Mythos oder Medizin

Verkühlt man sich wegen zu dünner Kleidung?

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Entsteht eine Erkältung wirklich durch Kälte? Und spielt die Kleidung dabei eine Rolle?

"Zieh dich warm an, sonst erkältest du dich!" - den Satz hören wir seit der Kindheit und geben ihn auch weiter. Schließlich liegt es nahe, dass eine Verkühlung oder Erkältung - wie der Name schon sagt - von Unterkühlung oder Kälte kommt. Die Wahrheit ist: Warme Kleidung ist eine uneffektive Waffe gegen Erkältungen. Denn wenn Viren Erkältungen auslösen wollen, hat es nicht viel mit der Bekleidung oder Unterkühlung zu tun.

Verfroren
Fakt ist, eine geringe Körpertemperatur durch Unterkühlung kann dem Körper zusetzen - Zellen, Gewebe und Organe können dann nicht mehr in ihrer normalen Geschwindigkeit und Qualität arbeiten. Wir kennen das von eingefrorenen Händen. Ist uns zu kalt holt sich der Körper die letzte Energie aus den Muskeln, um Wärme zu erzeugen und wir fangen an zu zittern.

Warum wir im Winter häufiger krank werden
Im Winter werden wir allerdings nicht wegen der Kälte häufiger krank, sondern weil Rhinoviren, die Erkältungen auslösen, im Winter längere Zeiten auch ohne einen Wirt überstehen und somit mehr Menschen daran erkranken. Da wir im Winter mehr Zeit in verschlossenen Räumen verbringen und die Schleimhäute der Nase und des Rachens durch Heizungsluft ausgetrocknet und so anfälliger für Viren sind, haben diese zusätzlich leichteres Spiel, um sich einzunisten. "Warme Kleidung kann daran nichts ändern", so Walter Haas von der Abteilung für Infektionsepidemiologie am Robert Koch-Institut in Berlin.

Letztlich entscheidet nur unser Lebensstil darüber wie sehr wir für Verkühlungen anfällig sind und wie stark oder schwach unser Immunsystem dadurch ist. An den wichtigsten Tipps kommt man nicht vorbei: viel frisches Obst und Gemüse, Bewegung an der frischen Luft, keine Zigaretten und Alkohol und ausreichend Schlaf halten gesund und fit.

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