Welttag des Augenlichts

Zwei Drittel aller Blinden weltweit sind Frauen

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Gefahr an Trachom zu erblinden ist für Frauen in Afrika bis zu vier Mal größer als für Männer

Von 39 Millionen blinden Menschen weltweit sind mit 64 Prozent knapp zwei Drittel Frauen. Sie sind in ärmeren Ländern einem größeren Risiko ausgesetzt an einem Augenleiden zu erkranken. Frauen stecken sich besonders häufig mit der Krankheit Trachom an, das berichtete die Hilfsorganisation Licht für die Welt am Dienstag in einer Aussendung anlässlich des Welltages des Augenlichtes am 13. Oktober.

Hygiene besonders wichtig

Besonders häufig erkranken Frauen an Trachom, das durch Chlamydien-Bakterien ausgelöst wird. Die Gefahr an der Augenkrankheit zu erblinden, ist für Frauen in Afrika bis zu vier Mal größer als für Männer. Frauen haben ebenso weniger Möglichkeiten an Antibiotika zu kommen oder ihre Augen operieren zu lassen. "Die besten Waffen gegen infektiöse Augenkrankheiten sind Hygienemaßnahmen, Bildung und die Verwirklichung der Geschlechtergleichheit", sagte Amir Bedri von Licht für die Welt aus Äthiopien.

Einer der Hauptgründe warum Frauen häufiger an Trachom erkranken, ist, dass Frauen sich um die Kinder in der Familie kümmern. Die Augenkrankheit wird infektiös durch direkten Kontakt oder Fliegen übertragen. Kinder haben besonders im Vorschulalter die größte Anzahl an Bakterien in der Tränenflüssigkeit und im Nasensekret, dadurch stecken sich hauptsächlich die Mütter an ihren Kindern an. "Durch mangelnde Hygiene und das gemeinsame Benutzen von Handtüchern und Bettwäsche verbreitet sich die Krankheit in der Familie und führt zu immer wieder kehrenden Infektionen, was neuerliche Behandlungen nötig macht", sagte Bedri.

Finanzielle Hürden

Trachom kann mit Antibiotika und im späteren Stadium wie auch Grauer Star durch einen chirurgischen Eingriff leicht behandelt werden. Jedoch ist der Weg zu den Spitälern besonders für Frauen erschwert, denn sie haben weniger Zugang zu den finanziellen Mitteln der Familie und können nicht so leicht reisen wie Männer.

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