Schulterschmerzen

Was ist eine "Kalkschulter"?

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Dr. Ulrich Lanz, Facharzt für Orthopädie, antwortet.

Frage: Bei mir wurde eine „Kalkschulter“ diagnostiziert. Was 
bedeutet das? Was hilft dagegen?

Antwort: Kalkschulter ist eine Verkalkung im inneren einer Sehne der Rotatorenmanschette (Muskelgruppe im Schulterbereich). Wodurch die Verkalkung entsteht, weiß man nicht genau. Vermutlich durch ein schlecht durchblutetes oder durch Anschlagen am Schulterdach (sog. Impingement) verletztes Sehnengewebe.

Krankheitsverlauf: Im ersten Stadium spüren die Patienten kaum Schmerzen. Dann folgt das schmerzhafte Verkalkungsstadium. Dabei erscheint der Kalk wie weiße Zahnpasta. Die Sehne ist aufgerieben und kann nicht mehr problemlos unter das Schulterdach gleiten. Durch die Reibung kommt es zu einer Reizung des Schleimbeutels zwischen Sehne und Schulterdach. Nach unterschiedlich langem Zeitraum folgt das meist schmerzlose Post-Verkalkungsstadium und das Kalkdepot löst sich auf.

Behandlungsmöglichkeiten: In 90 % der Fälle durch nicht-operative Therapie. Bei akuten heftigen Schmerzen hilft eine Injektion in den Schleimbeutel. Bei weniger starken Schmerzen reicht die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln. Physiotherapeutische Übungen zur Erweiterung des Raumes zwischen Sehne und Schulterdach, oder Iontophorese (Stromtherapie), therapeutischer Ultraschall oder Stoßwellen-Therapie können eine Reduktion der Schmerzen sowie des Kalkdepots erreichen.

Wenn das alles nicht hilft, ist ein operativer Eingriff nötig. Dabei wird die betroffene Sehne mit einem kleinen Schnitt längs gespalten und der Kalkherd entfernt. Dieser Eingriff wird unter Arthroskopie (Knopflochchirurgie) durchgeführt. Die Rekonvaleszenzphase beträgt 
wenige Wochen.

Dr. Ulrich Lanz, Facharzt für Orthopädie, www.mza.at

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