Mythos aufgeklärt

Dieser Irrglaube über Vitamin C hält sich hartnäckig

29.06.2017

Eine fehlerhafte Studie ist dafür verantwortlich

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Ist das Immunsystem geschwächt, bahnt sich eine Erkältung an oder sollen Erkrankungen wie Krebs vorgebeugt werden, so kommt Vitamin C zum Einsatz. Dem Vitamin, welches reichlich in Hagebutten, Petersilie und Orangen vertreten ist, werden manchmal wahre Wunderkräfte zugeschrieben. Diese basieren allerdings auf einer fehlerhaften Studie, welche vor 47 Jahren von einem Nobelpreisträger durchgeführt wurde.

Was kann Vitamin C wirklich?

Der US-amerikanische Chemiker und zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling nahm selbst täglich 18 Gramm Vitamin C zu sich - so überzeugt war er von der Wirkung, dass dieses nicht nur bei Erkältungen, sondern auch gegen Krebserkrankungen helfen könne. Im Alter von 93 Jahren starb der Chemiker schließlich dennoch an Prostatakrebs. Die Annahme, dass dieses Vitamin gegen Krebs helfen könne wird seitdem stark angezweifelt. So zeigten etwa Forschungsergebnisse, dass Vitamine, die auch als Antioxidantien wirken, Krebs sogar fördern können. Eine zusätzliche Einnahme von Vitamin C könnte somit mehr schaden als nutzen. Auch in Hinblick auf Erkältungen gibt es keinen Beweis, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C eine Wirkung haben. Unter Umständen können sie die Erkältungszeit verkürzen, so ein Studienergebnis.

Die vielfach geglaubte Studie von Linus Pauling wurde bereits mehrfach von Experten als Pseudowissenschaft eingestuft. Anhand der Ergebnisse sei nicht wirklich nachvollziehbar, ob die Gesundheit der Studienteilnehmer dem Vitamin C oder anderen Faktoren zu verdanken sei. Eine zusätzliche Einnahme von Vitamin C ist daher in vielen Fällen gar nicht nötig - ebenso wenig ist aber der Verzicht auf Nahrungsmittel, die Vitamin C enthalten, sinnvoll. Leidet der Körper nämlich unter einem Vitamin-C-Mangel, so kann dies zu Müdigkeit, Zahnfleischbluten, Muskelschwund, Probleme der Wundheilung und zu Knochenschmerzen führen.

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