Mythos oder Medizin

Warum spucken Fußballer?

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Spucken gehört zum Fußball einfach dazu. Warum tun die Speiler das eigentlich?

Kaum ist der Spieler auf dem Rasen wird feuchtfröhlich herumgespuckt. Den Grund für die Liebe der Fußballspieler zum Spucken kennen nur wenige. Tatsache ist, dass Fußballspieler es nicht tun, weil es ihnen so viel Spaß macht.

Adrenalin hemmt Speichelproduktion
Das Phänomen erklärte Thomas Deitmer, Direktor der HNO-Klinik Dortmund. Hetzen Fußballer über das Spielfeld stellt sich ihr Gehirn von Entspannung auf Angriff und Flucht ein. Der Blutdruck steigt, die Verdauung stockt - und auch die Speichelproduktion. Vergleichbar ist dieser Körperzustand mit dem bei einer wichtigen Prüfung oder an einem stressigen Tag. Dabei verändert sich auch die Speichelproduktion. "Wenn sich viel Adrenalin im Blut befindet und man leistungsbereit ist, wird die Speichelrpoduktion gehemmt", so Deitmer. Nicht umsonst sagt man "Da bleibt einem die Spucke weg" - das Phänomen des trockenen Mundes kennen wir von wichtigen Vrostellungsgesprächen oder Präsentationen.

Speichel wird zu Schleim
Fußballer spucken nicht nur wegen des Adrenalins, sondern weil sie mit der Nasenatmung beim Laufen nicht hinterher kommen. Da sie auf die Mundatmung umschalten müssen, zirkuliert Luft durch den Mund und trocknet die Schleimhäute zusätzlich aus. Der restliche Speichel beginnt sich im Mund zu Schleim zu transformieren. Verständlich, dass man diesen los werden will und auch muss.

Frustabbau
Sportpsychologe Jürgen Walter beobachtete das Spucken der Fußballer aus einer anderen Perspektive und sieht dafür ganz andere Gründe, denen sich viele nicht bewusst sind. Somit wäre das Spucken eine Mischung aus körperlicher und mentaler "Säuberung":  "Wer das Spucken beobachtet, merkt schnell, dass die Fußballer nicht aus Freude spucken, sondern eher, wenn ihnen etwas misslungen ist. Es dient ein Stück weit dem Frustabbau. Und alles was hilft, negative Gedanken zu stoppen, ist gut."

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