Konferenz in Wien

Was Menschen wirklich gesund hält

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Mehr als nur medizinische Versorgung notwendig

Frieden und ein Leben ohne Gewalt, gesunde Nahrung, ein intaktes Ökosystem inklusive reinem Wasser, Bildung für alle. Das sind einige jener elementaren Faktoren, die massiv dazu beitragen, damit die Bevölkerung in Gesundheit leben kann. Darum geht es kommende Woche bei einem Kongress in Wien mit etwa 1.800 Experten zum Thema Public Health (Öffentliche Gesundheit).

Die Basis für eine gesunde Bevölkerung

"All for Health, Health for All" unter diesem Motto steht die 9. Europäische Public Health Konferenz, (9. bis 12. November/Austria Center Vienna). Am 9. und 10. November findet gleichzeitig auch die 19. Wissenschaftliche Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) unter dem Titel "Integrierte Gesundheit – Integrierte Versorgung" statt.

Tagungspräsident Thomas Dorner, Vorstand der Österreichischen Public Health Gesellschaft, wurde am Donnerstag in einer Aussendung so zitiert: "Damit die Menschen wirklich in Gesundheit leben können braucht es wesentlich mehr als eine gute medizinische Versorgung. Das wissen wir alle schon längst. Aber im Alltag und in den politischen Entscheidungsprozessen wird darauf oft vergessen. Bereits vor 30 Jahren wurde in der sogenannten 'Ottawa Charter' festgehalten, was wirklich maßgeblich zur Gesundheit beiträgt. Dies ist beispielsweise Frieden und ein Leben ohne Gewalt, sowohl im öffentlichen Leben als auch in den Familien. Elementar sind auch leistbare und gesunde Nahrung, Bildung für alle – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion sowie ein gesundes Ökosystem inklusive reinem Wasser möglichst frei von Verschmutzungen. Auch ein politisches System welches einen hohen Grad an sozialem Schutz für alle bietet, Arbeitsbedingungen welche die Gesundheit der Bevölkerung schützten und eine fürsorgliche Kindheit mit liebevoller Unterstützung zählen ebenso zu jenen Voraussetzungen, welche die Basis für eine gesunde Bevölkerung bilden."

Vienna Declaration - Leitfaden für politische Verantwortliche und Entscheidungsträger

30 Jahre Forschung im Bereich Public Health würden klarmachen: In allen jenen Staaten, wo diese Empfehlungen umgesetzt bzw. vorhanden sind, konnte man eindrucksvolle Resultate in einer positiven Gesundheitsentwicklung feststellen – wo diese Vorgaben nicht realisiert sind, gibt es deutliche Rückschläge. Bei der diesjährigen European Public Health Konferenz wird unter anderem eine Handlungsempfehlung 30 Jahre nach der Ottawa Charter präsentiert – die Vienna Declaration. Diese Erklärung bietet somit einen aktuellen Leitfaden für alle politisch Verantwortlichen und Entscheidungsträger, wie mehr Gesundheit am effizientesten erreicht werden könnte.

Die Basis für diesen Leitfaden bilden Forschungsprojekte und Erfahrungswerte. Auch bei der diesjährigen Konferenz wird eine beachtenswerte Bandbreite an Forschungsergebnissen präsentiert und diskutiert. Was kann durch mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen erreicht werden? Welche positiven Gesundheitseffekte schafft man durch soziale Integration? Einsamkeit und soziale Isolation bei älteren Menschen und die Auswirkungen auf die Gesundheit ist ebenfalls ein Thema. Es gibt aber u.a. auch Analysen zum Thema E-Zigaretten, Smartphone-Gebrauch und Schlafqualität.

30 erfolgreiche Public Health Projekte werden von der MedUniWien vorgestellt

Auch zahlreiche österreichische Wissenschafter, Institute und Universitäten präsentieren bei dieser Tagung ihre aktuellen Studien. Die Universität für Bodenkultur leitet beispielsweise einen Workshop zum Thema "Aktive Mobilität – ein Schritt zu einem gesünderen Lebensstil". 30 erfolgreiche Public Health Projekte stellt die MedUniWien vor. Diese reichen von "Raucherentwöhnung und Lebensqualität" über "Onkologische Rehabilitation" bis zu geschlechtsspezifischem Selbstmanagement bei Diabetes mellitus. Last but not least – es geht auch um Bewegungsempfehlungen für Personen ab 50 oder die Entwicklung eines Bewegungs-Monitorings für Österreich.

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