Nie wieder frieren!

Die besten Anti-Kälte-Tipps

04.02.2019

Die Kälte sitzt bereits so tief in den Gliedern, dass Sie erst unter der Daunendecke etwas aufwärmen? Und Hände sowie Füße sind seit Wochen durchgehend klamm? Wir verraten, wie Sie sich wieder auf Wohlfühltemperatur bringen. 

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© Symbolbild / Getty Images
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Wenn Gänsehaut zum Dauerbegleiter wird und die steifen Finger sich nur noch an der heißen Teetasse aufwärmen lassen, dann wird es Zeit, das innere Feuer zu entfachen. Naturheilkunde und Medizin keinen viele hilfreiche Tricks, die Feuchtigkeit und Kälte aus dem Körper zu vertreiben und von innen heraus zu wärmen.  

1. Geben Sie sich kalt-warm
 
Sobald die Temperaturen in die Nähe der Null-Grad-Grenze kommen, wird die Flucht in die Innenräume angetreten. Und dort herrscht zumeist Bio-Sauna-Milieu. Kein Wunder, dass wir etwas verweichlicht sind. An Kälte kann man sich – zumindest ein wenig – gewöhnen. Planen Sie längere Spaziergänge im Freien ein. Besonders wohltuend wirken Wechselduschen. Für Einsteiger: Spülen Sie Ihre Arme im Waschbecken einige Minuten abwechselnd kalt und wieder warm ab. Hören Sie kalt auf. Das trainiert langfristig die Thermoregulation und fördert die Gefäßgesundheit. Fortgeschrittene dürfen sich unter der Dusche an die Beine wagen.
 
2. Heizen Sie sich ein


Die Traditionell Chinesische Medizin (TCM) teilt Lebensmittel in wärmende und kühlende Nahrungsmittel. Die körpereigene Heizung werfen
Nüsse, Mandarinen, Ingwer, rote Bohnen, Fleisch (Huhn, Rind, Lamm), Fisch (Karpfen, Forelle), Fenchel, Wurzelgemüse, alle Kohlsorten, Lauch, Süßkartoffeln und diverse Kräuter (Rosmarin, Petersilie, Kardamom, Koriander, Kümmel, Vanille, Kurkuma, Zimt, Pfeffer) an. Sie stärken das Abwehr-Qi („Wei-Qi“), das laut TCM in der obersten Schicht der Haut zirkuliert und so vor Kälte, Wind und Feuchtigkeit schützt. Zu den kühlenden Lebensmitteln zählen: Gurken, Bananen, Zitrusfrüchte, Milch und Zucker. Zu Recht also klassische Sommerlebensmittel!
Zusatztipp: Die wärmenden Lebensmittel sollten zu ausgewogenen, warmen Speisen (Suppen, Eintöpfe) verkocht werden und zwei- bis dreimal täglich am Tisch stehen.
 
3. Legen Sie sich Muskeln zu

Es ist nicht nur Einbildung. Frauen frieren leichter als Männer. Der Grund ist, dass genetisch bedingt Männer einfach mehr Muskelmasse besitzen. Muskeln sind die Fettverbrennungsmaschinen des Körpers. Die Verbrennung setzt jede Menge Wärme frei. Selbst im Ruhezustand wird Wärme produziert. Tipp: Am Partner wird sich Frau in Sachen wärmende Muskeln niemals messen können, jedoch stärkt ein regelmäßiger Muskelaufbau das Wohlbefinden und die Gesundheit um ein Vielfaches. Empfohlen wird ein Mix aus Kraft- und Ausdauertraining – am besten dreimal pro Woche. Laufrunden im Freien sorgen zudem für gesunde Schleimhäute, eine
Adaption ans kalte Wetter und ein starkes Immunsystem.  
 
4. Durchblutung ankurbeln


Hände und Füße werden nicht mal unter der dicksten Decke warm? Dann bringen Sie Ihren Blutdruck in Schwung. Frieren ist eine ganz normale Reaktion unseres Körpers – der unsere Betriebstemperatur ständig auf idealen 36,5 Grad halten muss – auf eine kalte Umgebungstemperatur. Die Durchblutung konzentriert sich auf die lebenswichtigen Organe. Gleichzeitig sinkt die Durchblutung der Körperteile, die am weitesten vom Rumpf entfernt sind, der „Akren“. Finger, Zehen, Nase, Ohren werden zuerst kalt – und bei vielen Menschen bleiben sie es, auch wenn sie schon längst in der warmen Stube sitzen. Ist der Blutdruck niedrig, zirkuliert das Blut nicht stark genug, um die Extremitäten wirklich gut zu durchbluten. Tipp: bei einer kurzen High-Intensity-Einheit den Puls mal so richtig hochbringen. Auch gezielte Übungen für Arme und Beine, wie Kreisen oder das Ballen von Zehen und Fingern, unterstützen eine bessere Versorgung.
 
