Immunsystem

Wie die "Fresszellen" wirklich funktionieren

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Untersuchung von Risiko-Gen für Krankheiten

Makrophagen gehören zu den wichtigsten Zellen des menschlichen Immunsystems. Sie fressen in den Organismus eingedrungene Krankheitserreger und beseitigen sie. Ein Team unter Arthur Kaser von der Universität Cambridge in Großbritannien hat jetzt ein Steuerungsgen für das Funktionieren der Fresszellen entdeckt. Gastroenterologe Kaser arbeitete ehemals an der Universitätsklinik Innsbruck.

Völlig neuer Mechanismus entdeckt

Die Studie ist jetzt in Nature Immunology erschienen. Bekannt war bereits, dass Mutationen des Gens C13orf31 am Chromosom 13 mit einer veränderten Anfälligkeit für Lepra, Morbus Crohn und systemischer Arthritis bei Kindern einhergehen. Die Wissenschafter benutzten die Gen-Schere CRISPR/Cas9, um in der Erbanlage gezielt einzelne Bausteine zu verändern. Dabei zeigte sich, dass schon der Austausch einer Base des Gens, die Fähigkeit von Makrophagen beeinträchtigen kann, Bakterien zu beseitigen und Immunbotenstoffe zum Auslösen einer Entzündungsreaktion freizusetzen. Mäuse, bei denen man das Gen veränderte, wurden anfälliger für Blutvergiftungen im Rahmen von Infektionen.

Kaser wurde dazu in einer Aussendung von Nature Immunology zitiert: "Indem wir ein Risiko-Gen für Krankheiten, das völlig unbekannt war, bis auf die Ebene der Veränderung einzelner Basen untersucht haben, haben wir einen völlig neuen und wichtigen Mechanismus entdeckt. Er beeinflusst die Fähigkeit unseres Immunsystems in seiner Rolle als Abwehrmechanismus."

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