Minimal invasive Operation

Wie kann ein Hallux operiert werden?

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Dr. Hermann Leidolf, Facharzt für Unfallchirurgie, antwortet.

Frage: Ich würde mir gerne den Hallux valgus korrigieren lassen. Wie funktioniert eine minimal invasive Operation?

Antwort: Die minimal invasive Hallux Operation wird über drei kleine Stiche (ca. zwei Millimeter) in der Haut durchgeführt. Dadurch werden die Weichteile nicht geschädigt. Dies begründet auch, warum der Heilungsverlauf und die Schmerzen wesentlich geringer sind als bei einer konventionellen Methode, wo zwei Hautschnitte mit einer Länge von etwa vier bis fünf Zentimetern durchgeführt werden. Dabei wird nicht nur die Haut aufgeschnitten, sondern auch die darunter- liegenden Weichteile bis an den Knochen. Diese müssen verständlicherweise im Anschluss an die Operation wieder ausheilen. Je größer die Schnitte, desto länger ist auch die Heilungsdauer.
Durch diese sogenannte Keyhole Surgery (Schlüssellochchirurgie) ist auch die Komplikationsrate wesentlich geringer als nach der offenen konventionellen Methode (die Komplikationsrate liegt bei ca. 30 % versus minimal invasiv bei ca. 2 %). Zudem werden keine Metallimplantate verwendet, sondern selbstauflösende Implantate aus gepresstem Zucker, die sich im Laufe von 12 Monaten nach der Operation selbst auflösen. Somit ist auch keine Zweitoperation mehr notwendig. Der Heilungsprozess kann insgesamt – natürlich abhängig von der Fehlstellung der Großzehe – mit vier bis fünf Wochen berechnet werden (im Vergleich dazu nach konventioneller Methode mindestens drei Monate).
Die minimal invasive Hallux-valgus- Operation bzw. Vorfußoperation ist deshalb als sehr schonend zu bezeichnen. 80 Prozent meiner Patienten benötigten nach der Operation überhaupt kein Schmerzmittel, die restlichen 20 Prozent für rund zwei bis drei Tage.

Dr. Hermann Leidolf, Facharzt für Unfallchirurgie, 1010 Wien, www.leidolf.at

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