Internationaler Tag des Kusses

Warum wir so gerne küssen

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Rote Lippen soll man küssen, denn...

Nach dem ersten Kennenlernen wollen es beide ununterbrochen tun, danach nimmt die Frequenz deutlich ab, bis es nur mehr selten passiert - das Küssen. Der 6. Juli, internationaler Tag des Kusses, ist für langjährige Paare vielleicht eine gute Gelegenheit, sich wieder an die stürmischen Anfänge ihrer Beziehung zu erinnern.

Ein Tag zu Ehren des Kusses

Der Tag des Kusses ging laut Fleurop 1990 aus dem britisch-nationalen Tag des Kusses hervor. Man war der Meinung, dass viele Menschen das simple Vergnügen vergessen, das im Küssen um des Küssens Willen steckt. Das Wort entwickelte sich übrigens aus dem Mittel- und Althochdeutschen "kus", dem Altenglischen "cos" und dem Altfranzösischen "koss".

Doch warum küssen Menschen einander?

Die Forschung diskutiert darüber seit Jahren: Zuerst nahm man an, dass sich der Kuss aus der Mund-zu-Mund-Fütterung in vielen Völkern entwickelt habe. Aber neueste Überlegungen orientieren sich an Tieren, die sich zur Begrüßung oder während der Partnersuche beschnüffeln, vor allem seitwärts am Kopf oder an den Ohren. Sexualwissenschafterin Ingelore Ebberfeld geht davon aus, dass unsere Vorfahren das ebenfalls taten und sich daraus der Kuss entwickelte.

Die Entstehung des Kusses

Vor der Globalisierung waren Küsse in zahlreichen Kulturen gar nicht bekannt. Dafür gab es Stämme, wo man sich gegenseitig die Augen leckte oder an den Wimpern knabberte. Zudem gab (und gibt) es den sogenannten Nasenkuss oder Riechgruß, bei dem zwei Menschen ihre Nasen aneinander reiben oder sich mit der Nase berühren.

Ob mit Zunge, Nase oder Lippen: Letztlich scheint es darauf hinauszulaufen, dass man sich möglichst nahe kommen will, um sich zu beschnüffeln oder zu schmecken, auch beim Kuss. Dabei nimmt man die Duftstoffe und den Geschmack des anderen sehr intensiv wahr, was mithilft, sich für oder gegen einen potenziellen Partner zu entscheiden.

Glücksgefühle

Beim Schmusen senden Abertausende Nervenzellen Befehle ans limbische System, wo Drüsenzellen körpereigene Drogen herstellen: Euphorisierende Endorphine beispielsweise oder Hormone wie das Oxytocin, welches Stress abbaut, das soziale Bindungsgefühl steigert und sexuell erregt. Passen die chemischen Botenstoffe, sind die Immunsysteme offenbar genügend unterschiedlich. Das ist eine wichtige Voraussetzung für gesunden Nachwuchs. Und nicht zuletzt sorgen Küsse auch für Glücksgefühle, so Fleurop.

Rund um den Kuss gibt es auch einige Rekorde:

Die größten Kuss-Rekorde der Welt 1/5
Der teuerste Kuss
Der Amerikaner Joni Rimm zahlte 2003 bei einer Charity-Auktion 50.000 Dollar für einen Kuss von Hollywood-Schauspielerin Sharon Stone.
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