Genetisch bedingt und selten erkannt

Schwammherz: Männer sind häufiger betroffen

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Haben Sie schon einmal von einem Schwammherz gehört? Oftmals wird es jahrelang nicht erkannt, obwohl  es ein angeborenes Problem ist. Was genau steckt dahinter?

Oftmals nimmt man es nicht so ganz ernst: Atemnot, Schwindel, ein unruhiger Puls, das kennt doch jeder und meist sind es nur kurzfristig Anzeichen dafür, dass man sich etwas überanstrengt hat. Solche Symptome können aber durchaus auch ein tieferes Geheimnis bergen, nämlich das eines Schwammherzens. Als Schwammherz bezeichnet man eine angeborene Herzmuskelerkrankung, bei der die Wand der linken Herzkammer in manchen Abschnitten nicht glatt sondern aufgelockert ist.
Unter Medizinern ist das so genannte Schwammherz als Noncompaction Kardiomyopathie bekannt, bei dem es sich um eine eher junge und seltene Erkrankung handelt, die oftmals sogar komplett unentdeckt bleibt.

Linke Herzkammer
Die Wände der linken Herzkammer sind normalerweise kompakt. Bei einem Patienten mit einem Schwammherzen zeigt sich bei einer Ultraschalluntersuchung allerdings, dass die kompakte Schicht eines Schwammherzens im Vergleich zu der eines gesunden Herzens nur halb so dick ausgebildet ist. Der innere Teil der Herzwand zeigt einen schwammartigen Aufbau, der mindestens doppelt so dickst ist wie der kompakte äußere Teil.

Pumpfunktion
Die auftretenden Beschwerden sind von der Pumpfunktion des Herzens abhängig. Wenn die Pumpfunktion gut ist, wird ein Schwammherz oftmals nicht einmal erkannt, da die Betroffenen ohne Einschränkungen durchs Leben gehen. Wenn das Blut allerdings nicht mehr problemlos durch das schwammartige Gewebe fließen kann, führt dies oftmals sogar zu einer Stauung des Blutes. Dadurch kann es passieren, dass sich ein Blutgerinnsel bildet und der Betroffene einen Schlafanfall erleidet.

Heilung
Für ein Schwammherz gibt es keine Heilung. Die Symptome können aber gut behandelt werden. Wenn Sie sich als Patient in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen, und im Notfall Medikamente zu sich nehmen, könnt sogar der selten eintretende Fall des Einsatzes eines Herzschrittmachers oder der eines implantierten Defibrillator umgangen werden. Wichtig ist aber auf jeden Fall die Symptome nicht zu missachten.  Sollten Sie also bereits bei leichter Anstrengung merken, dass Sie unter Luftnot oder Schmerzen im Brustkorb leiden, Sie ein Schwindelgefühl oder unruhigen Puls wahrnehmen, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf und ignorieren Sie diese Anzeichen nicht. Bekannt ist vor allem, dass Männer häufiger von diesem Krankheitsbild betroffen sind als Frauen.

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