Herz-Medizin

Tod durch Herzinfarkt - So senken Sie das Risiko

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Höhere Überlebensrate bei Herzinfarkten als früher

Heutzutage überleben mehr Menschen einen Herzinfarkt als früher, das ist unter anderem Thema bei der diesjährigen Jahrestagung der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG). Diese wird erstmals gemeinsam mit Herzchirurgen veranstaltet. Aktuelle Themen und neue Entwicklungen in der Herz-Medizin wurden am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert.

Die Highlights der Tagung
Die Kardiologie wird zunehmend personalisiert, Biomarker und Magnetresonanztomografie werden in Zukunft verstärkt ein Thema sein, weitere Highlights waren eine intensive Kooperation zwischen Kardiologie und Herzchirurgie und die gestiegene Überlebensrate bei Herzinfarkten. Einen solchen Fortschritt wie in den vergangenen Jahren habe es in der Kardiologie noch nie gegeben, sagte Julia Mascherbauer von der Kardiologie der Medizinischen Universität Wien.

Lebenserwartung deutlich gestiegen
In den vergangenen 30 Jahren ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Mitteleuropa deutlich gestiegen. "Die Kardiologie ist mehr als andere Fächer der Medizin für diesen Anstieg verantwortlich", sagte Bernhard Metzler von der Kardiologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Durch Prävention könne man 50 Prozent des Risikos für einen Infarkt senken, die anderen 50 Prozent sind genetisch vorgegeben. Präventive Maßnahmen sind gesunde Ernährung, Gewichtsabnahme, nicht rauchen und leichte sportliche Betätigung. "Diese Faktoren sind wichtiger als jedes Medikament", sagte Metzler.

So reduzieren Sie das Herzinfarktrisiko

So senken Sie das Herzinfarktrisiko

Blutzucker / Diabetes kann einen wesentlichen Einfluss auf das Herzinfarktrisiko haben. Regelmäßige Kontrolle und eine Ernährungsumstellung können hierbei Abhilfe schaffen.

69 % der Menschen, die einen Herzinfarkt erleiden, haben einen Blutdruck, der höher ist als 140/90 mm HG.

Vor allem sanfte Bewegungsformen haben einen positiven Effekt auf die Gesundheit unseres Herzens. Von Extremsport ist eher abzuraten.

Rauchen, aber auch Passivrauchen zählen zu den größten Risikofaktoren unserer Gesundheit überhaupt.

Die meisten von uns nehmen zu viel Natrium zu sich. Eine gesunde Ernährung könnte aber das Risiko auf kardiovaskuläre Erkrankungen senken.

Unser Cholesterinwert sollte regelmäßig überprüft werden.

Dieses kann durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung reduziert werden, was die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes verringert.

"Wenn jemand eine genetische Disposition hat, raucht und vielleicht noch Diabetes hat, dann steigt das Risiko für einen Herinfarkt extrem. Daher ist besonders dort, wo eine genetische Disposition vorherrscht, Prävention ganz wichtig", sagte Mascherbauer. "Menschen unter 50 Jahren ohne genetische Belastung müssen schon sehr dick sein und stark rauchen, damit sie einen Infarkt bekommen." Wer heute einen Herzinfarkt erleidet, hat nicht nur bessere Chancen zu überleben, er kann bei einer Sekundärprevention auch auf eine normale Lebenserwartung hoffen. Metzler sieht drei Gründe für die höhere Überlebensrate: Die Zeit vom Eintritt des Herzinfarktes bis zur Behandlung hat sich verringert, die Technik hat sich verbessert und die Prävention vor einem Herzinfarkt ist wichtig.

Personalisierte Medizin im Fokus
"Personalisierte Medizin ist das, was bei uns Kardiologen im Vordergrund steht, dass Patienten entsprechend ihrer individuellen Situation, entsprechend Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen und Lebenserhaltung die richtige Behandlung bekommen", sagte Mascherbauer.

Personalisierte Medizin hat zum Ziel, durch modernste Diagnostik und den Einsatz neuer, auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten ausgerichteter Therapieverfahren die Effektivität der Behandlung zu steigern und die Kosten zu reduzieren. Schnellere und bessere Diagnosen könnten beispielsweise durch eine Magnetresonanztomografie (MRT) erreicht werden. Die Kombination mehrerer Verfahren liefert zusätzlich Informationen. Beispielsweise kann mittels MRT und Herzultraschall zwischen verschiedenen Formen der Herzinsuffizienz (Herzschwäche) differenziert werden.

Ebenso sollen Biomarker einen wichtigen Beitrag zur individualisierten Diagnostik und Therapie der Zukunft spielen. Damit sind beispielsweise Proteine, die im Blut nachgewiesen werden können, gemeint. Von besonderem Interesse ist derzeit, das NTproBNP, ein Prohormon-Fragment, das sich unter anderem zur Früherkennung von Herzinfarkten eignet.

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