5. Durchchecken lassen

Ein anhaltendes gesteigertes Kälteempfinden sollte abgeklärt werden. Denn dahinter könnte sich eine Schilddrüsenunterfunktion verbergen. In diesem Fall werden zu wenig Schilddrüsenhormone ausgeschüttet, die bei Gesunden den Wärmeregulator steuern. Begleitsymptome sind Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und auch Gewichtszunahme. Gut zu wissen: Treten kalte, blasse (blutleere) Hände anfallsartig in Schüben (Dauer ca. 30 Minuten) – eventuell verbunden mit Schmerzen – auf, könnte das auf das Raynaud-Syndrom hinweisen. Es wird durch sehr starke und plötzliche Verengungen der Gefäße (vor allem in den Fingern und Händen) verursacht, die sich nach einiger Zeit wieder lösen. Der Mediziner weiß Rat.
 
6. Alkoholfrei bleiben

Hochprozentige Getränke werden gerne unter dem Vorwand konsumiert, dass sie von innen wärmen. Das Gegenteil ist allerdings der Fall. Alkohol erweitert die Blutgefäße. Dies kann zu einem Gefühl von Wärme führen. Durch die erweiterten Gefäße gibt der Körper allerdings Wärme schneller wieder ab. Tipp: besser auf Ingwer-, Kardamom- oder Rosmarin-Tee setzen.

7. Öfters lachen

Sorgen Sie hin und wieder für einen ausgiebigen Gesichtsmuskelkater, indem Sie herzhaft lachen. Es ist gut für die Seele und kann uns so richtig ins Schwitzen bringen. Eine Studie der Universität Zürich hat gezeigt: Wer oft lächelt, hält Kälteschmerzen fast doppelt so lange aus wie Menschen, die seltener lächeln. Plus: Es sorgt für eine tiefere Atmung und stärkere Abwehr.

8. Massagen

Ideal bei Kälte draußen: sich massieren (lassen). Das regt die Durchblutung an und wärmt schnell. Zur Unterstützung können Sie es mit selbst gemachtem Rosmarin-Massageöl probieren: Vermischen Sie 25 Tropfen des reinen ätherischen Öls mit etwa 50 ml kalt gepresstem Basis-Öl, etwa Mandel-, Traubenkern- oder Olivenöl. Erwärmen Sie das Gemisch vor der Massage in den Händen. Ist niemand für eine Massage in der Nähe? Dann schnappen Sie sich einen Sisal-Handschuh und massieren Sie in kreisenden Bewegungen über Arme, Beine, Bauch, Po ... Auch ideal für einen straffen Body.

Fakten übers Frieren

Der Begriff:
Frieren (Kälteempfindlichkeit) ist eine normale Reaktion des Körpers auf eine kalte Umgebungstemperatur. Es kann aber auch als Begleiterscheinung von Infekten, Durchblutungsstörungen und hormonellen Störungen auftreten.

Die Funktion:

Frieren bei Kälte hat eine spezielle Schutzfunktion: Auf diese Weise verhindert der Körper, dass die Körpertemperatur zu stark abfällt.

Der Prozess:
Im Gehirn, im Hypothalamus, befindet sich das Temperaturzentrum. Es steuert die Wärme- und Kälteregulation sowie das Wärme- und Kälteempfinden.

Das passiert:
Die Durchblutung konzentriert sich auf die lebenswichtigen Organe. Gleichzeitig sinkt die Durchblutung der Körperteile, die am weitesten vom Rumpf entfernt sind, der „Akren“. Dazu gehören z. B. die Finger, Zehen, Nase, Ohren. An diesen Stellen friert man bei Kälte zuerst.
Typisch bei Frieren sind daher z. B. kalte Hände und Füße. Weiters: Blutgefäße ziehen sich zusammen, damit der Körper weniger Wärme abgibt. Die Muskeln zittern – das erzeugt Wärme. Die Härchen auf der Haut stellen sich auf, es kommt zur Gänsehaut (hat keine Funktion).

Kälteempfinden:
Unterschiedlich. Grund: Dicke des Unterhautfettgewebes. Dieses isoliert die inneren Organe und schützt sie somit u. a. vor Wärmeverlust. Auch bei Müdigkeit reagiert man empfindlicher auf Kälte. Grundsätzlich steigt die Kälteempfindlichkeit, wenn die Durchblutung sinkt.

Gender-Aspekt:
Frauen frieren schneller. Grund: dünnere Hautbeschaffenheit, weniger Muskeln (Wärmefabriken).

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