Sportpause

Wie lange kein Sport nach Muskelfaser-Riss?

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Dr. Joachim Westermeier, Arzt für Allgemeinmedizin, antwortet.

Frage: Ich habe mir einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen. Wie lange muss ich mit dem Sport pausieren?

Antwort: Beim Muskelfaserriss reißen einzelne Muskelfasern durch eine zu starke Dehnung im Rahmen einer Bewegung. Je nach Stärke dieser Überdehnung kann es zu einer Muskelzerrung, einem Muskelfaserriss oder einem Muskelbündelriss bis hin zum kompletten Abriss eines Muskels kommen. Ungenügendes Aufwärmen sowie eine für die Beanspruchung nicht ausreichend trainierte Muskulatur begünstigen das Auftreten eines Muskelfaserrisses. Im Moment des Einrisses merkt man einen plötzlich einsetzenden, brennenden Schmerz, nach dem man den Sport nicht fortsetzen kann. Je nach Größe des Einrisses kann innerhalb weniger Tage ein Bluterguss entstehen, der sich auch in die Umgebung ausdehnen kann. Die genaue Unterscheidung, ob es sich um eine Muskelzerrung oder einen Muskelfaserriss handelt, ist oft schwierig und sollte von einem Arzt gestellt werden. Davon abhängig ist die Länge der Sportpause und die Art beziehungsweise der Zeitablauf der Therapie. Allen gemeinsam ist die sogenannte PECH-Therapie, die frühestmöglich begonnen werden soll. PECH steht für:
P – Pause: Nicht Zähne zusammenbeißen und weitermachen, sondern den Sport beenden.
E – Eis: Sofortige Kühlung vermindert den Schmerz und reduziert die Schwellung. Kältepackungen aber nie direkt auf die Haut legen!
C – Compression: Mit einer elastischen Bandage wird ein Verband angelegt, der eine Ausbreitung des Blutergusses verhindern soll.
H – Hochlagerung:    Durch das Hochlagern wird die Blutzufuhr verringert und die Schwellung und damit die Schmerzen reduziert.
Die Dauer bis zur Ausheilung beträgt für Zerrungen etwa drei Wochen und für Muskelfaserrisse ca. sechs Wochen.

Dr. Joachim Westermeier, Arzt für Allgemeinmedizin, Sportarzt, 2100 Korneuburg. www.dr-westermeier.at

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