Tipps von Olympiasportler Felix Gottwald

Meditation für Einsteiger

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Auszeit vom Alltag – Meditieren lernen mit Felix Gottwald

­Österreichs erfolgreichster Olympiasportler Felix Gottwald erklärt, wie Sie durch Meditation den Alltagsstress hinter sich lassen. Atmen Sie Hektik, Stress und Lärm einfach weg. - Mehr spannende Themen finden Sie ab Montag im neuen gesund&fit Magazin!

"Ich habe schon lange für mich die Stille entdeckt"
Der ständige Blick aufs Smartphone, schnell noch mal die E-Mails checken, SMS oder WhatsApp-Nachrichten schreiben – sogar in der U-Bahn, beim Gassigehen mit dem Hund oder während des Essens. „Nie enden wollende Informationsflut, Geschwindigkeit oder Lärm des Alltags verlangen einen Ausgleich. Ich habe schon lange für mich die Stille entdeckt“, erklärt Felix Gottwald. Seit seinem Karriereende 2011  inspiriert der mit Abstand erfolgreichste Olympiasportler Österreichs in seinen Vorträgen, Seminaren, Trainings und Publikationen Tausende Menschen, in sich hineinzuhören und so mehr Lebensqualität zu schaffen. Wie Sie dies am besten umsetzen können, erklärt Gottwald im Rahmen der jährlich stattfindenden „Vossen Energy Weeks“.  Meditation, beziehungsweise bewusstes Atmen, ist der Schlüssel dazu.

Wie lerne ich meditieren? 1/4
Sitzposition
Es ist nicht notwendig, den Lotussitz einzunehmen. Knien oder Sitzen hat gegenüber dem Liegen den Vorteil, dass man nicht so leicht einschläft.


Kurzurlaub vom Alltag
In unserer Online-Gesellschaft mit ständiger Erreichbarkeit ist es wichtig, bewusst auf Offline-Zeiten zu achten. „Es ist erschreckend, wenn man zum Beispiel in einen Frühstücksraum blickt und von 30 Leuten 27 auf ihr Handy schauen. Nur essen oder nur gehen ist kaum mehr möglich“, so Gottwald. Verringern Sie daher die Geschwindigkeit, nehmen Sie sich einen ­Sessel, suchen Sie sich einen ruhigen Ort für die Meditation und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Atem. Falls Ihre Gedanken dabei in die Vergangenheit oder Zukunft abschweifen, können Sie diese durch Konzentration auf die Atmung wieder ins Hier und Jetzt holen.

Auszeit vom Alltag … 1/4
Abschalten
Stille Handy, E-Mail, Radio, Fernsehen oder Zeitung: Die Informationsflut nimmt kein Ende und Stress, Hektik, Lärm dominieren unseren Alltag. Dafür braucht es einen Ausgleich. Verringern Sie die Geschwindigkeit, hören Sie in sich hinein und nutzen Sie die Stille als wirkungsvolles Mittel gegen die Hektik des Alltags.  Durch Meditation werden Sie gelassener und gehen mit mehr Energie durchs Leben. Ob Sie lieber in der Früh oder am Abend meditieren, bleibt ­Ihnen überlassen. Während des Tages ist es meist schwierig. Das Wichtigste ist, Sie tun es – und zwar regelmäßig.


Stille genießen

Still sitzen bedeutet für viele Menschen eine Herausforderung. Dies ist aber erlernbar. „10 Minuten ist ein guter Beginn“, erklärt Gottwald, der in der Früh eine halbe Stunde meditiert. Wie lange die Meditation dauern sollte, dafür gibt es keine Regeln und man kann auch nichts dabei falsch machen. „Das Einzige, was man falsch machen kann, ist, dass man sich die Zeit nicht nimmt. Selbst wenn es nur eine Minute ist, dann ist dies besser als nichts“, so Gottwald. Der mit Meditation verbundene Lotussitz ist auch keine Voraussetzung. Sie können liegend oder sitzend beziehungsweise kniend meditieren. Beim Liegen könnte es jedoch leicht passieren, dass Sie dabei einschlafen. Setzen Sie sich am besten auf einen Hocker ohne Lehne. Dadurch wird die Haltung aufrechter und dies, so der Experte, bewirkt mehr Aufmerksamkeit gegenüber sich selbst. Man muss auch nicht wie „eingefroren“ in einer starren Haltung sitzen. Leichte Bewegungen sind sehr wohl erlaubt.

Meditation als Ritual

Die tägliche Körperpflege, wie duschen oder Zähne putzen, ist selbstverständlich, sich einmal am Tag Zeit für seine Gedanken zu nehmen, ist hingegen ungewöhnlich. „Für mich ist Meditation eine tägliche Säule. Es ist ein großes Geschenk, wenn ich schon um sechs Uhr in der Früh aufstehen und eine halbe Stunde meditieren kann, ohne dass meine Kinder schreien“, erzählt Gottwald von seinem täglichen Morgenritual. Gibt es eigentlich den besten Zeitpunkt für Meditation? „Wie es passt“, so Gottwald. „Es gibt Morgen- und Abendmenschen. Jeder sucht sich den Zeitpunkt, wo es sich am besten ausgeht. Erfahrungsgemäß ist es schwieriger, sich untertags, wenn es hektisch ist, 10 Minuten Zeit für die Meditation zu ­nehmen. Tun ist der Schlüssel! Und auf die Atmung achten.“
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