Natur-Medizin

Schmerzfrei mit Akupressur

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Nervös, verschnupft oder verspannt? Akupressur hilft - ganz ohne Nebenwirkungen.

Die Angst vor Akupunkturnadeln ist groß – wenn auch meist nicht nötig. Dennoch geht es auch ohne die unangenehme „Stichelei“. Die sanfte Variante: Akupressur. Dank einfacher Durchführung ist diese auch für Laien leicht erlernbar. Alles, was es dazu braucht: Die eigenen Finger und ein wenig an Grundwissen – wir zeigen Ihnen die besten Akupressurpunkte für Alltagsbeschwerden.

SOS-Druckpunkte

Zu Beginn vorsichtig die beiden knochigen Augenhöhlen mittels der Fingerkuppen ertasten. Nun mit den Kuppen der Zeigefinger zunächst sanft Druck auf den unteren Knochen der Augenhöhle ausüben, anschließend zwischen dem inneren Augenwinkel und der Braue drücken. Zuletzt den Außenwinkel des Auges und den Punkt oberhalb der Brauenmitte leicht drücken. Je 15 Sekunden lang gedrückt halten, dann kurz entspannen. Den gesamten Durchgang dreimal wiederholen.

In der Region der Lendenwirbelsäule jeweils den Punkt links, in der Mitte und rechts über dem Becken massieren – hier kann der Partner helfen. Anschließend die Punkte rechts und links am Anfang der sich am Rücken abzeichnenden Wirbelsäule massieren. Im Schulterbereich jeweils die beiden Punkte zwischen den Schulterblättern massieren. Abschließend die Punkte links und rechts der Nackenbasis in kreisförmigen Bewegungen massieren. Je 15 Sekunden drücken. Vier Durchgänge.

Bei niedrigem Blutdruck mit Daumen und Zeigefinger den Akupressurpunkt am Nagelbett des Mittelfingers der rechten Hand sanft von oben und unten unter Druck setzen. Dabei den Massagedruck immer wieder vom Nagelfalz entlang nach oben zur Fingerkuppe weitergeben. Den Mittelfinger fünf Minuten mittelstark akupressieren. Anschließend den Mittelfinger der linken Hand mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand mittelstark akupressieren. Pro Hand fünf Mal wiederholen.

Die Akupressur des folgenden Punktes hilft auch bei Nervosität: Den Akupressurpunkt an der Außenseite, kurz unterhalb der Kniescheibe, kräftig mittels Zeigefinger massieren – treten Schmerzen auf, den Druck minimieren. Pro Bein rund fünf Minuten massieren. Besonders wirksam bei Durch- und Einschlafproblemen: Den Punkt zwischen den Augenbrauen drei bis fünf Minuten gedrückt halten. Wichtig: Während der Massage bewusst und kontrolliert ein- und ausatmen. Jeweils drei Durchgänge.

Den Akupressurpunkt rund eine Handbreit oberhalb des Fußknöchels mit der Druckmassage stimulieren. Wichtig: Sanft beginnen und langsam die Druckintensität erhöhen. Diesen Punkt fünf Minuten behandeln, ehe das Bein gewechselt wird. Während der Massage sollte das Schienbein nicht schmerzen. Hilft ebenfalls gut bei Regelschmerzen: Den äußeren Punkt am Ballen der großen Zehe rund fünf Minuten mittelstark drücken. Dann den anderen Fuß behandeln. Bis zu fünf Durchgänge.

Zunächst vorsichtig die Mitte der Kniekehle mit dem Zeigefinger gedrückt halten. Dann mit Daumen oder Zeigefinger in gerader Linie und mit sanften Druckbewegungen hinunter zu dem Punkt gehen, der sich unterhalb des Wadenmuskels befindet. Auf beide Akupressurpunkte mindesten drei Mal für fünf bis zehn Sekunden mittelstarken Druck ausüben. Bei akutem Wadenmuskulaturkrampf: Die gesamte Wade mit geballten Fäusten locker abklopfen – das lockert die Muskulatur.

Mit dem Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand den Akupressurpunkt auf der Mitte der linken Armbeuge sanft drücken. Den Druck fünf Minuten ausüben. Dann mit der linken Hand die Armbeuge des anderen Arms massieren. Beruhigt ebenso die Nerven. Vom Handgelenk aus an der Innenseite des Unterarms mit sanftem Druck bis zum erwähnten Punkt in der Armbeuge vorarbeiten. Diese Übung sollte pro Arm zehnmal durchgeführt werden. Den Arm dabei in etwa zu 90 Grad anwinkeln.

Diese Übung stärkt vorbeugend das Immunsystem und dient im Akutfall als Schnupfenstopp: Den Akupressurpunkt in der Mitte des linken Oberarms, direkt auf Bizepshöhe, sanft mit dem rechten Daumen oder Zeige- und Mittelfinger akupressieren. Diese Übung drei Minuten ausführen. Anschließend wird mit den Fingern der linken Hand der Punkt des rechten Arms stimuliert. Wichtig: Auch bei dieser Übung darf der Druck nicht wehtun. Sonst den Druck minimieren. Dreimal wiederholen!



So üben Sie richtig Druck aus...

Die fernöstliche Medizin geht davon aus, dass gesundheitliche Probleme und Schmerzen durch Blockaden der Meridiane hervorgerufen werden. Mithilfe von zartem Fingerdruck auf bestimmte Hautpunkte sollen diese Störungen gelöst werden – die Energie kann wieder fließen, die Beschwerden sind behoben. Gut behandeln lassen sich alltägliche Probleme, die auf ein Ungleichgewicht des Organismus zurückzuführen sind. So können beispielsweise Stress und Hektik zu Energiedefiziten führen, die Kopfschmerzen und Verspannungen, Nervosität oder Schlafprobleme zur Folge haben.

Die einzige Voraussetzung für einen Therapieerfolg dank Akupressur ist, dass der Organismus noch nicht zu stark aus dem Gleichgewicht ist, sodass er seine Balance noch von selbst wiederherstellen kann. Aus diesem Grund ist die Akupressur eher als vorbeugende Langzeitbehandlung über einige Wochen gedacht. Sie kann aber auch als Erste Hilfe bei akuten Beschwerden angewendet werden. Wichtig: Nur akupressieren, wenn Sie vollkommen entspannt sind. Achten Sie darauf, dass Ihre Nägel nicht zu lang und Ihre Finger warm sind. Tritt Schwindel auf, brechen Sie die Behandlung ab. Hilft die Druckmassage nicht, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt konsultieren.

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