Dank 3D-Technologie zum perfekten Zahnersatz

Zähne digital kopieren

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Mit der "Copy-Abutment-Methode" wird nach Zahnverlust binnen kürzester Zeit ein Zahnimplantat gesetzt, das dem Originalzahn eins zu eins gleicht. Wir haben dem Experten-Team über die Schulter geschaut. 

Der Verlust eines Zahnes hat - abgesehen von funktionellen Einschränkungen - immer Einfluss auf das individuelle Erscheinungsbild und damit die Psyche. Nicht umsonst heißt es: Das Lächeln ist der schönste Schmuck des Menschen. Derartiges ereilte auch Torwartlegende Michael Konsel: Mit einem austherapierten, nicht mehr zu rettenden Frontzahn wandte er sich an die Ärzte der Akademie für orale Implantologie in Wien. Ein Team aus Spezialisten stellt dort einzelne (im Bedarfsfall mehrere Zähne) in nur wenigen Stunden wieder her.

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Wie das klappt? Während ein und desselben Behandlungstermins erfolgt die Entfernung des kaputten und die Sofortimplantation des neuen Zahnes. Mit der in-house erfundenen und publizierten "Copy-Abutment-Technologie" wird der natürliche Zahn, bevor er extrahiert wird, digital eingescannt und kopiert. Das Ergebnis: Ein konstruierter Zahn, der dem ursprünglichen eins zu eins gleicht -inklusive höchstem Tragekomfort.

Schlüsselfaktor Präzision

"Die exakte Kopie des Originalzahnes ist aus ästhetischen, vor allem aber phonetischen Gründen essenziell. Bereits kleinste Abweichungen der Frontzahnschaufeln können z.B. zu einem Sprachfehler führen", betont Experte Doz. Dieter Busenlechner. Das Sofortimplantat selbst ist, wie Busenlechner erklärt, vergleichbar mit einer künstlichen Zahnwurzel, die in den Knochen geschraubt wird und der festen Verankerung einer Krone -bzw. im Falle mehrerer Zähne einer Brücke -dient. Auf das Implantat wird schließlich das keramische Aufbauteil, das Copy Abutment, gesetzt/geschraubt, das dem Originalzahn in seinem Emergenzprofil, also seinem Durchtrittsprofil, exakt gleicht. Durch das Copy Abutment wird die Wunde nahtlos verschlossen, wodurch auch die Schmerzskala des Patienten deutlich sinkt.

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Ablauf der Behandlung

Schritt für Schritt zu perfekten Zähnen: Auf das Copy Abutment wird zunächst eine nicht als solche bemerkbare provisorische Krone gesetzt. Sobald das Implantat nach ca. drei Monaten in den Knochen eingeheilt ist (Anm: Osseointegration genannt), wird es mit einer definitiven Krone aus Keramik verklebt. Während der Einheilungsphase wird Michael Konsel geraten, den betroffenen Zahn möglichst wenig Stress auszusetzen. Das Setzen des Sofortimplantats dauert nicht länger als 15 Minuten und erfolgt schmerzfrei unter Lokalanästhesie. Das Provisorium wird binnen drei Stunden angefertigt. Michael Konsel ist schon am Tag nach dem Eingriff beschwerdefrei -und kann seinen TV-Auftritt bei der Fußball-Europameisterschaft fünf Tage später ohne Probleme (und lächelnd) wahrnehmen.

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Wissenswertes zur Copy-Abutment-Methode: Die Fakten im Check

Minimalinvasiv
Zahnverlust ist belastend - funktionell, ästhetisch und emotional. Die Copy- Abutment-Methode basiert auf einem minimalinvasiven operativen Eingriff (unter Lokalanästhesie), bei dem der kaputte Zahn in nur 15 Minuten gezogen und gleichzeitig ein Zahnimplantat eingesetzt wird. Schmerzen sind während und nach dem Eingriff kaum bis nicht zu erwarten.

Risiken
Fakt ist, dass ein kleiner Prozentsatz (drei Prozent) der Implantate nicht vollständig in den Knochen einheilen. Multimorbiditäten bzw. bestehende Grunderkrankungen können den Einheilungsprozess negativ beeinflussen. Ästhetische oder phonetische Misserfolge sind aufgrund der smarten 3D-Copy-Technologie, die einen präzisen Nachbau des Zahns gewährleistet, auszuschließen.

Ausschlusskriterien
Haupteinschränkung ist ein junges Alter: An der Akademie für orale Implantologie werden i.d.R. Patienten ab 18 Jahren behandelt. International wird bereits an Implantaten für Kinder und Jugendliche geforscht. Weitere Einschränkungen können den Knochen selbst betreffen, etwa wenn dieser vor der Operation zuerst künstlich aufgefüllt werden muss (dauert in der Regel auch nur zehn Minuten).

Dauer und Kosten
Die eigentliche Behandlungsdauer beträgt etwa einen halben Tag. Kosten ohne Knochenaufbau: ab ca. 3.000 Euro. Sollte ein Implantat nicht in den Knochen einheilen, ist das Setzen eines weiteren Implantats inkludiert - wie auch präoperatives Beratungsgespräch und Nachkontrollen nach einer Woche, nach einem und nach drei Monaten.

Der Weg zum originalgetreuen Zahnersatz

Präoperativ. State-of-the-art-Technik. In der Akademie für orale Implantologie wird digital gearbeitet. Das ist patientenfreundlicher und ermöglicht hochpräzise Ergebnisse.

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Der Eingriff. Kurze Vorbesprechung im OP. Danach entfernt Doz. Busenlechner den kaputten Zahn und setzt gleich anschließend eine künstliche Zahnwurzel ein. Auf diese wird dann ein Provisorium gesetzt.

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Nachkontrolle heilt das Implantat gut ein? Dr. Lukas Fürhauser kontrolliert den Heilungsverlauf eine Woche sowie drei Monate nach dem Eingriff. Der Arzt ist zufrieden. Torwartlegende Michael Konsel bekommt von dem Prothetiker nach der Einheilphase seinen endgültigen Keramikzahn. 

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