreger leichteres Spiel.

Modernes Leben macht „sauer“
Wir kränkeln häufig, sind müde, unkonzentriert und der Stoffwechsel läuft gefühlt auf Sparflamme? Ein Grund dafür könnte eine zu hohe Aufnahme von Giftstoffen sein, derer sich der Körper nicht vollständig entledigen kann. Die Ursachen hierfür sind meist im Lebensstil begründet: Säurelastige Ernährungsweise, Alkohol, Fertigprodukte und mehr tragen dazu bei, dass unsere Entgiftungsorgane überfordert sind und unser Organismus geschwächt wird. Der Überlastung lässt sich in den meisten Fällen sehr gut gegensteuern: mit basischer Ernährung zum Beispiel. Sie kann eine mögliche Übersäuerung ausgleichen und den Körper wieder in Balance bringen. Greifen Sie daher zu stark basischen Lebensmitteln wie Gemüse (Karotten, Fenchel, Spinat und Brokkoli), Blattsalaten, Kartoffeln sowie zu Obst (Beeren, Zitrusfrüchte), Pilzen, Samen, Kernen (Sonnenblumen- und Kürbiskerne) und Kräutern. Wichtig ist es auch, dass so viele Mahlzeiten wie möglich frisch und aus möglichst „ganzen“ Nahrungsmitteln zubereitet werden: Verzichten Sie also auf Verarbeitetes und kaufen Sie möglichst nur solche Zutaten, die in ihrer ursprünglichen Form sind. Reichlich Flüssigkeit, am besten Wasser, ist ebenfalls entscheidend für den guten Abtransport von Giftstoffen. Dazu sollte regelmäßig Sport betrieben werden, der den Stoffwechsel auf Touren bringt und somit auch den Abbau von Schadstoffen.

Was im Alltag hilft
Viele kleine Entscheidungen im Alltag können den Entgiftungsprozess fördern. Wichtig für die Darmgesundheit und für den zeitnahen Abtransport von Ablagerungen sind etwa Ballaststoffe. Sie machen satt, sie sind essenziell für ein gesundes Bakteriengleichgewicht im Darm (sie sind Futter für „die Guten“) und helfen dem Abtransport. Ballaststoffe finden sich vor allem in pflanzlicher Kost sowie in hochwertigen, komplexen Kohlenhydraten. Sollten Sie Ihre Gemüse-Portionen gern in verflüssigter Form zu sich nehmen, so eignen sich am besten Smoothies: Durch das Pürieren im Mixer bleibt das Gemüse und Obst in seiner Gänze erhalten und damit auch die wertvollen Ballaststoffe. Bei der Zubereitung von Säften hingegen gehen diese aufgrund des Entsaftungsprozesses verloren. Wohltaten für den Darm sind darüber hinaus auch Bitterstoffe (z. B. in Chicorée, Brokkoli, Grapefruits) und grüner Tee – die Gerbstoffe fördern die Entgiftung.

Auch Haut verrät „Säure“
Übrigens kann auch unsere Haut ungünstige Gewohnheiten verraten: Unreine Haut, frühzeitige Faltenbildung und/oder schlaffes Bindegewebe etwa sind in manchen Fällen falscher – häufig zu saurer – Ernährung geschuldet. Eine ausgewogene, abgestimmte und basische Ernährung kann wiederum Abbauprozesse nicht nur verlangsamen, sondern dazu beitragen, das Hautbild an Po, Bauch und Oberschenkel augenscheinlich zu verbessern. Wassereinlagerungen werden reduziert und die Gewebsbildung gefördert.  

Detox für jeden Tag 

1. Viel Trinken
Reichlich Flüssigkeitszufuhr zählt – am besten sind Wasser oder ungesüßte Tees. Ein Glas lauwarmes Wasser morgens kurbelt den Stoffwechsel an und hilft dabei, Giftstoffe auszuspülen.

2. Bewegung
Regelmäßiger Ausdauersport tut besonders gut, aber auch ein bewegter Alltag (weniger sitzen, Treppe statt Lift) hilft beim Abbau von Giftstoffen.

3. Grünes Gemüse
Es ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, der grüne Pflanzenfarbstoff hat eine blutreinigende Wirkung. Gemüse kann auch getrunken werden, in Form von Smoothies.

4. Kleine Helfer
Bitterstoffe (z. B. in Chicoree), Kleie und Flohsamenschalen binden Giftstoffe im Darm und unterstützen ihn bei der Arbeit. Greifen Sie zu!

5. Auf Sättigungsgefühl achten
Nach dem Motto „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ sollte man wirklich nur essen, bis man keinen Hunger mehr hat. Kleine bis mittlere Portionen, langsam und ohne Ablenkung einnehmen. Zur Unterstützung der Verdauung ist gut kauen ganz wichtig – jeden Bissen mindestens 30 Mal! So wird alles vorverdaut, im Darm besser weiterverarbeitet und Blähungen verhindert. Guter Nebeneffekt: Sie fühlen sich schneller satt.

Zusatztipp: Die Gerichte nicht zu stark würzen – wenig Salz verwenden. Die Geschmacksnerven werden dadurch irritiert und das Sättigungsgefühl reduziert.

6. Kein Kaffee, kein alkohol
Schon ein paar Tage vor einer Kur sollte man den Kaffee- und Alkoholkonsum reduzieren, um mit Beginn ganz darauf verzichten zu können. Warum kein Kaffee? Er fördert die Säureproduktion im Körper. Der Auslöser ist das körpereigene Hormon Gastrin, das durch das Koffein zusätzlich angeregt wird. Alkohol ist noch schädlicher, er übersäuert nicht nur den Magen, sondern belastet auch die Leber.  

 

Buchtipp: Neuerscheinung zum Thema: „Energy! Der gesunde Weg aus dem Müdigkeitslabyrinth, Mit 30-Tage-Selbsthilfeprogramm“ von Dr. Anne Fleck. dtv Verlag, 25,90 Euro.   

 

Was das Gewebe strafft

✏ Entwässerndes
Reis entwässert, hält lange satt und steckt zudem voller B-Vitamine, welche wichtig für den Stoffwechsel sind.
✏ Gesunde FEtte
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und günstig auf den Cholesterinwert. Greifen Sie z. B. zu fettem Fisch, Leinöl, Walnüssen, Hanföl.
✏ Vitamin c
Vitamin C fördert ein gesundes und festes Bindegewebe und wirkt antioxidativ. Kohlgemüse, rote Paprika, Zitrusfrüchte, Beeren und Sanddorn sind top!
✏ Mineralstoffe
Nüsse sind gute Lieferanten des Mineralstoffes Selen. Dieser hilft, das Bindegewebe vor Schadstoffen zu schützen. Kürbiskerne sind reich an Magnesium und versorgen mit Eisen.   

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