Tragischer Tod eines Studenten

Darum kann man an Spaghetti sterben

29.01.2019

Lebensmittelvergiftungen können tödlich enden: Deshalb gilt Vorsicht bei leicht verderblichen Lebensmitteln. 

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© StockFood
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Seit Anfang der Woche geht die tragische Geschichte  des an einer Lebensmittelvergiftung verstorbenen Studenten um die Welt. In einem Youtube-Video erklärt der Arzt Dr. Bernard basierend auf den medizinischen Berichten wie der junge Belgier namens "AJ" 2008 ums Leben kam. Eine Portion Spaghetti, die fünf Tage zuvor gekocht wurde, aber erst am dritten Tag eingekühlt wurde, rief nach dem Verzehr schwere Übelkeit hervor. Der Student erbroch, bis er das Bewusstsein verlor und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. AJ Leber versagte und er starb wenige Stunden später an den Folgen der Lebensmittelvergiftung.

Die Obdukion ergab, dass der Mann an der Infektion eines "Bacillus Cereus" gestorben ist, welcher die Spaghetti kontaminierte. Normalerweise führt eine Lebensmittelvergiftung mit diesem Bakterium nicht zum kompletten Leverversagen, doch es treten durchaus Einzelfälle auf, die tödlich enden. Aus diesem Grund sollte man Speisen, die mehrere Stunden bei Raumtemperatur gelagert wurden, nicht mehr essen. Insbesondere wenn sie merkwürdig riechen oder sich Schimmel gebildet hat, sollte man sie entsorgen. Strenge Küchenhygiene ist Pflicht!

Ursachen

Die häufigste Form einer Lebensmittelvergiftung wird durch Bakteriengifte ausgelöste.  Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter, Shigellen, Yersinien, Escherichia Coli, Staphylokokken, Listerien und Clostridium botulinum sind die häufigsten Übeltäter. 

Alle Erkrankungen, die durch den Verzehr von giftigen, verunreinigten oder bakteriell verseuchten Nahrungsmitteln verursacht werden, fasst man unter dem Begriff Lebensmittelvergiftung zusammen. Man unterscheidet zwischen der Lebensmittelintoxikation, der Lebensmittelinfektion und der Toxi-Infektion.

Symptome

Bei fast jeder Lebensmittelvergiftung kommen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall vor. Diese sind oft von starken Bauchkrämpfen begleitet. Auf jeden Fall sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose zu erstellen. Vor allem für Schwangere, Kinder und gebrechliche Personen sind die Keime gefährlich!

Bei starkem Durchfall und häufigem Erbrechen können Elektrolyt- und Wasserverlust einen Kreislaufkollaps verursachen. Die Erkrankung kann somit zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen. Da sich die Keime bei höheren Temperaturen schnell vermehren, ist die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung im Sommer besonders hoch.

Hygiene ist wichtig!

Küchenhygiene ist der Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung von Erkrankungen. Gerade hier gibt es oft in privaten Haushalten größere Mängel. Die wichtigsten Tipps:
 

- Beim Kauf von Lebensmitteln auf das Ablaufdatum achten.

- Lebensmittel - insbesondere Fleisch, Geflügel und Eier - sollen abgekocht und im gekochten Zustand nicht über mehrere Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.

- Nach dem Hantieren mit rohem (Geflügel-)Fleisch ist das gründliche Waschen der Hände unverzichtbar, bevor andere Küchenarbeiten begonnen werden.

- Das Auftauwasser von gefrorenem Fleisch sollte sofort in den Ausguss geleert und dieser heiß nachgespült werden. Sämtliche Arbeitsflächen und -geräte, die mit rohem Fleisch, Geflügel oder rohem Ei in Kontakt waren, sind mit Spülmittel und heißem Wasser zu reinigen.

- Frisch zubereitete Speisen, sofern sie nicht sofort konsumiert werden, abkühlen lassen und anschließend sofort im Kühlschrank aufbewahren.

- Salmonellen und Campylobacter wachsen generell in einem Temperaturbereich von zehn bis 47 Grad Celsius und werden durch Einfrieren nicht abgetötet. Als gesicherte Keimabtötung gilt Erhitzen auf über 70 Grad für mindestens 15 Sekunden.

Auch wenn's köstlich schmeckt: Ein privat hergestelltes Tiramisu aus rohen Eiern hat schon so manche gesellige Party nachträglich "gesprengt", Beef tatare ist von der Definition her roh und somit keimanfällig.

Vorsicht ist jedenfalls besser als Nachsicht im Krankenhaus!

 
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